Hallo ihr Alle...
...wie sieht das eigentlich bei z. B. Tomaten oder Gurken aus: Kann ich da mit einem einfachen Grün- und Blühpflanzendünger düngen? Oder "verpeste" ich damit die Früchte und kann sie nicht mehr essen? Habe den "Substral-Pflanzen-Nahrung" Dünger und bin mir nicht sicher, ob ich den auch bei den Pflanzen mit Früchten anwenden kann...
Viele Grüße und danke für eine Antwort
Kristina
Pflanzen ernähren sich von Mineralsalzen. also Phosphor-, Stickstoff-, Kalium-Verbindungen im Wesentlichen, dazu noch diverse Spurenelemente wie Mangan, Eisen etc.
Woher diese Mineralien stammen, ist den Pflanzen zunächst einmal wurscht. Sie kommen natürlich im Boden vor, der aber über Düngemaßnahmen angereichert werden kann. Je nachdem, was man für Dünger zusetzt, bekommen die Pflanzen mehr vom einen oder anderen Mineralsalz. Grünpflanzen brauchen mehr Stickstoff, fruchtende und blühende Pflanzen benötigen eher Kalium bzw. Phosphor. Außerdem hat jede pflanzenart ihre "Speisevorlieben": Die meisten Mittelmeerkräuter kommen bestens ganz ohne Dünger auf möglichst kargem Boden aus, Tomaten hingegen sind Starkzehrer und wollen ordentlich gedüngt werden.
Giftig ist Dünger immer, sowohl für Pflanzen als auch für Menschen, deshalb stehen ja auch Warnhinweise auf den Packungen - es sind eben Salze und zuviel Salz ist nun mal giftig. Jauche oder Pferdemist ist aber auch "giftig" in dem Sinne, dass Pflanzen überdüngt werden und daran sterben. Es kommt für die Verzehrfähigkeit einer Pflanze aber nicht darauf an, mit was du düngst. Schon eher kannst du den Boden und damit auch das Wasser vergiften, wenn du zu viel düngdt -egal mit was! Die meisten gartenböden sind bereits überdüngt, außer vielleicht etwas Lockerungsmaterial, Kompost oder Kalk benötigen die meisten böden nichts, außer bei einer Kultur mit Starkzehrern wie Tomate, Kohl etc.
Wenn du ganz sicher gehen willst, lässt du für 50 EUR eine gartenbodenanalyse machen, dann weißt du genau, was du düngen sollst. ansonsten kannst du düngen mit was immer du möchtest - aber ich empfehle lieber die Hälfte der angegebenen menge zu geben und zu beobachten, wie sich die pflanzen damit entwickeln.
Hallo Kristina,
zunächst musst Du unterscheiden, ob Du die Pflanzen in Kübeln oder Balkonkästen oder im Garten ziehen willst.
Bei Kübeln und Kästen kommt man nach meinen Erfahrungen an Fertigdüngern nicht vorbei. Wobei man im Zweifel lieber weniger, als mehr geben sollte.
Ganz anders sieht es beim Anbau im Garten aus. Hier kommt es meiner Meinung nach vor allem darauf an, einen guten gesunden, humusreichen Bodenn zu haben. Das ist die beste Voraussetzung für Pflanzen aller Arten. Manche Arten, vor allem Starkzehrer wie Tomaten, Paprika, Gurken, Zucchini, Kartoffeln und alle Kohlarten, brauchen zusätzlichen Dünger, das muss aber nicht zwangsläufig chemischer Dünger aus dem Gartenbaumarkt sein.
Ich habe letztes Jahr meine Starkzehrer alleine mit Kompost, Hornspänen, Gesteinsmehl und Brennesseljauche gedüngt und sie sind hervorragend gewachsen, schmeckten gut und hatten keine Schädlinge.
Die Gefahr der "Vergiftung" bei Überdüngung betrifft vor allem Pflanzen, die Nitrat spreichern, allen voran der Spinat. Nitrat ist zwar nicht direkt giftig, kann aber durch Bakterien in giftiges Nitrit umgewandelt werden und im Körper auch in krebserregende Nitrosamine.
Deshalb sollte man nicht zuviel davon zu sich nehmen.
Biologische Dünger wie Hornspäne und Pflanzenjauchen haben den Vorteil, dass die Nährstoffe in ihnen nicht so leicht verfügbar sind, wie in industriell hergestellten Düngern, was die Gefahr einer Überdüngung deutlich vermindert. Die Nährstoffe sind hier sozusagen gespeichert, werden nur langsam freigesetzt und die Pflanzen nehmen nur soviel auf, wie sie tatsächlich brauchen.
Außerdem haben Sie den Vorteil, dass sie nichts oder wenig kosten. Allerdings machen sie Arbeit und zumindest Pflanzenjauchen können auch ziemlich unangenehme Gerüche entwickeln. Aber was tut man nicht alles..
Gruß
Askja
Hallo
Dass Pflanzen sich nur von Nährsalzen ernähren ist eine lange angenommene These. Ich war auch erstaunt als ich einen Bericht in der Zeitschrift Natürlich Gärtnern las unter der Überschrift Pflanzen essen Fleisch.
Man hat festgestellt, dass Pflanzenwurzeln in der Lage sind, kleine Lebewesen wie Bakterien einzuschließen und zu verdauen. Das war da durch Mikroskopbilder belegt.
Die Frage, ob Kustdünger schädlich bezüglich der Gesundheut von Nahrungsmitteln ist steht oftmals im Vordergrund. Unumstößliche Tatsache ist, dass ein ausschließlich mit Kunstdünger versorgter Boden das Bodenleben entweder verhungern läßt oder direkt schädigt. Durch die moderne Kunstdüngerei haben unsere Kulturböden dramatisch an Substanz verloren.
Ich experimentiere daher mit Mulchmethoden und dem Einsatz von Effektiven Mikroorganismen, kurz EM genannt. Heute habe ich eine EM-Kräuterjauche mit Brennesseln und Urgesteinsmehl angesetzt. Mal sehen wie sie wird. Angeblich verhindert das EM die unangenehme Geruchsentwicklung.
Liebe Grüße
Ragnar
Das mit den "Fleisch fressenden" Pflanzen ist ja interessant!
Vermutlich wird man noch mehr darüber höen.
Dennoch bleibt die tatsache, dass sinnvoll angewendete Düngung - egal mit was - nicht schadet. Überdümgung ist jedoch, wie ich schon sagte sehr wohl schädlich und macht die Böden kaputt.
Neulich habe ich in einer Magazinsendung im TV gehört, dass die meisten gartenböden in Deutschland total überdüngt sind und gar nichts brauchen außer vllt. lockerung und Mittel zur Pflanzenstärkung, also Kräuterbrühen und / oder Spurenelemente. Das ist ähnlih wie mit diesem Vitaminisierungs-Wahn in der Nahrung: Kein mensch braucht zusätzlich Vitamine, schon gar net aus der Retorte, es sei denn, er ist krank!
