Veganer Dünger???

  • So, nu klinke ich mich doch mal ein.
    Ein wenig provokant wird es sicher klingen und "ketzerisch", wie es nun mal meine Art ist (und vermutlich die aller "Querdenker"). Und ich entschuldige mich schon prophylaktisch bei allen Zehen, Schlipsen, Schleppen und sonstigen Gegenständen und Körperteilen, auf die sich einer getreten fühlen mag.


    Wenn Menschen glauben, sie könnten sich über die Natur erheben, diese für ihre Zwecke nutzen, ge- und missbrauchen, wie immer es ihnen beliebt; wenn sie denken, sie könnten sämtliche Mitgeschöpfe - gleich ob menschlich, tierisch (wo ist da der Unterschied?) oder pflanzlich, belebt oder unbelebt willkürlich in "mag ich und schütze ich", "brauche ich nur und schone sie meinen Zwecken entsprechend" und "mag ich nicht, kenne ich nicht und zerstöre ich deshalb" einteilen, wenn sie in den Gedärmen der Mutter Erde herumwühlen und sämtliche Ressourcen um ihres eigenen kurzsichtigen Vorteils Willen nutzen, zerstören oder horten, dann ist das eine mir unerträgliche Überheblichkeit und Chauvinismus der übelsten Sorte!


    Wenn aber Menschen glauben, sie wüssten, wie die Natur geregelt ist und alle anderen Menschen müssten ihnen nur nachfolgen und es ihnen gleich tun um die Welt zu retten - egal, wie edel und gut ihre Ziele und Absichten vordergründig sein mögen - dann ist dies nicht weniger große Überheblichkeit!
    In beiden Fällen begreift sich der Mensch als "Krone der Schöpfung".
    Er stellt sich über alle anderen Mitgeschöpfe und nimmt für sich in Anspruch, eine Welt ordnen zu dürfen und zu können, die letztlich nur durch sein Eingreifen in Unordnung geraten ist.


    Wir dürfen nicht vergessen - egal, wie wir uns ernähren, womit wir unser Geld verdienen, wie wir unsere Beziehungen zur Welt gestalten oder woran wir glauben - dass ALLES, was wir tun, einen enormen Einfluss auf uns, unsere Mitgeschöpfe, die Nautur, ja die ganze Welt hat! Und ich wage mal zu behaupten, dass die wenigsten Menschen sich dieses Einflusses bewusst sind und selbst WENN sie wissen, DASS sie einen Einfluss haben, wissen sie noch lange nicht, wie dieser Einfluss beschaffen ist und sich langfristig auswirkt!
    Nicht nur die Fleischfresser beeinflussen ihre Welt negativ, auch Vegetarier und Veganer! Um es mit einem bayrischen Satiriker zu sagen:"Aussterben tät so manches liebe Vieh, weil kein Mensch es mehr frisst!"


    Bienen sind extrem wichtig, um die Pflanzen unserer Kulturlandschaften zu bestäuben. Wie wichtig, wurde uns allen vor einiger Zeit schmerzlich vor Augen geführt, als ein durch die Verroa-Milbe ausgelöstes Bienensterben dazu führte, dass zahllose Obstbäume unbefruchtet blieben und es tatsächlich zu spürbaren Ernteeinbußen kam. Wozu aber sollte sich jemand Mühe machen, Bienen zu züchten, wenn man keinen Honig will? Dass es auch bei der Bienenzucht Formen der Tierausbeutung gibt und es uns deshalb nicht egal sein darf, woher unser Honig kommt, bleibt davon völlig unbenommen!


    Säugetiere, zu denen auch der Mensch gehört, ernähren sich in der ersten Zeit ihres Lebens weder vegetarisch noch vegan - sie trinken MILCH! In manchen Kulturen, deren Angehörige Milch gut vertragen, werden Kinder nicht nur als Säuglinge, sondern viele Jahre lang gestillt, auch wenn sie schon längst in der Lage sind, andere Nahrung zu verdauen. Dies trifft vor allem auf solche Völkerschaften zu, die sich der Not gehorchend überwiegend vegetarisch ernähren und ihren Proteinbedarf nur gelegentlich durch den Verzehr von Insekten etc. ergänzen können. Bei Mensch wie Tier ist es üblich, dass Kinder, die von ihren Müttern nicht (ausreichend) gestillt werden können, bei anderen Müttern säugen dürfen. Selbst artfremde Tiere (und auch Menschen) werden auf diese Weise gelegentlich ins Rudel "adoptiert". Warum sollte der Mensch dann nicht auch Milch trinken, solange sie ihm bekommt? Auch hier ist wieder die Frage zu klären, inwieweit man seine "Milchspenderin" zu diesem Zweck ausbeuten darf! Wenn man Turbokühe züchtet, die in ihrer Gesamtheit erheblich mehr Milch produzieren als verbraucht werden kann und dies mit einem qualvollen Dasein bezahlen, ist dies nicht nur unmoralisch, sondern auch ökonomisch im höchsten Maße unvernünftig weil nicht ressourcenschonend! (nur am Rande möchte ich anmerken, dass auch menschliche Ammen zu früheren Zeiten extrem, bis um den Preis des Todes ihres eigenen Kindes, ausgebeutet wurden!).


    Dass der Mensch Eiweiß braucht, ist unbestritten. Das am besten verwertbare, hochwertigste Eiweiß stammt aus Fleisch. Aber auch Eier, Milchprodukte und bestimmte Pflanzen sind als Proteinspender geeignet. Im Allgemeinen genügt es, sich 2-3 Mal die Woche eine kleine Portion Fleisch oder Fisch zu genehmigen und den Rest mit Milchprodukten, Eiern und Pflanzen abzudecken.
    Unbestritten ist nämlich auch, dass wir alle eher zu viel als zu wenig Eiweiß aufnehmen - nicht zuletzt durch unverschämt große Fleischportionen, die mehr schaden als nutzen.
    Würde man sich so ernähren, käme man auch wieder wie zu vorindustriellen Zeiten mit einer Wutz und ein paar Hühnern im Jahr aus, um die ganze Familie gesund zu ernähren - Massentierhaltung adé! Schließlich besteht ein Schwein nicht nur aus Schnitzel und Kotelett.


    Der Versuch der Veganer, ihren Eiweißbedarf ausschließlich über Pflanzennahrung zu decken, mag vordergründig ein edler und moralischer Weg sein, Tierleid zu verhindern.
    Wenn wir uns aber vor Augen halten, dass die wichtigste Eiweißquelle der strengen Vegetarier und Veganer die Sojabohne ist und wenn wir nachschauen, wo und wie diese produziert wird, dann sieht die Geschichte schon anders aus!
    Für riesige Sojaplantagen wird kostbarer Regenwald gerodet - mitsamt allem, was darin kreucht und fleucht. Kleine Bauern werden enteignet, damit sie für einen buchstäblichen Hungerlohn auf den Sojaplantagen der Konzerne schuften. Ihre Kultur wird zerstört, sie werden systematisch ins Elend getrieben, um vor lauter Arbeit ja nicht auf den Gedanken zu kommen, es könnte anders gehen! Nicht nur die Schweine für den menschlichen Verzehr werden mit solcherart "fabrizierten" Sojaprodukten gefüttert - an jedem Stück Tofu, an jeder Flasche Sojamilch hängt die Asche brandgerodeter Wälter, kleben das blut der dabei getöteten tiere, die Tränen und der Schweiß der ausgebeuteten Plantagenarbeiter! (Bei Kaffee, Tee, Baumwolle, ja fast allen im großen Stil produzierten pflanzlichen Gütern sieht es nicht viel besser aus. Auch die Weizenfelder Nordamerikas sind gedüngt mit dem Blut der Bisons und Indianer!).


    Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass jeder Mensch, ob Veganer oder nicht, Tag für Tag unzählige Lebewesen tötet.
    Mit jedem Händewaschen, mit jeder gekochten Tomate, ja einfach nur durch die Vorgänge in seinem Körper tötet er unzählige Mikroorganismen! Können wir so sicher sein, dass es diesen Lebewesen egal ist, ob wir sie vernichten oder nicht? Können wir sicher sein, dass sie dabei keine Schmerzen leiden, dass wirklich kein Bakterium merkt, wenn seine Artgenossen vernichtet werden und wissen wir genau, dass es ihnen nichts ausmacht?
    Gleiches gilt für Pflanzen.
    Wenn wir eine Kirsche essen und spucken den Stein in den Garten, dann tun wir genau das, was die Kirsche von uns wollte: Ihr helfen, sich zu vermehren.
    Wenn wir eine Karotte essen, ist das nicht so. Die Karotte ist dann tot, sie kann sich nicht mehr vermehren, denn im Allgemeinen essen wir sie ja, bevor sie gesamt hat. Bei Weizen ist es das Gleiche: Wir essen quasi Pflanzenembryos!
    Nun schreit die Karotte nicht.
    Und kein Baum hätte uns jemals vorwurfsvoll angeschaut, wenn wir ihm seiner Äpfel - seiner Kinder! - berauben.
    Dürfen wir deshalb davon ausgehen, dass es ihnen nichts ausmacht? Dass sie nichts spüren? Dass sie womöglich gern gegessen werden, weil es ja ihre Bestimmung ist, dem Angehörigen einer Spezies, die ihnen so fremd ist wie uns ein Alien zur Speise zu dienen?


    Wenn Veganer kein Fleisch essen und keine tierischen Produkte verwenden möchten, weil sieTiere als ihresgleichen betrachten, als Mitgeschöpfe, die sie weder töten noch ausbeuten möchten, dann ist mir das zu eng gefasst und zeigt mir nur, dass auch Veganer zu den Menschen gehören können, die nur sich und ihresgleichen (in dem Fall halt nicht nur Menschen, sondern auch Tiere) für schützenswert halten.
    Alles ist Teil der Natur und niemand kommt umhin, zu töten oder etwas wegzunehmen, dass dann eben dort oder jemand anderem fehlt.
    Tiere essen Tiere oder Pflanzen, Pflanzen essen Mineralien oder lebende Tiere oder Überreste toter Tiere und Pflanzen.
    Ausbeuten und quälen, sich über andere erheben, eigenmächtig entscheiden, was gut und richtig ist, was zu leben und was zu sterben hat - das tut nur der Mensch.
    Deswegen haben wir uns auch mit den Folgen unseres Handels zu beschäftigen und müssen notfalls die Konsequenzen ausbaden.
    Einfach nur keine Tiere zu verwerten - in welcher Form auch immer - reicht mir da nicht.


    Und um doch noch eimal diesen unsäglichen Vergleich zwischen Tierhaltung und Kinderpornographie aufzugreifen ( "Tierrechtskonforme Tierprodukte? Absurd wie kinderrechtskonforme Kinderpornos."):
    Die Tatsache, dass jemand keine Kinder vögel, macht ihn noch lange nicht zu einem moralisch hochstehenden Menschen!
    Die Tatsache, dass jemand auf Tierprodukte verzichtet, auch nicht!

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • BRAVO Morgan,


    endlich ein Lebewesen das andere Lebewesen achtet wie sich selbst.


    Solange wir glauben uns über die Natur zu stellen und vorallem die Evulotion zu verleugnen, solange werden wir Tiere, Pflanzen usw. quälen!


    Vielen Dank Birgit

  • Ich beziehe das Gesagte moeglicherweise zu Unrecht auf mich und kommentiere. Aesserungen sollten oder sollen nicht als "Wahrheiten", sondern als Anregungen gelten, so dass insbesondere meine Fragen nicht rhetorisch sein sollten oder sollen.

    Wenn Menschen glauben, sie könnten sich über die Natur erheben, diese für ihre Zwecke nutzen, ge- und missbrauchen, wie immer es ihnen beliebt; wenn sie denken, sie könnten sämtliche Mitgeschöpfe - gleich ob menschlich, tierisch (wo ist da der Unterschied?) oder pflanzlich, belebt oder unbelebt willkürlich in "mag ich und schütze ich", "brauche ich nur und schone sie meinen Zwecken entsprechend" und "mag ich nicht, kenne ich nicht und zerstöre ich deshalb" einteilen, wenn sie in den Gedärmen der Mutter Erde herumwühlen und sämtliche Ressourcen um ihres eigenen kurzsichtigen Vorteils Willen nutzen, zerstören oder horten, dann ist das eine mir unerträgliche Überheblichkeit und Chauvinismus der übelsten Sorte!

    Ich bin erkenntnislos und wuerde subjektiv, durch Qualia verfuehrt vermuten, dass irgendwo in einem sinnfreien Universum insbesondere ein unbedeutendes, vergaengliches Staubkorn (Erde) zu sein scheint, auf welchem verschiedene, vergaengliche, gleichermassen wertlose und scheinbar lebendige Kohlenstoffkloepse wuseln, welche scheinbar notwendigerweise damit befasst sind, ihrem Selbstzweck zu dienen und sich gegebenenfalls das Leben gegenseitig schwerer zu machen. Dabei scheint die Annahme eines Dualismus sowohl zwischen menschlichem Tier und der unterandem dieses Universum umfassenden Natur als auch zwischen menschlichem und nichtmenschlichem Tier voellig unbegruendet. Ich frage, warum die Natur beispielsweise so komische Ansammlungen von Kloetzchen (Staedte) auf diesem Staubkorn spriessen laesst? Stellen Sie diese Dualismen auch in Frage? Kann man diese Dualismen ablehen, waehrend man die Beruecksichtigung der scheinbar naheliegenden Interessen eines Kohlenstoffklopses von dessen Geschlecht, Rasse oder Spezies abhaengig macht?

    Wenn aber Menschen glauben, sie wüssten, wie die Natur geregelt ist

    Ich bezweifel, dass ich weiss, "wie die Natur geregelt ist". Beziehen Sie sich hier auf meine Aeusserungen? Auf welche?

    und alle anderen Menschen müssten ihnen nur nachfolgen und es ihnen gleich tun um die Welt zu retten - egal, wie edel und gut ihre Ziele und Absichten vordergründig sein mögen - dann ist dies nicht weniger große Überheblichkeit!

    Hat hier irgendjemand von irgendeiner Rettung irgendeiner Welt gesprochen? Ich habe mich scheinbar nur auf die Form des Zusammenlebens bezogen. Ist es ueberheblich, zu vertreten, "dass wir, wenn wir das Prinzip der Gleichheit als eine vernuenftige moralische Basis fuer unsere Beziehungen zu den Mitgliedern unserer Gattung akzeptiert haben, auch verpflichtet sind, es als eine vernuenftige moralische Basis fuer unsere Beziehungen zu denen außerhalb unserer Gattung anzuerkennen."

    In beiden Fällen begreift sich der Mensch als "Krone der Schöpfung".
    Er stellt sich über alle anderen Mitgeschöpfe

    Haben Sie das, was ich gesagt habe ueberhaupt verstanden? Was haben Sie verstanden?

    Er stellt sich über alle anderen Mitgeschöpfe und nimmt für sich in Anspruch, eine Welt ordnen zu dürfen und zu können, die letztlich nur durch sein Eingreifen in Unordnung geraten ist.

    Kann man machen was man will? Kann man wollen was man will? Kann die Natur (Tiere, ...) etwas Unnatuerliches hervorbringen? Was verstehen Sie unter Unordnung?

    Wir dürfen nicht vergessen - egal, wie wir uns ernähren, womit wir unser Geld verdienen, wie wir unsere Beziehungen zur Welt gestalten oder woran wir glauben - dass ALLES, was wir tun, einen enormen Einfluss auf uns, unsere Mitgeschöpfe, die Nautur, ja die ganze Welt hat! Und ich wage mal zu behaupten, dass die wenigsten Menschen sich dieses Einflusses bewusst sind und selbst WENN sie wissen, DASS sie einen Einfluss haben, wissen sie noch lange nicht, wie dieser Einfluss beschaffen ist und sich langfristig auswirkt!

    Kann man seinen Einfluss beeinflussen? Koennte man noch von einem Einfluss reden, wenn nicht?

    Nicht nur die Fleischfresser beeinflussen ihre Welt negativ, auch Vegetarier und Veganer!

    Welche Bedeutung hat diese Feststellung? Scheinbar kann man sagen, es ginge darum, das Vermeidbare zu vermeiden. Waere "die Unmöglichkeit, alle Personen in einem Ueberschwemmungsgebiet zu retten eine Rechtfertigung dafuer [...], keiner einzigen zu helfen"?


    http://www.veganismus.de/vegan…uche.html#nicht100prozent

    Um es mit einem bayrischen Satiriker zu sagen:"Aussterben tät so manches liebe Vieh, weil kein Mensch es mehr frisst!"

    http://www.veganismus.de/vegan…gsversuche.html#kurzezeit

    Bienen sind extrem wichtig, um die Pflanzen unserer Kulturlandschaften zu bestäuben. Wie wichtig, wurde uns allen vor einiger Zeit schmerzlich vor Augen geführt, als ein durch die Verroa-Milbe ausgelöstes Bienensterben dazu führte, dass zahllose Obstbäume unbefruchtet blieben und es tatsächlich zu spürbaren Ernteeinbußen kam. Wozu aber sollte sich jemand Mühe machen, Bienen zu züchten, wenn man keinen Honig will? Dass es auch bei der Bienenzucht Formen der Tierausbeutung gibt und es uns deshalb nicht egal sein darf, woher unser Honig kommt, bleibt davon völlig unbenommen!

    Hoert sich an, wie:

    "brauche ich nur und schone sie meinen Zwecken entsprechend"

    Welche Prioritaeten setzen Sie?

    Dass es auch bei der Bienenzucht Formen der Tierausbeutung gibt und es uns deshalb nicht egal sein darf, woher unser Honig kommt, bleibt davon völlig unbenommen!

    Unser Honig? Woher darf Honig denn kommen?

    Säugetiere, zu denen auch der Mensch gehört, ernähren sich in der ersten Zeit ihres Lebens weder vegetarisch noch vegan - sie trinken MILCH! In manchen Kulturen, deren Angehörige Milch gut vertragen, werden Kinder nicht nur als Säuglinge, sondern viele Jahre lang gestillt, auch wenn sie schon längst in der Lage sind, andere Nahrung zu verdauen. Dies trifft vor allem auf solche Völkerschaften zu, die sich der Not gehorchend überwiegend vegetarisch ernähren und ihren Proteinbedarf nur gelegentlich durch den Verzehr von Insekten etc. ergänzen können. Bei Mensch wie Tier ist es üblich, dass Kinder, die von ihren Müttern nicht (ausreichend) gestillt werden können, bei anderen Müttern säugen dürfen. Selbst artfremde Tiere (und auch Menschen) werden auf diese Weise gelegentlich ins Rudel "adoptiert". Warum sollte der Mensch dann nicht auch Milch trinken, solange sie ihm bekommt?

    Was ist denn jetzt schon wieder los? Haben Sie meine Aesserungen mitbekommen? Fuer mich ist von Bedeutung, wie etwas entsteht und nicht woraus etwas besteht! Was hat hier diese Beschreibung der freien Milchvergabe und -aufnahme zu suchen?

    Auch hier ist wieder die Frage zu klären, inwieweit man seine "Milchspenderin" zu diesem Zweck ausbeuten darf! Wenn man Turbokühe züchtet, die in ihrer Gesamtheit erheblich mehr Milch produzieren als verbraucht werden kann und dies mit einem qualvollen Dasein bezahlen, ist dies nicht nur unmoralisch, sondern auch ökonomisch im höchsten Maße unvernünftig weil nicht ressourcenschonend!

    Hoert sich an, wie:

    "brauche ich nur und schone sie meinen Zwecken entsprechend"

    http://maqi.de/txt/eiundmilch.html

  • Die Firma General Hydroponics bietet eine vegane Düngerlinie "General Organics". Einzig der BioMarine Teil ist aus Fisch hergestellt.
    Ich glaube es geht hier mehr darum, dass übliche Dünger (mit Blutmehl, Hornspänen, etc.) diese nicht vom Biohof beziehen, sondern von der Massentierverwertung an der nicht viel humanes ist und dass man wenigstens versuchen sollte, das Leid auf ein Minimum zu beschränken. Das gehört zu einem bewussten Leben dazu.
    Sicher esse ich (und töte damit) Mikroben, auch Pflanzen müssen für meine Diät dran glauben, aber zu denken, dass Bienen in den Jahrmillionen ohne menschliche Züchter nicht mit der Bestäubung der Pflanzern nach kamen und nichts mit Ihrem Überschuß-Honig anzufangen wussten, will sich mir nicht so recht erschließen. Ende dieses Jahrhunderts (und wir haben das erste Jahrzehnt schon fliegend hinter uns gebracht) wird es ein paar Milliarden Menschen mehr zu ernähren geben, die Meere können dies nicht leisten, die sind in den Hauptfischsorten quasi leer gefischt. Landflächen werden für die Massentierhaltung ebenso gerodet, wie dies auch zum Soja-Anbau geschieht, welches man aber fast nur Bio kaufen kann, was ein Plus für die Umwelt bedeutet.
    Die direkte Aufnahme von pflanzlicher Nahrung ohne den Umweg über die Fleischproduktion ist locker um den Faktor vier effizienter, da muss man doch irgendwann den Menschen mit veganer Diät eine gewisse Zukunftszugewandtheit zugestehen, und sie weniger in die verschrobene Ecke stellen wie das so gerne geschieht. Ja, es ist eine Art von Askese, einem Mönch würde man diese aber nicht vorwerfen.
    Sei es drum, ich hoffe mit dem Link zum Hersteller etwas positives zum Thema beigetragen zu haben.

  • nur am Rande möchte ich anmerken, dass auch menschliche Ammen zu früheren Zeiten extrem, bis um den Preis des Todes ihres eigenen Kindes, ausgebeutet wurden!

    Ob Amme oder Holstein-Rind, ist fuer mich ohne Belang.

    Dass der Mensch Eiweiß braucht, ist unbestritten. Das am besten verwertbare, hochwertigste Eiweiß stammt aus Fleisch. Aber auch Eier, Milchprodukte und bestimmte Pflanzen sind als Proteinspender geeignet. Im Allgemeinen genügt es, sich 2-3 Mal die Woche eine kleine Portion Fleisch oder Fisch zu genehmigen und den Rest mit Milchprodukten, Eiern und Pflanzen abzudecken.

    http://www.veganismus.de/vegan/faq-ernaehrung.html

    Würde man sich so ernähren, käme man auch wieder wie zu vorindustriellen Zeiten mit einer Wutz und ein paar Hühnern im Jahr aus, um die ganze Familie gesund zu ernähren - Massentierhaltung adé! Schließlich besteht ein Schwein nicht nur aus Schnitzel und Kotelett.

    Hoert sich an, wie:

    In beiden Fällen begreift sich der Mensch als "Krone der Schöpfung".
    Er stellt sich über alle anderen Mitgeschöpfe

    Natuerlich sollte eine "vorindustrielle Ethik" vorausgesetzt werden. Wie waere es mit einer "mittelalterlichen Ethik"? Haetten Sie dann nicht gleich ein paar guenstige Leibeigene, welche Ihren Bauernhof pflegen?

    Wenn wir uns aber vor Augen halten, dass die wichtigste Eiweißquelle der strengen Vegetarier und Veganer die Sojabohne ist und wenn wir nachschauen, wo und wie diese produziert wird, dann sieht die Geschichte schon anders aus!

    Ich esse kein Soja.

    Für riesige Sojaplantagen wird kostbarer Regenwald gerodet - mitsamt allem, was darin kreucht und fleucht. Kleine Bauern werden enteignet, damit sie für einen buchstäblichen Hungerlohn auf den Sojaplantagen der Konzerne schuften. Ihre Kultur wird zerstört, sie werden systematisch ins Elend getrieben, um vor lauter Arbeit ja nicht auf den Gedanken zu kommen, es könnte anders gehen! Nicht nur die Schweine für den menschlichen Verzehr werden mit solcherart "fabrizierten" Sojaprodukten gefüttert - an jedem Stück Tofu, an jeder Flasche Sojamilch hängt die Asche brandgerodeter Wälter, kleben das blut der dabei getöteten tiere, die Tränen und der Schweiß der ausgebeuteten Plantagenarbeiter! (Bei Kaffee, Tee, Baumwolle, ja fast allen im großen Stil produzierten pflanzlichen Gütern sieht es nicht viel besser aus. Auch die Weizenfelder Nordamerikas sind gedüngt mit dem Blut der Bisons und Indianer!).

    Scheinbar verweisen Sie zu Recht auf die Probleme, welche sich aus einer wachsenden Bevoelkerung ergeben. Warum gehen Sie hierbei nicht auf die interessante Bedeutung des Veganismus ein? Die "Veredelung" von Pflanze zu Tierleiche vernichtet Naehrsoffe in aeusserst grossem Umfang, so dass sich dadurch die von Ihnen beschriebenen Effekte entsprechend verstaerken.


    http://www.geistigenahrung.org/ftopic31185.html
    http://www.veganismus.de/vegan/motive.html#humanitaere

    Ihre Ueberlegungen sind scheinbar gerechtfertigt. Wenn Pflanzen leiden koennten, dann muessten Sie aber erst recht Veganismus unterstuetzen, da somit die Pflanzen vernichtende Veredelung von Pflanze zu Tierleiche entfallen wuerde.


    http://www.veganismus.de/vegan…suche.html#pflanzenrechte

    Wenn Veganer kein Fleisch essen und keine tierischen Produkte verwenden möchten, weil sieTiere als ihresgleichen betrachten, als Mitgeschöpfe, die sie weder töten noch ausbeuten möchten, dann ist mir das zu eng gefasst

    Sie lehnen Veganismus ab, da Ihnen "das zu eng gefasst" ist? Sie befuerworten Menschenrechte, obwohl diese noch enger gefasst sind? Ich versteh das einfach nicht.

    und zeigt mir nur, dass auch Veganer zu den Menschen gehören können, die nur sich und ihresgleichen (in dem Fall halt nicht nur Menschen, sondern auch Tiere) für schützenswert halten.

    Wen oder was halten Sie fuer schuetzenswert? Und vor allem: Wen oder
    was schuetzen Sie? Geht es um die Frage, ob Veganismus perfekt ist oder
    nicht?
    Geht es nicht vielleicht eher um die Frage, ob Veganismus ethisch einwandfreier ist?

    Alles ist Teil der Natur und niemand kommt umhin, zu töten oder etwas wegzunehmen, dass dann eben dort oder jemand anderem fehlt. Tiere essen Tiere oder Pflanzen, Pflanzen essen Mineralien oder lebende Tiere oder Überreste toter Tiere und Pflanzen.

    Warum ist es eigentlich weniger verbreitet, dass Menschen Menschen essen? Was wollen Sie? Menschenrecht oder Naturrecht (Recht des Staerkeren)?

    Deswegen haben wir uns auch mit den Folgen unseres Handels zu beschäftigen und müssen notfalls die Konsequenzen ausbaden.
    Einfach nur keine Tiere zu verwerten - in welcher Form auch immer - reicht mir da nicht.

    Was machen Sie? Was soll man machen? Ich bitte um Antwort!

    Und um doch noch eimal diesen unsäglichen Vergleich zwischen Tierhaltung und Kinderpornographie aufzugreifen ( "Tierrechtskonforme Tierprodukte? Absurd wie kinderrechtskonforme Kinderpornos."):
    Die Tatsache, dass jemand keine Kinder vögel, macht ihn noch lange nicht zu einem moralisch hochstehenden Menschen!
    Die Tatsache, dass jemand auf Tierprodukte verzichtet, auch nicht!

    Haben Sie ueberhaupt verstanden worum es ging? Ich haette die nicht anerkannte ethische Unmoeglichkeit (tierrechtskonforme Tierprodukte) anstelle mit einer anerkannten ethischen Unmoeglichkeit (kinderrechtskonforme Kinderpornos) auch mit einer logischen Unmoeglichkeit (dreieckiges Viereck) vergleichen koennen.


    Mit freundlichen Gruessen


    Stylianis Partner

  • ich finde die GedankenGänge von Stellas Partner
    konsequent, seinen Kampf kämpfenswert.


    auch ich finde NICHT:
    Tiere Quälen ist PrivatSache eines jeden einzelnen.


    mit welcher Rechtfertigung ich nicht-vegan lebe?
    meine Gründe lasse ich selbst gelten, weil ich MUSS,
    denn ich bin so, kann (anders, aber) nicht besser:


    wegen meiner Hirn/NervenStruktur - oder
    wie-auch-immer man meine inneren Voraussetzungen
    wissenschaftlich benennen könnte -
    bin ich ein sehr unkonzentrierter Mensch,
    verzweifle mehrmals täglich an mir selbst.


    schreiben bereitet mir GlücksGefühle, weil
    meine Gedanken da so schön aufgefädelt liegen
    und nicht verfliegen, ich kann sogar nachsehen,
    wie ich den Satz begonnen hab,
    das geht beim Reden (oder gar Denken) nicht.
    vieles, selbst Kleinigkeiten, muss ich auf
    "mein nächstes Leben" (als ein anderes Tier? wenn überhaupt)
    verschieben, weil ich in diesem Leben
    zu chaotisch bin & daher zu inkonsequent,
    so zu leben & zu handeln, wie ich will.


    bin ein relativ moralisch denkender Mensch
    (was mich selbst betrifft,
    nicht aber andere verurteilend),
    muss aber tausend AbStriche machen,
    weil aus ChaosGründen nicht lebbar.


    all das
    versteht & akzeptiert nur der, der selbst so ist.


    bin sehr spät Vegetarier geworden,
    weil meine Umgebung nicht soweit war,
    allein hab ichs nicht geschafft.


    so weit, so gut.


    ich verstehe Verdränger zu gut.


    wer die Energie & Konsequenz & Konzentration aufbringt,
    der überzeuge andere.


    viel Glück!
    Dir - & damit auch
    den anderen Tieren &
    unserer kostbaren Welt.


    diB

  • hab die komplette Seite 2 an Beiträgen übersehen.


    sehr wichtige Diskussion,
    sehr ernstzunehmen der Text von MorganLeFay,
    wenn ich das beurteilen darf.


    falsch ist allerdings, Morgan,
    dass Mensch mehrmals-di-Woch
    Fleisch braucht (Fisch eingeschlossen, natürlich).
    MenschenGenerationen-über-Generationen
    kommen ohne aus - schadlos.


    auch brauchen wir kein Soja, wenn wir keins wollen.
    abwechslungsreiche Kost genügt.
    na gut, bisschen über Ernährung sollte man wissen;
    andererseits
    interessieren sich so einige FleischVerzehrer
    (nicht Ihr!) null für theoretische ErnährungsÜberlegungen
    und leiden oft unter verschiedensten
    MangelErscheinungen / ÜberZufuhr (wieheißtdasaufdeutsch),
    sterben früh an FehlErnährung.


    das Schwierige an diesen Diskussionen scheint zu sein,
    nichts persönlich zu nehmen.


    Leute, wenns doch allen um die gute Sache ginge.

  • Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt, Bacopa.
    Der Mensch MUSS natürlich nicht mehrmals die Woche Fleischernes auf dem Tisch haben.
    Vielmehr wollte ich sagen, dass statt der gewohnten sieben Portionen Fleisch die Woche PLUS gleiche Menge Wurst PLUS Käse PLUS etcetc. eine gerigere Fleischaufnahme durchaus genügt, um sein Eiweiß zu bekommen.
    Dass man es auch ganz ohne Fleisch bekommen kann, weiß ich auch - nur die meisten essen ja nicht zu wenig, sondern zu viel Fleisch ;)
    Dass man Soja braucht, hab ich auch nicht gesagt - nur, dass sehr viele Veganer und Vegetarier ihren Eiweißbedarf eben dadurch decken.


    Danke übrigens, dass du meinen Beitrag ernstzunehmend nennst - wobei dies durchaus die Möglichkeiten der Ablehnung, der Zustimmung und der Ambivalenz beinhaltet.
    Ich wünschte mir, dass Stylianis und Partner ebensoviel Mühe aufs Verstehen wie aufs Nicht-Verstehen und Falsch-Verstehen-Wollen verwendet hätten.


    Ich spare es mir auch, jetzt meinerseits den Thread auseinander zu pfücken und Gift mit Galle zu beantworten.
    Nur eines juckt mich jetzt doch, weil ich manchmal gerne gemein bin (sry, schiebt es meinetwegen auf mein Sternzeichen).
    Und zwar die Sache mit dem Überschwemmungsgebbiet.
    Ob ich da, weil ich weiß, dass ich nicht alle retten kann, gleich gar keinen rette.


    Antwort:


    Vermutlich WÜRDE ich welche retten.
    Und das täte ich nicht wahllos, sondern ich würde selektieren und zwar nach meinen eigenen Kriterien und selbstherrlich und chauvinistisch und zutiefst menschlich entscheiden, wer leben darf und wer sterben muss. Ich würde also genau das tun, was ich der Menschheit im Allgemeinen zum Vorwurf mache.
    ABER: Ich wüsste TROTZDEM, dass dies nicht in Ordnung ist, aufs große Ganze gesehen. Und müsste mich je nachdem auch vor irgendjemandem dafür rechtfertigen müssen, wie ich entschieden habe. Müsste mich evtl. auch mit den Folgen herumschlagen, weil ich schlecht gewählt und den "Falschen" gerettet habe.


    Es ist nicht so wichtig, wofür ihr euch entscheidet.
    Es ist wichtig, dass ihr euch bewusst macht, WARUM ihr euch so oder so entscheidet.
    Und dass ihr NIEMALS aus der Verantwortung entlassen werdet, auch nicht für die bösen Folgen einer guten Tat und schon gar nicht fürs Nichtstun!

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • war mir einfach zuviel; jeder Satz löst bei mir einen ganzen BlumenKohl an Antworten aus.
    das Schicksal der Karotte zB: geht mir ab&zu plötzlich so, dass mir die Pflanze so leid tut,
    die ich beernte... dann sag ich ihr, dass wir nur leben können, wenn wir Lebewesen essen,
    und bitt sie um Verzeihung.


    ich bin so perfekt nicht.
    denk nicht jeden Moment
    an das Leid, das ich bewirke
    (auch so bin ich schon nah am Wahnsinn)
    aber
    immer nochn bisschen mehr.
    das ist Mensch dem MitGeschöpf schuldig.

  • das Schicksal der Karotte zB: geht mir ab&zu plötzlich so, dass mir die Pflanze so leid tut,
    die ich beernte... dann sag ich ihr, dass wir nur leben können, wenn wir Lebewesen essen,
    und bitt sie um Verzeihung.

    Genau das ist es, was ich meine: Nicht selbstverständlich zugreifen, sondern Dankbarkeit und Respekt bezeugen. Nur soviel nehmen wie man braucht und die "Lücken", die man zwangsläufig lässt, so klein wie möglich machen - egal ob man selbst ernetet oder nicht!

    Ich sehe du verstehst mich :)


    Es grüßt dich
    eine von der Pefektion universenweit entfernte
    und dem Wahnsinn dafür etwas nähere :rolleyes:


    Morgan

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • Ich fahre fort, auch wenn bisher auf die meisten meiner unrhetorischen Fragen nicht geantwortet wurde.

    BRAVO Morgan,


    endlich ein Lebewesen das andere Lebewesen achtet wie sich selbst.

    Was bedeutet es ein Lebewesen zu achten? Laesst sich durch die Form, wie man ein Lebewesen behandelt, darauf schliessen, wie man es achtet? Oder geht es nur darum, dass man achtet und nicht auch darum, wie man behandelt? Hat es fuer ein Tier, welches fuer Nahrung, Kleidung, Forschung oder Jagd gequaelt, getoetet, vergiftet und vergast, veraetzt, zersaegt, verbrueht und ertraenkt, zertruemmert, zerschmettert, gehaetzt und erschlagen wird, eine Bedeutung, wenn es dabei nur geachtet wird?

    Solange wir glauben uns über die Natur zu stellen und vorallem die Evulotion zu verleugnen, solange werden wir Tiere, Pflanzen usw. quälen!

    Werden Sie konkret: Durch welches praktische Verhalten koennen Qualen eingeschraenkt oder vermieden werden?

    ich finde die GedankenGänge von Stellas Partner
    konsequent, seinen Kampf kämpfenswert.


    auch ich finde NICHT:
    Tiere Quälen ist PrivatSache eines jeden einzelnen.

    viel Glück!
    Dir - & damit auch
    den anderen Tieren &
    unserer kostbaren Welt.

    Danke.

    all das
    versteht & akzeptiert nur der, der selbst so ist.

    Ich wuerde dennoch gern mehr erfahren: Was musst Du? Und warum? Ich bedaure aufrichtig, dass Du mit diesen Problemen lebst, welche Dich moeglicherweise sehr bedruecken. Beachte aber, dass Konzentration scheinbar auch der Uebung bedarf.

    Ich wünschte mir, dass Stylianis und Partner ebensoviel Mühe aufs Verstehen wie aufs Nicht-Verstehen und Falsch-Verstehen-Wollen verwendet hätten.

    Wieso "Stylianis und Partner"? Was habe ich nicht verstanden? Was wollte ich falsch verstehen? Werden auch Sie konkret und zitieren Sie meine jeweiligen Aeusserungen!

    Ich spare es mir auch, jetzt meinerseits den Thread auseinander zu pfücken und Gift mit Galle zu beantworten.

    Ich faende es aeusserst beunruhigend, wenn Sie meine Aeusserungen als "Gift" bezeichneten und Ihnen nur Antworten einfielen, die Sie als "Galle" bezeichneten. Vielleicht gehen Sie immernoch davon aus, dass meine Fragen immer rhetorisch sind.

    Nur eines juckt mich jetzt doch, weil ich manchmal gerne gemein bin (sry, schiebt es meinetwegen auf mein Sternzeichen).

    Keine Angst. Scheinbar verstehe ich Argumente einer Diskussion nicht notwendigerweise als Gemeinheiten, Gift oder Galle.

    Erheben Sie eigentlich gegen jemanden, der unwillentlich nicht jedem das Leben bewahren kann, die gleiche Anklage, wie gegen jemanden, der willentlich vielen den Tod bringt?

    Es ist nicht so wichtig, wofür ihr euch entscheidet.
    Es ist wichtig, dass ihr euch bewusst macht, WARUM ihr euch so oder so entscheidet.

    Soll diese Formel im Allgemeinen gelten? Dann koennte man scheinbar sagen: "Es war nicht so wichtig, wofuer sich Hitler entschied. Es war wichtig, dass er sich bewusst machte, warum er sich so oder so entschied."

    Und dass ihr NIEMALS aus der Verantwortung entlassen werdet, auch nicht für die bösen Folgen einer guten Tat und schon gar nicht fürs Nichtstun!

    Welche Verantwortung? Was verstehen Sie unter einer guten oder boesen Tat? Was tun Sie eigentlich? Ja, was tun Sie eigentlich?


    Ich frage Sie:
    1. Befuerworten Sie die Menschenrechte? Warum?
    2. Sollte die Gemeinschaft der Gleichen so erweitert werden, dass sie alle Tiere miteinschliesst? Warum?


    Mit freundlichen Gruessen


    Stylianis Partner

  • Die letzten beiden Fragen möchte ich gerne beantworten:


    1.
    Die Menschenrechte befürworte ich als Angehöriger der Spezies Mensch, da ich sowohl als Individuum als auch als Spezies gerne weiterleben möchte.
    Wäre ich ein Gorilla, ein Fisch, eine Gänseblume oder ein Bakterium würde ich - ein entsprechendes Bewusstsein vorausgesetzt - sicher entweder mit aufgenommen werden wollen oder aber - in völliger Unkenntnis des menschlichen Bewusstseins und der damit verbundenen Empfindungen - selbst eigene entsprechende Statuten aufstellen, die andere Spezies ausnehmen.
    Die Menschenrechte sind nur ein weiteres Beispiel für die unglaubliche Überheblichkeit der Spezies Mensch, sich über andere zu erheben und zu selektieren und das eigene, als erwünscht deklarierte Verhalten allen anderen Spezies aufzudrücken und diese, sobald sie sich nicht entsprechend "menschlich" verhalten wollen oder können, nicht nur Menschen- sondern sämtliche Rechte abzuerkennen. Übrigens haben die Menschenrechte in den Staaten, die sie anerkennen, noch nie jemanden abgehalten, andere für sich arbeiten zu lassen bzw. Produkte zu nutzen, die diese herstellen. Sie stellen nur einen einklagbaren Konsens darüber her, dass diejenigen, die für einen arbeiten, entsprechend behandelt und entlohnt werden müssen. Ähnliches bin ich durchaus bereit, einer Honigbiene, einem Acker oder einer Milchkuh zuzugestehen - anständige Behandlung, Schutz, Versorung, Entlohnung und Respekt statt gnadenloser Ausbeutung!


    2.
    In die Gemeinschaft der Gleichen möchte ich nicht nur die Tiere einschließen (welche? Säugetiere? Warmblüter? Wirbeltiere?).
    Ich finde, alles was kreucht und fleucht hat seine Existenzbedingung und hat von mir nicht gequält, ausgebeutet etc. zu werden - und auch nicht getötet, solange es nicht in der einen (durch Vorenthaltung von nahrung) oder anderen (durch direkte Bedrohung meiner physischen Existenz, zB Bakterien im Krankheitsfall) Form meine persönliche und die Existenz meiner Spezies bedroht.
    Ich töte ohne zu Zögern bakterien mit einem Antibiotikum, wenn das Krankheitsbild es erfordert, da ansonsten meine physische Existenz bedroht wäre. Aber ich lehne es ab, alles zu Tode zu putzen und zu desinfizieren, von dem ich nicht einmal weiß, wozu es gut sein mag.
    Ebenso würde ich ohne zu zögern einen Menschen töten, der meine oder die Existenz meiner Spezies bedroht, falls ich seiner habhaft würde.
    Das ist nun sicher nicht menschenrechtskonform, aber ich nähme es gerne auf meine Kappe.
    Und nein - ich bin NICHT für die Todesstrafe, falls da nun der Gedanke aufkommen sollte.
    Einfach aufgrund der Tatsache, dass die Verantwortung für den Tod eines Menschen per Gesetz auf so viele Schultern verteilt würde, dass sie den einzelnen nicht mehr drücken und somit das Gewicht eines lebens nicht mehr spürbar wäre.


    Aus diesem grunde hätte es Hitler auch gut angestanden, sich ein paar mehr Gedanken nicht nur über die gründe, sondern auch die Folgen seines Tuns zu machen. Er hätte absehen können, dass er unter der moralischen verantwortung seines Tuns zerbrechen würde, aber er verteilte die Schuld auf so viele Schultern, dass selbst Parteigänger und an den Tötungen unmittelbar Beteiligte sich nach Kriegsende nicht wirklich "belastet" fühlten.

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • Kann es sein, das wir etwas Off-Topic geraten sind? ;)


    Hat noch jemand einen Tipp für veganischen Dünger?

    "None of this is real. This is all fantasy.It changes all the time, it´s black and white one day, it´s coloured the next. None of this is real." - Tom Petty

  • Ja, sind wir.


    Kunstdünger - wurde schon genannt.
    Kaffeesatz - wurde auch schon genannt.


    Und natürlich am Besten der Kompost aus dem eigenen Haushalt. Der dürfte ja dann so ziemlich frei sein von Beimischungen tierischer oder zweifelhafter Herkunft.

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • stört mich net,
    vom Thema abzukommen,
    wenns den Gequälten nützt.


    bitte, Stellas Partner! das wirkt doch etwas komisch:
    meine persönlichen Probleme
    (die ich nach -zig Jahren Arbeit an mir selbst noch übrig behalten hab)
    löst Du nicht in ein paar Zeilen in einer öffentlichen Diskussion.


    hach diese Eitelkeit,
    auch ich bin nicht gefeit!
    gehts doch hier net um mich,
    sondern
    um einen behutsameren Umgang
    mit unseren MitLebeWesen...


    nee, um DUNG, tschuldschung.

  • Hallo,
    das ist ja eine ganz interessante Diskussion die hier stattfindet.
    Wenn man Bakterien und andere Mikroorganismen als Tiere deffinieren würde dann müsste man Pflanzen auch als Fleischfresser bezeichnen.
    Ich habe mal einen sehr interessanten Bericht darüber in der Natürlich Gärtnern-Zeitschrift gelesen. Die Pflanzenwurzeln sind in der Lage, Kleinstlebewesen aufzunehmen um sie zu verdauen. Das nennt sich Endozytose wenn ich mich recht erinnere. Solche Lebewesen sind beispielsweise in Kräuterjauchen zu finden oder in Komposterde. Man kann beispielsweise Wasser durch Komposterde laufen lassen und das dann zum gießen verwenden.
    Ansonsten fällt mir die EM-technologie ein, wo man aus pflanzlichen Küchenabfällen die mit effektiven Mikroorganismen geimpft und luftdicht gelagert werden sogenanntes EM-Bokashi herstellt.

    Wenn Du´s eilig hast mach einen Umweg.. Laotse

    Einmal editiert, zuletzt von Ragnar ()

  • MorganLeFay, ich habe Ihne Frage 1. und 2. gestellt, damit Sie Ihre Position konkretisieren muessen.

    Die Menschenrechte befürworte ich als Angehöriger der Spezies Mensch, da ich sowohl als Individuum als auch als Spezies gerne weiterleben möchte.

    Wieso interessiert Sie, ob Ihre Spezies weiterlebt? Interessiert Sie nur, ob Ihre Spezies weiterlebt? Ist die Motivation Gerechtigkeit oder Selbsterhaltung?

    Wäre ich ein Gorilla, ein Fisch, eine Gänseblume oder ein Bakterium würde ich [...] selbst eigene entsprechende Statuten aufstellen, die andere Spezies ausnehmen.

    Wieso wuerde es nahe liegen, andere Spezies auszuschliessen?

    die unglaubliche Überheblichkeit der Spezies Mensch, sich über andere zu erheben und zu selektieren und das eigene, als erwünscht deklarierte Verhalten allen anderen Spezies aufzudrücken und diese, sobald sie sich nicht entsprechend "menschlich" verhalten wollen oder können, nicht nur Menschen- sondern sämtliche Rechte abzuerkennen.

    Das koennte als (ungenaue) Definition des menschlichen Speziesismus gelten, welchen ich bekanntermassen ablehne, so dass ich vegan lebe. Leben sie vegan, da Sie menschlichen Speziesismus ablehen?

    Übrigens haben die Menschenrechte in den Staaten, die sie anerkennen, noch nie jemanden abgehalten, andere für sich arbeiten zu lassen bzw. Produkte zu nutzen, die diese herstellen. Sie stellen nur einen einklagbaren Konsens darüber her, dass diejenigen, die für einen arbeiten, entsprechend behandelt und entlohnt werden müssen. Ähnliches bin ich durchaus bereit, einer Honigbiene, einem Acker oder einer Milchkuh zuzugestehen - anständige Behandlung, Schutz, Versorung, Entlohnung und Respekt statt gnadenloser Ausbeutung!

    Scheinbar ist gegenseitiges Einverstaendnis das Entscheidende, wenn menschliche fuer menschliche Tiere, menschliche fuer nichtmenschliche Tiere oder nichtmenschliche fuer menschliche Tiere arbeiten. Woher bekommen Sie das Einverstaendnis insbesondere einer "Honigbiene" oder "Milchkuh". Gemaess der Allgemeine Erklaerung der Menschenrechte gilt unter anderem:


    Artikel 3
    Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.


    Artikel 4
    Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel in allen ihren Formen sind verboten.


    Artikel 5
    Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.


    Artikel 9
    Niemand darf willkuerlich festgenommen, in Haft gehalten oder des Landes verwiesen werden.


    Artikel 12
    Niemand darf willkuerlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seinen Schriftverkehr oder Beeintraechtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden. Jeder hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe oder Beeintraechtigungen.


    Artikel 13
    1. Jeder hat das Recht, sich innerhalb eines Staates frei zu bewegen und seinen Aufenthaltsort frei zu waehlen.
    2. Jeder hat das Recht, jedes Land, einschliesslich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurueckzukehren.


    Artikel 17
    1. Jeder hat das Recht, sowohl allein als auch in Gemeinschaft mit anderen Eigentum innezuhaben.
    2. Niemand darf willkuerlich seines Eigentums beraubt werden.


    Artikel 23
    1. Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit.
    2. Jeder, ohne Unterschied, hat das Recht auf gleichen Lohn fuer gleiche Arbeit.
    3. Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Wuerde entsprechende Existenz sichert, gegebenenfalls ergaenzt durch andere soziale Schutzmassnahmen.
    4. Jeder hat das Recht, zum Schutze seiner Interessen Gewerkschaften zu bilden und solchen beizutreten.


    Indem Sie schreiben:

    In die Gemeinschaft der Gleichen möchte ich nicht nur die Tiere einschließen (welche? Säugetiere? Warmblüter? Wirbeltiere?).
    Ich finde, alles was kreucht und fleucht hat seine Existenzbedingung und hat von mir nicht gequält, ausgebeutet etc. zu werden - und auch nicht getötet, solange es nicht in der einen (durch Vorenthaltung von nahrung) oder anderen (durch direkte Bedrohung meiner physischen Existenz, zB Bakterien im Krankheitsfall) Form meine persönliche und die Existenz meiner Spezies bedroht.

    erklaeren Sie Ihren Willen, die oben genannten Artikel nichtmenschlichen Tieren zuzugestehen. Woher bekommen Sie dann Honig oder Milch?

    Ich töte ohne zu Zögern bakterien mit einem Antibiotikum, wenn das Krankheitsbild es erfordert, da ansonsten meine physische Existenz bedroht wäre. Aber ich lehne es ab, alles zu Tode zu putzen und zu desinfizieren, von dem ich nicht einmal weiß, wozu es gut sein mag.
    Ebenso würde ich ohne zu zögern einen Menschen töten, der meine oder die Existenz meiner Spezies bedroht, falls ich seiner habhaft würde.
    Das ist nun sicher nicht menschenrechtskonform, aber ich nähme es gerne auf meine Kappe.

    Notwehr (§ 227 BGB, § 32 StGB, § 15 OWiG) koennte sich insbesondere aus Artikel 12 ableiten.

    Und nein - ich bin NICHT für die Todesstrafe, falls da nun der Gedanke aufkommen sollte.
    Einfach aufgrund der Tatsache, dass die Verantwortung für den Tod eines Menschen per Gesetz auf so viele Schultern verteilt würde, dass sie den einzelnen nicht mehr drücken und somit das Gewicht eines lebens nicht mehr spürbar wäre.

    Was ist Gerechtigkeit? Geht es nun um Gerechtigkeit? Ist eine Ungerechtigkeit je geringer, desto mehr dafuer verantwortlich sind?


    Wo liegt eigentlich der Unterschied, zwischen einer Relation und einer Wertung? Beispiel fuer eine Relation:

    Es ist nicht so wichtig, wofür ihr euch entscheidet.
    Es ist wichtig, dass ihr euch bewusst macht, WARUM ihr euch so oder so entscheidet.

    Beispiel fuer eine Wertung:

    Aus diesem grunde hätte es Hitler auch gut angestanden, sich ein paar mehr Gedanken nicht nur über die gründe, sondern auch die Folgen seines Tuns zu machen. Er hätte absehen können, dass er unter der moralischen verantwortung seines Tuns zerbrechen würde, aber er verteilte die Schuld auf so viele Schultern, dass selbst Parteigänger und an den Tötungen unmittelbar Beteiligte sich nach Kriegsende nicht wirklich "belastet" fühlten.

    Ganz gleich, wie sehr Sie mit oben genanntem Zitat nahelegen, wie viel Wert Sie der Reflektion:

    Es ist wichtig, dass ihr euch bewusst macht, WARUM ihr euch so oder so entscheidet.

    beimessen moechten, Sie sagen immernoch, dass die Handlung gemaess:

    Es ist nicht so wichtig, wofür ihr euch entscheidet.

    weniger wichtig sei. Damit wuerde weiterhin gelten: "Es war nicht so wichtig, wofuer sich Hitler entschied. Es war wichtig,
    dass er sich bewusst machte, warum er sich so oder so entschied."


    Mit freundlichen Gruessen


    Stylianis Partner

  • Und was hat das jetzt alles mit der Eingangfrage dieses Threads zu tun?

    "None of this is real. This is all fantasy.It changes all the time, it´s black and white one day, it´s coloured the next. None of this is real." - Tom Petty