Samensammlung digital

  • Der Zoologe und der Botaniker haben etwas unterschiedliche Auffassungen, wenn es um die Definition des Begriffs geht. Und auch der Laie versteht darunter auch ohne wissenschaftliche Ausbildung mindestens zwei unterschiedliche Erscheinungsformen. Wenn bei den Tieren von Samen die Rede ist, dann ist der erforderliche männliche Anteil für die Fortpflanzung und Arterhaltung gemeint, der erst nach einer Befruchtung weiblicher Keimzellen zum Entstehen neuen Lebens führt. Der Botaniker dagegen betrachtet den Samen, oder auch besser das Samenkorn, als das gewachsene Ergebnis einer Befruchtung (Bestäubung). Er sieht darin den perfekten Speicher der Erbanlagen der Ursprungspflanze und weiß, dass latentes Leben nur auf günstige Umweltbedingungen wartet, um einen Kreislauf der Arterhaltung und Vermehrung aufrecht zu erhalten. Und um diese Samen geht es bei nachfolgender Betrachtung.


    Samensammlungen werden aus den verschiedensten Gründen angelegt. Vordergründig sind da wissenschaftliche Belegsammlungen zu sehen, die häufig Samen von Arten enthalten, deren Existenz heute bedroht ist. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass etliche Nutz- und Zierpflanzen in der Folge von Eingriffen durch den Menschen (Züchtung) so verändert wurden, dass es sie nur noch in dieser Form gibt und kaum ein Sammler die Wildformen mancher Pflanzen kennt oder gar findet. In diesem Moment wird erkennbar, dass die beschriebenen Samensammlungen auch Samenbanken sind und sogar für künftige Züchtungen auch Goldbanken darstellen können, sofern noch genetisches Material isolierbar ist. Diese Sammlungen sind nicht Bestandteil meiner Betrachtungen, sondern die Sammlungen, die von angehenden Fachleuten und Studierenden zum Zwecke der Anschauung angelegt werden. Oft sind es Sammlungen, die zusammen mit Herbarien entstehen. Und wenn es auch umfangreiche, bebilderte Literatur zu diesem Thema gibt, wird die Beschäftigung mit den Objekten immer eine ausbildungsfördernde Wirkung haben. Für mich ist das Fotografieren der Samenkörner eine Mischung aus all´dem Vorgenannten. Einerseits fasziniert mich die Formenvielfalt und der Anpassungsreichtum der Körnchen und lockt zum Fotografieren. Und anderseits sollte es eine Anregung sein diese digitalen Sammlungen als Begleitsammlungen für Herbarienn zu erstellen. Mein „Handwerkzeug“ zum Fotografieren ist vorrangig der Flachbettscanner. Unterhalb eines Durchmessers je Einzelkorn muss jedoch manchmal des Mikroskop helfen. Ausführlicheres zur Technik auf meiner Homepage. Folgend ein Beispiel wie beider Aufnahmemöglichkeiten vereint dargestellt werden.