Trauergeschichte eines Kolibrisalbei

  • Guten Tag!


    Am 13. April war ich in der Gärtnerei um mir vor Ort ein paar schöne Pflanzen für den Balkon mitzunehmen (2ter Stock, Sonnenseite). Zwar waren es 329 km Fahrt, aber ich konnte es mir nicht nehmen lassen mir das Ganze mal vor Ort anzusehen :love:
    So fuhr ich mit einigen tollen Pflanzen heim um sie über den Sommer großzuziehen.
    Eine dieser Pflanzen war der Kolibrisalbei, von dem ich mir eine wundervolle Blütenpracht erhoffte.
    Die Pflanze wirkte (bis auf 1-2 kleine Löchlein in den untersten Blättern) sehr gesund und hatte bereits einen Blütenkopf (jedoch bisher ohne Blüte daran).
    Nach der Heimfahrt ließ sie ein bisschen das Köpfchen hängen, aber sie musste ja immerhin auch mehrere Stunden Fahrt im Kofferraum verbringen.



    So wurde sie gegen Abend von mir gegossen und am nächsten Tag umgepflanzt. Ich setzte sie in einen Topf mit herkömmlicher Blumenerde, die ich mit wenig Holzasche vermengte als Langzeitdünger. Die gleiche Prozedur wie bei all den anderen Pflanzen, die sich jetzt bester Gesundheit erfreuen.



    Es dauerte allerdings nur ein paar Tage und der Salbei fing wieder an den Kopf zu senken. Gleichzeitig bekamen einige Blätter bereits braune und graue Stellen und fühlten sich immer trockener an.
    Aufgrund dessen pflanzte ich ihn noch einmal um. Neue Erde ohne Asche in einen neuen, ausgespülten Topf. Zudem stellte ich die Pflanze rein und direkt hinter die sonnige Fensterfront.


    Viel geholfen hat das leider nicht, denn die Blätter welkten immer weiter.



    Merkwürdigerweise trieb der Salbei aber gleichzeitig an den Blattachseln neu aus, was mir Hoffnung brachte. Um das Wachstum dieser neuen Triebe zu steigern, entfernte ich die großen Blätter, die mittlerweile eh schon völlig grau und mit braunen Stellen übersät waren. Zudem stützte ich den immer weiter sinkenden Kopf mit einem Stab. Und dieser Kopf fing dann auch noch an einzuschrumpeln und immer grauer zu werden. Und dann bildete er zu allem Übel auch noch eine Blüte aus.



    Um zu verhindern, dass die Pflanze nun alle Kraft in diese eine Blüte steckt und letztendlich völlig eingeht, entfernte ich den kompletten Kopf mitsamt der nun auch kaputten obersten Blätter. Die neuen Triebe waren noch schön grün, weich und frisch. Deshalb hoffte ich, dass diese nun zum Wachstum bereit wären.
    Jedoch hat sich seit dem nichts mehr an der Pflanze getan. Lediglich sehen diese Triebe nun auch mehr grau als grün aus und sind verhärtet.




    Kann ich an dieser Pflanze noch irgendetwas retten? Soll ich sie einfach stehen und in Ruhe lassen? Ist sie ein Fall für den Biomüll?
    Und wie kann ich so eine Entwicklung in Zukunft stoppen? Was habe ich falsch gemach? Oder hatte ich einfach nur Pech und habe mich für ein schwaches Exemplar entschieden?


    Liebe Grüße,
    Kevin

    • Offizieller Beitrag

    Das ist wirklich eine traurige Geschichte!


    Der Kolibrisalbei sieht am anfang ganz normal aus, irgnwelche Schnecken fressen an den Blättern, aber das macht eigentlich nicht das Ergebnis aus. Auch das der Kopf hängt - das ist übrigens ganz normal, so ähnlich sieht man es auch beim Muskatellersalbei, BEVOR dei Blüte aufgeht. Also bis dahin, kein Problem.


    Dann aber: Blumenerde PLUS Holzasche PLUS Langzeitdünger. Das war vielleicht ein wenig zu viel des Guten, es könnte in der Erde eine zu starke Konzentration an Nährstoffen gegeben haben.


    Meine Hauptvermutung über den Tod des Salbeis ist aber: Zuviel Feuchtigkeit. Er hätte erstmal in eine kleineren Topf getopfte werden sollen, der nur mäßig feucht gehalten wird. Unsere ca. 1000 Kolibri-Salbei stehen im Moment ganz normal unterm Gießwagen, und da sie nicht umgetopft werden, können sie das ab. Im Winter sind wir dann vorsichtiger mit Gießen.


    Ach so: Retten? Nein, die Bilder sehen nach irreversiblem Tod aus.

  • Danke für die schnelle Antwort!


    In dem Fall muss ich die Pflanze wohl dann zu den Ahnen schicken. Es ist nun das zweite Jahr in dem ich mich intensiv mit besonderen
    Kräutern beschäftige, dementsprechend unterlaufen wohl noch einige
    Fehler und Misinterpretationen.


    Muss aber noch anmerken, dass ich die Holzasche als Langzeitdünger verwenden wollte, nicht noch zusätzlich. Habe ich vielleicht auch zu schnell in einer Kurzschlussreaktion die Blätter gekappt?


    Ich würde gerne einen neuen Kolibrisalbei bestellen. Natürlich habe ich nun aber Bedenken, dass dieser es dann auch nicht macht. Diesmal aber ohne Dünger und mit weniger gießen!
    Gibt es noch weiteres, was ich bei dieser Pflanze unbedingt beachten muss?

  • Achso!


    Sollte ich beim Kolibrisalbei eine spezielle Kräuteranzuchterde verwenden oder nehme ich besser herkömmliche Blumenerde?


    Und noch Danke für das Erwähnen des Muskatellersalbeis! Davon steht nämlich auch einer auf dem Balkon, der dieses Jahr in die Blüte gehen könnte! (Im September gepflanzt und nun im sehr starkem Wachstum)

    • Offizieller Beitrag

    Nein, Sie brauchen keine spezielle Erde. Nur nicht zu fecuht halten, und erst nachdüngen wenn die Pflanzen richtig durchgewurzelt ist. Ich würde die Asche in Gefäßen gar nicht verwenden, die Gefahr der Überdüngung mit Kalium ist zu groß. Im Garten dagegen oder übern Kompost ist Holzasche auf jeden Fall eine Bereicherung.