Hat von Euch Jemand Erfahrungen mit der Überwinterung von Cistus incanus gemacht und welche?

  • Hallo, ich bin eine Freundin von Zistrosen, besitze aber nur die eine Art, nämlich die Graubehaarte Zistrose Cistus incanus ssp. tauricus…


    Leider fallen bei mir nun die Blätter reihenweise ab, habt Ihr das auch schon gehabt?
    wenn ja, wie habt Ihr sie weiter behandelt?


    Danke schon mal für alle Antworten, herzliche Grüße, Marion

  • Hallo Marion,


    abfallende Blätter hatte ich am ehesten bei Überwinterung im Haus. Es sind aber nie alle Blätter abgefallen, sondern meist nur ein Teil gelb geworden. Die gelben Blätter hab ich abgezupft, Pflanze gedüngt und Ende des Winters ins Freie gebraucht (etwa Anfang April).


    Meine erste Aussaat hab ich 2016 probiert und hab keine Pflanze durchgebracht.


    2017 hab ich Ende März in Bio-Aussaaterde gesät, im 10° kühlen Keller keimen lassen, nach Auflaufen der Saat in den Wintergarten hell gestellt, vereinzelt, und schliesslich die Töpfchen ab Juni ins sonnige Freie gebracht. Das Ergebnis (4 Monate später) waren immerhin kleine (verschieden große) Pflänzchen (hab ich damals fotografiert und weiss es noch so genau, weil ich eine Frage hier im Forum gestellt habe bezüglich der Größe, die dann in der Antwort der Experten als normal bezeichnet wurde):


    CystusJuli2017.jpg


    Schliesslich hab ich an verschiedenen Plätzen weiterkultiviert. Die Ergebnisse (jetzt, im Mai 2019) hier:



    Vier Pflanzen haben schon zwei Winter im Freien verbracht, sind nicht sehr groß (Rechen zum Vergleich), aber es geht ihnen gut:


    CystusimFreien.jpg



    Diese Pflanze war über den Winter im ungeheizten Wintergarten, der nur bei Sonnenschein warm wird. Seit April steht sie im Freien im 20cm-Topf in frischer Erde:


    Cystusim20cmTopfimFreien.jpg



    Und schließlich das beste und das schlechteste Ergebnis in einem Bild vereint. Die Pflanze im Bild vorne hat den Winter am Ost-Balkon im 25 cm breiten Balkonkistl verbracht und ist am schönsten gewachsen. Die Pflanze im Hintergrund hat den Winter im warmen Haus am Fenster verbracht und ist am schwächsten von allen Dieses klein gebliebene Pflänzchen hatte teils gelb verfärbte Blätter, die ich abgenommen habe. Im Frühjahr hab ich sie nun ins Balkonkistl dazugesetzt.



    cystusüberwintertamOstbalkon.jpg



    Also sehr groß sind sie alle noch nicht, aber im Moment sieht es so aus, als wäre das Gedeihen eine Standortfrage. ... (???) .... Mal sehen wie es weitergeht...


    Lieben Gruß - und viel Glück für die Rettung deiner kränkelnden Pflanze!

  • Hallo Felizis, sorry, ich war unterwegs heute und ich hatte es schon fast aufgegeben, hier noch eine Antwort auf meine verzweifelte Frage zu erhalten.


    Vielen lieben Dank für Deine Mühe, die vielen verschiedenen Bilder...


    noch sind ja die Zweige biegsam und ich hoffe, sie schlagen bei Sonne auch wieder aus....


    auspflanzen im Garten hab ich mir nicht getraut, bei unseren strengen Wintern hier mit -26°C und kälter, war mir das Mord an den schönen Pflanzen...


    mit was düngst du sie? wieviel gießt Du sie im Winter? lg..Marion

  • Ich habe flüssigen Universal-Bio-Dünger verwendet (die Rühlemann's Gärtnerinnen und Gärtner erwähnen öfter, dass es "organischer" Dünger sein sollte, "bio" sein nicht nötig ... - aber ich hab bei "bio" irgendwie ein besseres Gefühl, wenn eine Plfanze auch kulinarisch genützt werden soll). Im Winter hab ich eigentlich gar nicht gedüngt, während der Wachstumszeit eher sporadisch (im Schnitt vielleicht einmal im Monat).
    Im Winter hab ich etwa einmal in der Woche gegossen, oder wenn die Oberfläche ganz ausgetrocknet erschienen ist.
    Hoffentlich kannst du deine Pflanze retten!
    Liebe Grüße,
    Felizis

  • Hallo Felizis, danke für Deine Antwort...


    und in welcher Erde hast Du sie stehen? sieht wie Komposterde...


    ich habe extra Erdmischungen gemacht, sie die Pflanzen an den Küsten des Mittelmeeres wachsen, karger Boden mit Kies durchsetzt....
    also eher mineralischer Boden...
    es gibt so viele Haltungsempfehlungen und jeder sagt was anderes.... lg. Marion


    ich habe auch schon versucht, mit Brennesseljauche etwas zu düngen (nicht die Pflanzen jetzt) das ist ihnen nicht gut bekommen, Jauche ist doch auch organisch...

  • Vielleicht hast du die Jauche nicht genug verdünnt.
    Irgendwo im Internet wirst du sicherlich eine Empfehlung finden, wie stark man Brennnesseljauche zum düngen verdünnen soll. Ich selber habe da leider keine Erfahrung, da ich es noch nie ausprobiert habe.
    Ich weiß nur, das man zum spritzen gegen Ungeziefer anders sverdünnt , als zum düngen.

    "None of this is real. This is all fantasy.It changes all the time, it´s black and white one day, it´s coloured the next. None of this is real." - Tom Petty

  • Guten Morgen Wildflower,
    ich dünge seit Jahren mit Jauchen, fast nur mit Jauchen, Brennnesseln und Beinwell z.B. und ich weiß, dass die Verdünnung 1:10 sein sollte,
    da ich mir nicht sicher war, hab ich sie noch stärker verdünnt als sonst...


    aber es gibt durchaus Pflanzen, die Jauchen nicht mögen, danke für Deine Antwort und lg. Marion

  • Oh, das wußte ich nicht. Ich bin auch davon ausgegangen, das alle Pflanzen Brennnessel vertragen.

    "None of this is real. This is all fantasy.It changes all the time, it´s black and white one day, it´s coloured the next. None of this is real." - Tom Petty

  • Hallo Wildflower, das ist nicht schlimm, man kann nicht alles wissen, Zwiebelpflanzen sollte man z. B. nicht jauchen...


    Jauchen brauchen um die 7 Tage, ehe sie gebrauchsfertig sind, zum Spritzen darf keine Gärung eingesetzt haben, also max. 24 h, lg. Marion

  • Danke, für die Info :)

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