Aufzucht von Bilsenkraut

  • Ich habe große Schwierigkeiten Bilsenkraut aus Samen zu ziehen. Manche Aussaaten gehen gar nicht an ( selbst in Kompost ), andere zeigen ein geradezu mickriges Wachstum.
    Die einzige Aufzucht, die mir bisher geglückt ist hat sodann den Winter ( trotz Gewächshausklima mit Temperaturen von nur wenig <0 Grad ) nicht überstanden.
    Frage: wer hat Erfahrung mit dieser Pflanze ?

  • In der Literatur steht: "....wächst in sandigen Gebieten, auf Schuttplätzen und an Straßenrändern...."


    Wahrscheinlich mag diese Pflanze nur magere Böden - und kümmert deshalb auf dem Kompost. Da es eine mediterrane Pflanze ist, die im frühen Mittelalter zunächst nach Böhmen für die Bierbrauerei (Pilsener) importiert wurde, mag sie nur wenig Wasser. In den Bilsengärten des frühen Mittelalters - insbesondere in Böhmen - mußten die Pflanzen strengen Frost aushalten. Somit ist es eigenartig, daß diese robuste Pflanze im Treibhaus erfriert...

  • Hallo zusammen,
    bei uns ist sehr lehmiger, kalkreicher Boden. Vor mindestens 10 Jahren habe ich zum ersten Mal das Bilsenkraut gesät. Seitdem kommt es immer von selber und überall, im Bauerngarten und auf der Kräuterspirale stehen immer sehr große Exemplare. Wenn sie sich auf einem ungünstigen Platz aussäen, bleiben sie eben kleiner. Die Samen sollten bis zur Reife stehen bleiben, dann reiße ich sie raus gehe mit den Samenstanden durch den Garten und zerreibe sie dabei. irgendwo finden sie ihren Lieblingsplatz und wachsen sehr gut. Winterschutz brauchen sie selbst auf der rauhen Alb nicht.
    Grüße Lonie

  • Hallo,


    auch ich hab mir Bilsenkraut ausgesät ( Anfang Juni)das wuchert jetzt förmlich.
    Es hat zur Keimung ziemlich lange gebraucht ca 6 Wochen. Der Boden normale Gartenerde mit viel Hühnerk.... drin und Schutt drunter, also trocken( naja an ne Leiche war so schwer ranzukommen ;) )
    nachdem die Plänzchen draussenwaren gabs viel Dünger ( natürlich Hühnerk.... in Wasser)
    also ich finde diese Pflanzen sehen sehr schön aus besonders die Blüten.
    eine hat sogar bis 20 cm grosse Blätter


    vieleicht klappt ja mit Hühnerk#acke#.. bei dir auch das nä Jahr...
    das zeug nehme ich auch für meine anderen Pflanzen, sehr gut auch für Jiaogulan - der normalen Kunstdünger ( wie ich beobachtet habe (gelbe krause Blätter waren dann dran)
    nicht sogut verträgt

  • Ich habe das Bilsenkraut im Januar in Saatblöckchen mit je drei Samen pro 5x5 cm-Block eingebracht und die Saatblöckchen dann draussen bis Ende März in der Kälte stehen lassen ( max. -7° in der Normandie im Januar, -7° im Februar und 0° im März).Anfang April sind die Saatblöckchen dann ins Gewächshaus umgezogen und Ende April kamen die Pflänzchen. Das Bilsenkraut steht bei mir auf einem Boden, den ich bewußt karg halte (normannische Böden sind für gewöhnlich sehr gut, was den Nährstoffgehalt anbetrifft und bedürfen bei Heilkräutern absolut keiner Düngung) und wo ein Baum auch verhältnismässig Schatten wirft. Seitdem kümmere ich mich absolut nicht mehr um die Pflanzen, die sich Jahr um Jahr selbst aussähen.
    Versuchen Sie doch einfach mal Ihre Samen über längere Zeit (ca. 8-12 Wochen) Frost/Kälte auszusetzen. Bilsenkraut ist ein Kaltkeimer.

  • Bilsenkraut benötigt eigentlich nicht viel. Man sollte Bilsenkrautsamen ausstreuen ohne die Samen zusehr zu bedecken, also nicht zu tief in die Erde. Wichtig ist allerdings diese immer am Ort direkt zu sähen und nicht vorzuziehen und zu pikieren, denn das mögen Bilsenkräuter nicht. Ansonsten sind wie bei vielen Solanaceen eher magere und stickstoffreiche Böden gefragt.
    Viel Glück

  • <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von latua:
    <B>Bilsenkraut benötigt eigentlich nicht viel. Man sollte Bilsenkrautsamen ausstreuen ohne die Samen zusehr zu bedecken, also nicht zu tief in die Erde. Wichtig ist allerdings diese immer am Ort direkt zu sähen und nicht vorzuziehen und zu pikieren, denn das mögen Bilsenkräuter nicht. Ansonsten sind wie bei vielen Solanaceen eher magere und stickstoffreiche Böden gefragt.
    Viel Glück</B><HR></BLOCKQUOTE>


    Vielen Dank für den Hinweis,
    Wenn´s in diesem Jahr wieder nicht klappt, werde ich sodann Ihre Methode versuchen.


    Gruß, M.Klimpel

  • Hallo,


    Stohrl hat ein interessantes Buch über Pflanzendevas geschrieben, also den "Pflanzengeistern" i.w.S. Vielleicht hast Du den Deva des Bilsenkrautes noch nicht davon überzeugt, was Du mit dem Kraut willst. Gehe am besten auch etwas in Dich und frage Dich, was Du wirklich damit willst ....


    PS: bei mir hats trotz vieler Versuche auch noch nicht geklappt, das Bilsenkraut aus Samen zu ziehen. Auch eine Pflanze, die ich von Freunden bekommen habe, wurde ruck zuck von Schnecken weggefressen. Ich denke, daß ich noch nicht reif bin fürs Bilsenkraut. (Was richtig gut klappte ist Stechapfel, aber der ist ja der Trickser unter den Devas - wer weis, was er von mir will).

  • Sehr geehrte Fr. Zickenzone,
    Da haben Sie wohl den Nagel auf den Kopf getroffen, da ich mir über die Verwendung der Pflanze im weiteren Verlauf tatsächlich noch nicht ganz im Klaren bin. Generell habe ich vor, Antike Rezepturen `nachzubauen´, oder etwa den mittelalterlichen`Schlafschwamm´, das scheint allerdings den `Deva´ des Bilsenkrautes bislang nicht sonderlich überzeugt zu haben. Vielleicht muß ich mir tatsächlich eine bessere Verwendung überlegen, um den Schutzgeist der Pflanz in meinem Sinne etwas gewogener zu stimmen.


    Gruß, Dr.M.Klimpel


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  • Bilsenkraut keimt bei mir sicher, braucht aber Schneckenschutz. Die Erfahrung, dass magerer Boden nötig ist, habe ich nicht gemacht. Vermute aber, dass es ein Lichtkeimer ist, also nicht zu stark bedecken. Außerdem keimt Bilsenkraut nie vor Walpurgisnacht. Also nicht zu früh aussäen.
    Kräuterhexengrüße von Dulcamara

  • hab damit noch nie ein problem gehabt.
    das eigene saatgut streue ich meist in flache schalen auf die feuchte blumenerde, und stell das ganze sonnig/hell.
    die flachen schale(n) sind unter durchsichtigen kunststoff tüten, so dass die richtig ins schwitzen kommen.
    nach 1-2 wochen keimen die dann auch und nach 3 wochen weiss ich nicht mehr wohin mit all den jung pflanzen.
    ab da heisst es dann auch "pikieren". viele überleben es, einige gehen eben auch ein.
    boden ist bei mir eher mager. dieses jahr habe ich die das erste mal in kokohum drin, das scheinen die auch zu mögen. sind dieses jahr schöne kräftige pflanzen geworden. im fortgeschrittenen alter dünge ich auch "ein wenig"