Alraune und Nachschattengewächse

  • hallo allesamt!


    ich selber möchte mich als eine art "Kräuterhexe in Ausbildung" betrachten und möchte hiermit erstmal ein dickes lob ausprechen ueber die ganzen beiträge die ich hier gelesen habe. denn hier scheinen einige sehr gute kenntnisse in diesem breich zu haben!


    ich selber bin von der alraune sehr begeistert und hätte gerne selber eine. allerdings möchte ich vorher noch einige informationen zur alraune einbeziehen, bevor ich einfach blindlinks mir selbst eine hole.


    über die informationen im internet bin ich sehr enttäuscht, da meist nur mist drin steht und sich die meisten seiten gegenseitig wiedersprechen. darum hoffe ich von euch mehr in erfahrung zu bringen.


    als erstes würde mich interessieren, was es mit dem "schrei der Alraune" auf sich hat. einige meinen, die alraune könne wirklich eine art hochfrequenten schrei von sich geben, was ich eher für unwahrscheinlich finde. andere meinen, das sie einen unmerkbaren duft absondert, der höchst giftig sei und somit jemanden schaden bzw. töten kann. aber wie und wann soll das passieren?


    viele liebe grüsse, eure suspiria

  • hallo mandragorix!


    alraunen schnaps- tönt sehr interessant! :lol:


    wo kann ich den den beziehen? (link...)


    hoffe du schaust nochmal vorbei

  • Zitat von "suspiria"

    als erstes würde mich interessieren, was es mit dem "schrei der Alraune" auf sich hat. einige meinen, die alraune könne wirklich eine art hochfrequenten schrei von sich geben, was ich eher für unwahrscheinlich finde. andere meinen, das sie einen unmerkbaren duft absondert, der höchst giftig sei und somit jemanden schaden bzw. töten kann. aber wie und wann soll das passieren?


    viele liebe grüsse, eure suspiria


    Ich denke, der "Schrei der Alraune" ist nichts als ein Gerücht, in Umlauf gebracht von denen, die nicht wollten, dass die zu allen Zeiten seltene Pflanze von Menschen, die die Droge missbrauchen oder sich daran bereichern wollten oder einfach nur Furcht vor dem "Hexenzeug" hatten, in großen Mengen geerntet oder vernichtet wurde.
    Unwissende junge Drogis und alte Ignoranten konnte man sicher auf diese Art prima abschrecken... :wink:

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • Hallo,


    nun, es ist ja bekannt, dass diese Pflanzen hoch gefährlich und giftig sind.
    Ich finde jedoch, dass man noch immer unterscheiden sollte, wieso sich jemand mit solch einer Pflanze beschäftigen will.


    Ich toleriere keineswegs irgendeinen Konsum aus Beweggründen, die mächtig unreif sind und ähnliches.


    Jedoch werde ich niemanden verurteilen, der sich aus botanischem Interesse solche Pflanzen groß zieht. Es gibt schließlich noch Menschen, die nicht alles einnehmen was da wächst und vor allem, was giftig und psychoaktiv ist.

  • Hallo ihr lieben,


    also ich besitze schon seit einigen jahren alraunen, ich setzte sie aber nicht nach draußen, sondern habe sie im haus in einem sehr tiefen topf ( rosentopf) da sie tiefwurzler sind. ab und an fallen die blätter komplett ab, dann sollte man das giesen fast ganz einschränken und die alraunen nur mäßig feucht halten. wenn die blättchen wieder kommen, mehr wasser geben. als alte hagazussa gebe ich ab und an mein mens blut mit in die erde und die alraunen gedeihen prächtig! also, frauen, kleiner tipp, wenn ihr kein totes fleisch in der nähe habt ( männer-achtung!):) die wurzeln, die getrocknet weiterverarbeitet werden könnten ( Amulette - Räucherungen..) werden dadurch richtig groß. eine alte überlieferung spricht auch noch von der mischung aus mensblut und milch...na viel spaß

  • Und noch nen bisschen meines Senfes zum Thema Alraune:


    Der Schrei der Alraune:
    Alraunen waren ursprünglich der dunklen Gottheit Hekate des cthonischen Zyklus geweiht, der auch Menschenopfer dargebracht wurden. Diese Sage lebt im Hund der durch den Schrei stirbt weiter. Eigentlich ist der Hund nämlich ein Ersatzopfer, der den durch Heaktes Schrei manifestierten göttlichen Zorn vom Menschen ablenken soll. Die Hekate-Connection lebt ebenfalls in der Mythologie fort, daß Alraunen auf Hinrichtungsstätten (klassischer Alraunenödlandbewuchsboden) aus dem letzten Bluts oder Samentropfen eines Erhängten spriessen. In der Praxis kann der Schrei als nicht existent gelten. Wer allerdings gerne mal mit Pflanzen spricht, wird feststellen, dass Alraune ebenfalls gerne 'zurückzickt', wenn ihr was nicht passt. Ist halt eine sehr individuelle Pflanze, die sich ungernst umtopfen lässt.


    Stimmt, stimmt nicht, kann sein - Konsum von Alraunen:
    Alle Nachtschattengewächse sind zu einem gewissen Sinne unberechenbar. Die Wirkung ist extrem von Faktoren wie (nicht bestimmbarer!) Wirkstoffgehalt, individueller Körpermetabolismus etc. abhängig. Die Pflanze, die dem Fass den Boden ausschlägt, ist hierbei die Engelstrompete. Wer die nimmt, kann gleich russisches Roulette spielen. Engelstrompeten und Alraunen zu vergleichen wiederum ist schlichtweg nicht möglich und an den Haaren herbeigezogen! Einige wissenschaftliche Fakten: Es ist erwiesenermaßen in den letzten dreissig Jahren niemand an Alraune gestorben (Vielleicht auch, weil sie selten konsumiert wird?). Noch nicht einmal der tapfere Schwabe, der sich Anfang der Achtziger drei ganze (!) Alraunen als Tee zubereitet und drei Tage nicht ansprechbar war. Dass Alraunen als Gift eingesetzt wurden, habe ich auch im Verlauf meines Studiums der mittelalterlichen Geschichte noch nie gehört. Bitte gebt mir da mal nen Literaturtip 8-). Dass Mandragora als Heilmittel zur Betäubung bei OP's benutzt wurde, ist seit der Antike bekannt, die genannten Mengen (eine Obole, also knapp 5 Gramm frische Alraune), sind so überdosiert, daß ein 'Totalausfall' vorprogrammiert ist. Umgekehrt wurden insbesondere die Alraunenfrüchte als Aphrodisiakum gerne verwendet und haben es als "Liebesäpfel" im Hohelied Salomos sogar zu Bibelruhm gebracht. Wenn im Mittelalter Alraunen geräuchert wurden, so nicht wegen Orgien oder Schlägereien, sondern eher wegen der gegenteiligen Wirkung. Geraucht oder geräuchert wirken insbesondere die Alraunenblätter extrem entspannend und sind auch gegen Schlafstörungen gut geeignet. Ansonsten wirkt die Alraune eher belebend, motorisch anregend und aphrodisierend. Man bekommt Lust zu tanzen und sich zu bewegen und ausserdem wird es den meisten Leuten heiss. Die einzige Möglichkeit Alraune zu dosieren ist mittels eines regelmässig auf den Wirkstoffgrad getesteten alkoholischen Auszugs. Und selbst da hängts vom individuellen Körpermetabolismus des jeweiligen Users ab. Obige Wirkungen ohne psychodelische Nebenwirkungen zu erzielen, klappt selten (was schade ist, finde ich). Noch eine Warnung: Traut keinem Rätsch!!! Der ist ein genialer Ethnobotaniker, aber ein gnadenloser Naturdrogenkonsument, der in jedem seiner Bücher Rezepte veröffentlicht, mit denen man nicht herumexperimentieren sollte. Mal abgesehen davon ist Alraune (nicht jedoch als Pflanze oder Samen!) medikamentenrezeptpflichtig, Radix mandragorae conc. ist aus den Apotheken völlig verschwunden. Ich selber bring es jedenfalls nicht übers Herz meine Alraunen zu schlachten, und ich wär froh, wenns jedem so ginge


    An Ares:
    Den Schnapps bekommst du in Deutschland ziemlich selten , wenn dann nur in Spirituosenfachgeschäften. Und danach sollte man echt kein Auto mehr fahren... Solltest du aus der Nähe Rhein-Main kommen, am zweiten Maiwochenende machen wir im Kukicha in Darmstadt einen Alraunenabend, unter anderem mit der Ethnologin Annika Siedentopp und natürlich dem (völlig legal importiertem) Schnäppschen


    Eine letzte Alraunenanekdote:
    Habe letztes Frühjahr eine Alraune (M.officinalis) als Pflanze geschickt bekommen, allerdings, es muss betont werden: Nicht von Rühlemanns! Die Alraune war so schlecht verpackt und in einem so hundsmiserablen Zustand, das sie sofort die Blätter warf. Als nach einem halben Jahr keinerlei Keimzeichen zu erkennen waren, habe ich sie gemäß mittelalterlichem Aberglauben in ein Seidentuch gewickelt und in ein Holzkästchen gelegt. Das Holzkästchen stand dann fast ein halbes Jahr unter meinem Schreibtisch, vor kurzem schaute ich hinein, und sie sproß!
    Jetzt steht sie (im ungeheizten Zimmer) im Blumentopf mit Morgensonne und spriesst vor sich hin... ...freue mich jeden Tag, dass ausgerechnet die angeblich schwierigere M.officinalis doch so robust und lebenslustig ist...

  • Danke für diesen Beitrag mandragorix!


    Das mit dem Alraunenabend hört sich ja interessant an. Was ist da denn so alles vorgesehen? Schade nur, dass Darmstadt doch etwas weiter weg ist...


    Du erwähntest auch den Alraunenschnaps. Ich nehme mal an, dass das der spanische ist, an den ich auch gerade denke. Denn soweit ich weiß, gibt es keinen anderen.
    Ich hatte mir auch schon überlegt, mir eine Flasche zu kaufen. Nur aufgrund der 45% frage ich mich, ob man da überhaupt eine Wirkung der Alraune spürt, oder ob der Alkohol nich alles übertüncht. Was ist da deine Erfahrung?


    Viele Grüße, Alexander.

  • Hallo Forum,


    ich habe mal eine kleine Frage bezüglich des Alraunenschnapses.
    Mit wieviel Gramm kleingeschnittener Wurzel kann ich denn ohne große Gefahr einen Schnaps ansetzten. (Ich weiß bescheid über die "Nebenwirkungen sowie schwankender Inhaltsstoffe)
    5-10 Gramm auf 0,5 Schnaps`?
    Vor ein paar Jahren war eine Apothekerin so nett mir 150g kleiner Wurzelstückchen und 150g ganzer Wurzel zu bestellen :)


    Mfg E.