Kräuterreligion

  • Hallo Allesamt,


    ich bin eher zufällig auf diese Seite und dieses Forum gestoßen und Euer Enthusiamus freut mich als altes Landei natürlich.
    Ich möchte nur darauf hinweisen, daß manche Literaturangaben, die Ihr hier macht und anscheinend auch ernst nehmt, wissenschaftlich gesehen, völliger Müll sind. Ganz oben steht bei mir das Buch "Pflanzen der Kelten", welches der beste Beweis ist, daß der Author nicht in der Lage war, seine angebenen Quellen ordentlich zu verabeiten.
    Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion anstoßen, ob Pflanzen mit uns (oder Euch) reden oder nicht , aber ich bitte jeden, sich mit seiner Literatur KRITISCH auseinanderzusetzen, vor allem, wenn Behauptungen schon religiöse Züge annehmen und die Authoren der Bücher zufällig auch überteuerte Workshops anbieten. Bdenkt, daß die meisten Kräuterpflanzen nicht nur bei den sogenannten Hexen, sondern auch in den Händen christlicher Mönche oder einfacher Atheisten wirken. Der Mensch hat im allgemeinen einen Hang zur Religion, das verurteile ich auch nicht, nur sollte man sich hin und wieder selbst überprüfen, ob man (freiwillig) dazugehört.
    Liebe Grüße,
    Jule.

  • Auch wenn ich grundsätzlich überrascht bin, dass Landeier neurdings aus Großstädten kommen liebe Jule-aus-LEIPZIG ( ;) ) stimme ich dir in bestimmten Punkten durchaus zu.
    Naturwissenschaftliches Mitdenken ist sicher nie verkehrt, aber in einem Sektor wo die Naturwissenschaft ihrem Namen so gar keine Ehre macht (damit meine ich den eklatanten Mangel an ernsthafter Forschung) ist natürlich die Überlieferung von altem Halbwissen trotzdem sehr interessant.
    Genau darin sehe ich den Kern dieses Forumszweiges. Ich denke, dass dem Hexentum ein gewisser Mystizismus im Nachhinein angedichtet worden ist, der insbesondere im Gothic/Fantasy Umfeld viel Anklang fand. Ich vermute, dass die früher verfolgten Hexen nichts anderes als einfache Naturheilkundler waren, die ihr Wissen teilweise aus Überlieferungen bezogen, die sich auf ältere Naturreligionen gründeten. Sicher war diesen Menschen klar, dass das "Showmachen" die Heilung fördern kann (heute würde man von Plazebo oder Psychosomatik sprechen). Ich vermute unter dem gelegentlichen Hokuspokus wurde die eigentliche Therapie einfach nur versteckt.
    Ob der Mensch generell zur Gläubigkeit neigt vermag ich nicht zu beurteilen, aber der Austausch von Erfahrungen ist hier der eigentliche Kern.
    Es wurde hier bereits mehrfach auf http://www.pfaf.org verwiesen wo offenkundig eine Kräuterforschung betrieben wird, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügen sollte.
    Tatsache ist sicher auch, dass der Rühlemannsche Katalog seinerseits eine beachtliche Menge an harten Fakten liefert, ohne den Blick auf den spirituellen Aspekt zu verlieren.
    Auf jeden Fall gibt es sicher schlimmeres als sich auf die eigene Art, wie immer die sein mag, mit Pflanzen zu befassen.


    Gruß
    Christoph-aus-kleinem-Kaff-im-Hunsrück

  • Habe heute im Fernsehen einen alten Schinken gesehen, nannte sich "Frauenarzt Dr. med. Prötorius".
    Einmal sagte der Doktor sinngemäß Folgendes und das ist ganz meine Meinung:


    "Zuerst gab es Priester-Ärzte.
    Dann kamen die Kräuterkundigen, und man hat darüber gestritten, wer wohl Recht hätte.
    Dabei wäre doch die beste Medizin die, die heilt mit WIRKSTOFF und mit GLAUBEN!"


    In diesem Sinne...
    :wink:

  • Ich kann den Beitrag von Morgan wirklich komplett unterstreichen. Davon mal abgesehen, ist doch bekannt, dass oft die psychosomatischen Aspekte genauso wichtig für Heilung sind, wie der Wirkstoff selbst. Darüber hinaus hat dieses "Pflanzen reden mit dir" mehr damit zu tun, dass z.B. Schamanen Zugang zu den Pflanzendevas suchen, um beispielsweise die Medizin für einen Kranken zu finden.


    Dies hat viel komplexere Hintergründe, als sie so dargestellt wurden. Diese Praxis ist auch nur ein gewisser Bestandteil des Schamanismus der Naturvölker und ist so nicht einfach als Kräuterreligion zu bezeichnen.

  • Ich unterhielt mich neulich mit einem , nun sagen wir mal, uninspirierten Zeitgenossen, der mich provozieren wollte und der meinte, alle Wirkungen von Pflanzen, von Heilsteinen, Homöopathie, Bachblüten etc. seien reiner Placeboeffekt und aktiviere lediglich die Selbstheilungskräfte.
    Nun, ich habe ihm gesagt, dass eine Medizin, die ganz aufs Stoffliche verzichten könne, um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren ja wohl die schlechteste nicht sei :wink:
    Nun, bei genauem Hinhören konnte man des Zeitgenossen Hirn daraufhin arbeiten hören... :lol:

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • Hihi, schöne Argument Morgan :)


    Nunja, aber es werden doch immer wieder neue Pflanzen entdeckt, deren "ausgesuchte" Wirkstoffe dann chemisch Isoliert werden und zu Tabletten verarbeitet werden.


    Dieses Argument des Placebo-Effektes wird man immer hören, vor allem der Anhänger der normalen "Tabletten-Heilung".


    Aber dann finde ich es widerrum interessant, dass man z.B. dem bösen Hufflattich krebserregende Stoffe nachsagt. Wenn eine Pflanze nicht heilen kann..sry, dann kann sie erst Recht nicht krank machen.


    Und ich glaube nicht, dass die Komplexität der makrokosmischen Eigenschaften von Pflanzen diversen Kritikern überhaupt bekannt ist. Z.B. wurde aus dem Meerträubelgewächs ein Reinalkaloid herausgefiltert und dieses als umjubeltes Asthmamittel angepriesen. Als Nebenwirkung wurde jedoch bald schon erhöhter Blutdruck festgestellt. Gleich kam dieses Alkaloid in Verruf und somit auch die Pflanze, obwohl diese Pflanze noch andere Alkaloide und Begleitstoffe enthält, die den Blutdruck senken...


    Ich glaube nicht, dass wir derartige Wirkungsformen einfach als profanen Placeboeffekt abtun können. Denn somit würden wir jahrtausendalte Heilmethoden (z.B. die TCM, Ayurveda usw.) ad absurdum führen, die sich bei Millionen Menschen durchaus als wirkungsvoll und oft lebensrettend bewährt hat.

  • Natürlich ist es das Zusammenspiel der GANZEN Pflanze, die heilt in den meisten Fällen.
    Sonst könnte man sich ja auch von Bonbons, Molkekonzentrat, Rapsöl und Vitamintabletten ernähren. *schauder*


    Ich wollte auch nicht behaupten, dass alles nur ein Placebo-Effekt ist, sondern auf nen groben Klotz nen groben Keil setzen... :wink:
    Du kennst mich ja inzwischen etwas, Statrolis!

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • Liebe Morgan, das war auch nicht auf dich bezogen :) Solch eingekärkertes Denken hätte ich dir auch nicht zugetraut :)


    Wollte nur auchmal hierzu meinen Standpunkt erklären :)

  • hat irgendjemand überhaupt mal denen gesagt die tabletten vertreiben, das ihre arbeit käse ist?
    über 40% der normal im handel erhältlichen tabletten, hat entweder kaum eine wirkung, oder noch viel schlimmer es wirkt anders als angegeben!
    viele glauben einer tablette nicht weil sie wissen was darin ist, sondern weil dadrauf steht, das sie hilft, wir sollten wieder zu den punkten zurück kommen, und die pflanzen finden, für die krankheiten und nicht das geld rausschmeißen um menschen zu produzieren die nichts weiter können, als in weiß rumlaufen und tabletten verschreiben.


    natürlich ist viel wissen verloren gegangen, aber wenn ötzi schon seine schmerzpunkte (diese punkte wurden bei ihm tätowiert) kannte und auch gegen durchfall etwas dabei hatte usw, wieso begreifen wir es nicht entlich einmal wieder und hören auf unseren körper, dann finden wir auch die passenden kräuter!


    liebe grüße aus berlin

  • Zitat von "MorganLeFay"

    Ich unterhielt mich neulich mit einem , nun sagen wir mal, uninspirierten Zeitgenossen, der mich provozieren wollte und der meinte, alle Wirkungen von Pflanzen, von Heilsteinen, Homöopathie, Bachblüten etc. seien reiner Placeboeffekt und aktiviere lediglich die Selbstheilungskräfte.
    Nun, ich habe ihm gesagt, dass eine Medizin, die ganz aufs Stoffliche verzichten könne, um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren ja wohl die schlechteste nicht sei :wink:
    Nun, bei genauem Hinhören konnte man des Zeitgenossen Hirn daraufhin arbeiten hören... :lol:


    Ganz meiner Meinung

    "None of this is real. This is all fantasy.It changes all the time, it´s black and white one day, it´s coloured the next. None of this is real." - Tom Petty

  • Hallo Jule-aus-Leipzig,


    was Deine Kritik am Umgang mit Literatur angeht, das kann ich immer wieder nur unterschreiben, gerade das was z. B. über "die Kelten" so erzählt wird ist aus Sicht einer Archäologiestudentin völliger Blödsinn.


    Andererseits: wenn Du hier auf Genauigkeit wert legst, solltest Du das auch tun, was Deine Begrifflichkeiten angeht. Denn aus Sicht einer seit Jahren schamanisch Praktizierenden ist es mir ein völliges Rätsel, was Du mit Kräuterreligion meinst...


    Es gibt z. B. Tests mit Lügendetektoren, die belegen, dass Pflanzen auf menschliche Kommunikation reagieren. So gibt es auch Techniken, mit denen der Mensch in Kommunikation mit dem Universum gehen kann, die in verblüffend vielen Kulturen schon lange bekannt sind und diese beginnt die Naturwissenschaft langsam aber sicher auch zu erforschen.


    Aus diesem Grund glaube ich auch nicht, dass "Hexen" "nur" Kräuterkundige waren, zumindest nicht in dem Sinne, wie wir das heute verstehen. Meiner Ansicht nach haben die meisten "Kräuterkundigen" auch einen ...hm...sagen wir mal...feinstofflicheren Zugang zu den Pflanzen als eigenständigen Wesen!


    Schon mal ein bisschen Sloterdijk gelesen? Ich schätze seine Position zur Gentechnik ganz und gar nicht, aber die Betrachtungen aus denen er diese Herleitet ist hochinteressant:


    Laut Sloterdijk hat in der Naturwissenschaft nämlich längst ein Paradigmenwechsel stattgefunden, der weder in den Geisteswissenschaften noch im Allgemeinbewusstsein bisher angekommen ist. Die Trennung von "Geist und Materie" sei passe, inzwischen laute das Paradigma: alles ist Information...
    Wenn man von diesem Paradigma ausgeht, hat Kommunikation mit Pflanzen oder deren Geistern nix mit Religion zu tun.
    Zudem bliebe noch die Frage offen:


    wie definierst Du Relligion?!


    Wer auf wissenschaftliche Korrektheit pocht, sollte in der Kritik an anderen selber auf solche achten...


    Für mich ist es gängige Praxis, mit nicht menschlichen, z. T. auch mit sogenannten "unbelebten" Wesenheiten zu kommunizieren. In ein oben geschildertes "neues" wissenschaftliches Paradigma passt diese Weltsicht sehr wohl - nicht aber in die Schublade Religion - also ich fühle mich keiner Religion zugehörig, die meisten neuen, an vermeintlich alte Religionen angelehnten Kulte finde ich im ganzen oft (nicht immer und alle!) eher peinlich. Und trotzdem vermute ich, Da könntest Du mich mit reinstecken in die Schublade...


    Grashüpfer

    Dumme rennen,
    Kluge warten,
    Weise gehen in den Garten!

  • [quote="moorschatten"]hat irgendjemand überhaupt mal denen gesagt die tabletten vertreiben, das ihre arbeit käse ist?
    über 40% der normal im handel erhältlichen tabletten, hat entweder kaum eine wirkung, oder noch viel schlimmer es wirkt anders als angegeben!
    viele glauben einer tablette nicht weil sie wissen was darin ist, sondern weil dadrauf steht, das sie hilft, wir sollten wieder zu den punkten zurück kommen, und die pflanzen finden, für die krankheiten und nicht das geld rausschmeißen um menschen zu produzieren die nichts weiter können, als in weiß rumlaufen und tabletten verschreiben.


    Na da bin ich ja froh, dass knapp 60% wirken, die "dummen Ärzte", die z.B. operieren oder als Notärzte arbeiten, wären ja sonst echt aufgeschmissen..., das wäre ja echt Käse...


    Und ich bin echt froh, dass hier so tolle Fachleute schreiben, die die "Pharmakologie der Tabletten" so unglaublich gut beurteilen können!Ich dumme Nuss musste also so viel Schwachsinn lernen, über 40% Müll...


    Mila

    Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit (Goethe)

  • Liebe Mila, nicht allzu sehr ärgern...
    Mir wird hier auch oft zu sehr polemisiert und polarisiert. Und noch anderen geht die Galle über, wenn sie ach net immer was schreiben. Fakt ist - bis heutegibt es keine Richtung, die wirklich ALLES heilen kann. Schulmediziner, alternative Heilkundige und andere Richtungen sollten sich lieber zusammen tun, damit die Menschheit geheilt werden kann.
    Ich bin der Meinung, dass die meisten krankheiten zuerst auf energetischer Ebene entstehen und deshalb auch relativ gut auf dieser Ebene geheilt werden können.
    Wenn dies aber versäumt wird, weil - wie das heutzutage meistens der Fall ist - die Krankheitszeichen auf energetischer Ebene nicht erkannt werden, dann materialisiert sich die Krankheit auf körperlicher Ebene. Und dann muss man sie auch auf dieser Ebene behandeln.
    Das heißt, untre Umständen wirkt hier keine Pflanzenmedizin mehr, die die Verbindung zwischen energetischer und materieller Ebene darstellt. Dann muss man eine rein Materielle medizin anwenden und, wenn auch dies zu spät kommt, "mit Feuer und Stahl", sprich: chirurgisch und mit Nuklearmedizin gegen die Krankheit vorgehen.
    So hat jede Form der Heilkunde ihre Berechtigung.

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • Natürlich gibt es etwas was alles heilen kann: Der Körper sich selbst. Das dürfen wir nie vergessen! Nicht wir oder unsere Mittelchen heilen. Der Körper bekommt einen Heilimpuls. Ob der nun von der Apothekertablette, vom Placebo, vom Glauben, vom Heilkraut... das ist doch völlig wurscht...


    Aber ich glaube, da sind wir uns sogar einig, oder?


    Was mich natürlich auch etwas ärgert ist diese Verallgemeinerung zur "Kräuterreligion"....


    Was bitte soll das heissen? Heutzutage kann natürlich jeder ein Buch schreiben. Und wer viele Bücher liest, merkt auch, wie einer vom anderen abschreibt. Aber bitte, wie kann man sich, wenn man etwas studiert, zu der Behauptung hinreissen, das gerade sein Wissen das richtige ist? Nur weil er ein paar Bücher mehr gelesen hat, in denen das gleiche steht (was aber wohl wieder einer vom anderen abgeschrieben hat?


    Natürlich werden viele Autoren ihre Phantasie spielen lassen. Aber das könnt ihr nicht beweisen. Selbst wenn ich jetzt behaupte, bei uns im Wald wächst nachts um 12 eine blaue Pflanze, die heilt alles, könnt ihr nicht das Gegenteil beweisen! Man kann nur beweisen, was es gibt, aber nicht, was es nicht gibt! Schreibt euch das hinter die p r o m o v i e r t e n Ohren...


    Viele, die eben einen Zugang zu Kräutern haben, spüren halt Heilkräfte, die noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden konnten. Ebenso wie die Erfahrungsheilkunde. Ich sagte, NOCH nicht. Wie haben wir uns über die Schmutz- und Dreckapotheke des Mittelalters lustig gemacht und was sind heute Blutegel wieder der Renner....


    Es ist völlig logisch, dass man in der Erfahrungsheilkunde eben nur "Erfahrung" austauschen kann und nicht wissenschaftlich gesicherte Versuchsreihen.
    Für mich ist das mit Letzterem aber nahezu gleichzusetzen. Eine Versuchsreihe die über Jahrhunderte geht und definitiv nicht von den gleichen Interessengruppen gemacht wurde. Gerade eben wurde ein Forschungsbericht veröffentlicht, das Amalgam nicht gesundheitsschädlich ist... Hallo? Heutige Berichterstattung soll seriöser sein, als damalige?


    Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe...


    Wenn etwas "wissenschaftlich gesehen Müll ist" kratzt mich das überhaupt nicht. Weil ich eben nicht-wissenschaftliche Erfolge gesehen habe, gerade dort, wo die Wissenschaft eben nicht weiter weiß. Und gerade die Wissenschaft und BESONDERS die Medizin, revidiert ihre Meinung jedes Jahrzehnt.


    Sonst würden wir Geschlechtskrankheiten noch mit Blei behandeln...


    Ach... manch einer meint, das war mal, heutzutage wäre die Wissenschaft über so etwas erhaben?


    Und diese ganze Cholesteringeschichte? Gute Eier, böse Eier, doch wieder Eier?


    Wer heilt hat Recht. So. Und wenn ich meine Erkenntnisse aus einem Buch habe, das völlig frei erfunden ist, und ich konnte damit heilen, dann ist mir das auch wurscht.


    Warum soll etwas nicht wahr sein, über das es noch keinen wissenschaftlich abgeklärten Bericht gibt?


    Warum geht es in letzter Zeit mit der Wissenschaft nur schleppend voran? Weil sie nicht mehr offen ist. Weil sie meint, sie weiß schon alles..


    und Religion? Ehrlich gesagt, mir ist es scheissegal ob jemand an den großen Kürbis glaubt, oder daran, dass ein Pfund Rindfleisch eine gute Suppe gibt. Ist das wichtig? Oder irgendwie relevant? Solange die Suppe nicht zum Sonntagspflichtgericht wird?


    Etwas kommt hier nicht mehr zu Ehren, unser Instinkt, unser Bauchgefühl. Die einen meinen, nur die Doktortitel haben recht, die anderen glauben Scharlatanen... aber glauben wir noch uns selbst? Da sitzt die richtige Instanz. Du kannst fühlen, was richtig ist. Und was für mich richtig ist, muss für dich nicht unbedingt auch richtig sein.


    Es gibt Milliarden von Menschen auf diesem Planeten. Und mit jedem Menschen wird ein Universum geboren. Sein eigenes nämlich.


    Ich glaube weder dem Wissenschaftler, der mir sagt, ich müsse genau diese blaue Pille nehmen und dürfe diesen nutzlosen Löwenzahn nicht mehr kauen, noch dem Schamanen, der meint, ich müsse unbedingt diesen einen Pilz verzehren, sonst nix anderes.


    Ich glaube niemandem der ein Dogma hat. Die Schöpfung ist schließlich auch unendlich.


    Unsere Vorfahren waren nicht dumm. Sie benannten die Dinge eben anders. Gut. Ein Wissenschaftler wird mir lang und breit erklären, dass ein Gewitter entsteht, weil unterschiedliche Luftmassen aufeinanderknallen. Harmlos, unspektakulär, gottfrei. Thor existiert nicht.


    Ein Anhänger dieser Religion würde allerdings behaupten, Thor würde seinen Hammer schwingen.


    Und was passiert nun wirklich? Wer lässt die Luftmassen denn aufeinanderknallen... wer dreht die Erde? und überhaupt....


    Ich glaube unsere Ahnen waren in irgendeiner Form naturreligiös. Sie glaubten an eine höhere Macht, die eben alles auf Erden wachsen ließ. Sie glaubten an Pflanzengeister und Seelen...


    Und nun will mir jemand erzählen, das das abergläubischer Schwachsinn ist? Jemand, der der Wissenschaft anhängt, die glaubt, das Universum sei aus einem einzigen kleinen Knall entstanden? Ich bitte euch...


    Selbst der Urknall ist inzwischen widerlegt. Und auch Magie ist inzwischen wissenschaftlich BEWIESEN! Um das nachzuvollziehen müssten die Ungläubigen unter euch sich allerdings mit Atomphysik befassen.


    Macht mal die Augen auf, es gibt wesentlich mehr zu entdecken, als zwischen zwei Buchdeckeln zu finden ist...


    Begrenzt euch nicht selbst mit Meinungen anderer (was sonst sind Bücher denn? Oder Lehrpläne), bleibt offen, lasst euch überzeugen, nicht überreden..


    Gaby

  • Amen. Da hast du aber ganz schön Luft abgelassen :D (das ist in Ordnung). Ich bin auch der Meinung, das es letztendlich egal ist WAS heilt oder hilft, wichtig ist eher DAS jemand geheilt wird. Mein eindruckvollstes Erlebnis war, das mein Vater, nachdem er einen Labradorit-Stein benutzte wenn er starke Phantomschmerzen (Oberschenkelamputiert) hatte, keine Schmerztabletten mehr nehmen brauchte. Die Ärzte waren sprach- und ratlos..... :lol:

    "None of this is real. This is all fantasy.It changes all the time, it´s black and white one day, it´s coloured the next. None of this is real." - Tom Petty

  • lol, ja Wildflower, da hast du wohl recht... das hätte auch gut eine Vorlage für eine Predigt sein können...
    Aber ich beschäftige mich schon so lange mit alternativer Heilung, mit eigenen Erfahrungen, war Zeuge bei "Wunderheilungen" und bin es wirklich leid, deswegen von vielen Seiten angegriffen oder milde belächelt zu werden. Diese Arroganz dem nicht "bewiesenen" gegenüber und die bedingungslose Wissenschaftsgläubigkeit verursachen mir Brechreiz. Es ist so eine Art moderner Scheiterhaufen.


    Und ob ich eine vorhandene Kraft mit "Gott" oder Pi mal irgendwas betitele, ist doch auch egal. Sie ist da und hat für jeden eine andere Bedeutung. Ich habe mich mit der Wissenschaft intensiver auseinandergesetzt, als ich erklärt haben wollte, warum das, was ich mache funktioniert. Nun, die Wissenschaft kann das nur im Ansatz erklären oder stellt es als Halluzination hin. Irgendwem-sei-dank gibt es aber wieder eine Entwicklung dahin, alte Heilweisheiten wieder ernster zu nehmen.


    Ich hab z. B. auf der Schule noch gelernt, das selbst unsere physikalischen Formeln, aufgrund derer wir ja sogar Raketen ins All schicken, nur Näherungswerte bringen, wenn auch recht genaue. Tatsächlich "Wissen" scheint die Menschheit also nicht zu haben. Vielleicht ist unser Hirn auch einfach nur zu klein um die Zusammenhänge zu verstehen.


    Ich persönlich halte das Wissen meiner Vorfahren in Ehren. Es mag vieles nicht in Büchern stehen. Aber in meiner Familie gibt es Dinge, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Und nur, weil das nicht archäologisch nachzuweisen ist, soll es nicht stimmen? Oder meine Vorfahren einen IQ besessen haben, der gerade zum Bananepellen reicht?


    Ich bin nicht gegen die Wissenschaft, nein wirklich nicht. Sie hilft sicherlich vieles zu verstehen. Aber oft wird sie eben durch vorgefestigte Meinungen beeinflusst (dabei sollte sie keine Erwartungshaltung an das Ergebnis haben) oder gar aus wirtschaftlichen Gründen in eine bestimmte Richtung gedrängt. Was z. B. die moderne Unfallchirurgie zu leisten vermag, kann kein Kraut auf der Welt (ha... das war schon wieder ein Dogma. Vielleicht gibt es ja sogar eines.... aber ich kenns noch nicht).


    Aber ich danke dir, das du mich auf meine "Predigt" hingewiesen hast. Manchmal bricht es wirklich aus mir heraus. Dabei müsste ich längst wissen, das man abseits vom Mainstream angepöbelt wird. Und ich müsste es hinnehmen können, ohne das ich meine geliebte Schafgarbe gegen meinen steigenden Blutdruck abgrasen muss..


    Soo... ich hol mir jetzt meinen Baldrian und les ein Büchlein. Steht zwar Sachbuch drauf, könnte aber durchaus Fiktion sein... ich werde es trotzdem geniessen.


    Ich wünsche ein wunderbares Wochenende


    Gaby

  • No, ich hoff, der Kragen ist wieder heile ;) :P Da hatte sich irgendwie ganz schoen was angestaut, hmm?
    Dogmatiker und Scharlatane gibt es halt ueberall; das schlimme bei den "Kraeuterweiberln" (und -manderln) find ich ist halt, dass ihr Ruf immer wieder durch Scharlatane in den Dreck gezogen wird, die nur so tun und nicht koennen. Bei den Aerzten scheint mir das nicht ganz so schlimm, weil die gezwungen sind, wenigstens bis zu einem gewissen Stand zu lernen, bevor sie auf die Menschheit losgelassen werden als Arzt. Nicht, dass es da nicht auch Scharlatane gaebe...


    Was die Unfallchirurgie angeht - ich hatte mal ne Kollegen, die wohl durch den Urwald gereist war. Sie hat sich irgendwie den Fuss gebrochen und so, wie sie es erzaehlt hat, wurde sie zu einem einheimischen Heiler gebracht. Der hat wohl auf ihren Fuss irgendne gruene Paste oder was draufgeschmiert, ihn dann massiert (laenger) auf eine bestimmte Art und am naechsten Tag konnte sie wieder laufen, sagte sie jedenfalls. Dabei war ich allerdings nicht :) Wenn ich denk, wie lange man damit hier lahmgelegt ist...


    Dogmen/Borniertheit:
    Ich habe grad gestern gelesen, dass die Lakota sich auf die Hinterfuess stellen, weil New Age Esoteriker eine heilige Staette von ihnen entweihen. Und ich hab mich ziemlich geaergert - ueber diejenigen der Lakota, die den Berg fuer sich alleine beanspruchen und nicht-Indianern Spiritualitaet absprechen (sie wollen, dass nur noch nachgewiesene Indianer in bestimmte Gebiete duerfen) und noch mehr ueber diese ******* von New-Agern, die hirnlos in Gebiete trampeln, wo andere gerade einen Vision-Quest machen und dabei noch ihren Muell abladen (nein, ich behaupte nicht, dass alle Esoteriker so sind). Da fehlt's doch beiden an Respekt. Leiden tun letztlich diejenigen drunter, die den Berg als Heilige Staette wirklich begreifen, egal ob nu Indianer irgendeiner Art oder halt nicht-Indianer. Borniertheit hat noch niemandem genuetzt, aber vielen geschadet.


    Weia, jetzt fang ich selber an :)


    Was die Wissenschaft betrifft: wer misst, misst Mist ;) Sie kann unheimlich hilfreich sein, solange man sich nicht ihr zum Sklaven macht. Wie eigentlich alles...

    Gruessle,
    Kraeuterfee

    Kalorien sind die kleinen Dinger, die nachts immer die Klamotten eine Nummer enger nähen... (greenwitch)

  • Greenwitch,


    Auch ich wollte schreiben, daß vorhin ganz schön Dampf abgelassen hast.


    Sicher könnte man die eine oder andere Aussage diskutieren, über Wissenschaft, über den Beginn des Universums u.s.w.


    Auch wenn Julie nach über einem Jahr nicht mehr in diese Diskussion schauen wird (und präzisiert, was sie gemeint hat), verstehe ich sehr wohl, was sie ausdrücken wollte (auch wenn ich das angesprochene Buch nicht gelesen habe).


    Ich habe z.B. vor Jahren ein Buch geschenkt bekommen mit Rezepten die auf Körnern aufgebaut sind. An den Rezepten war auch nichts falsch.


    Im einleitenden Kapitel jedoch fand sich der Satz: "Jeder vernünftige Mensch muss zugeben, dass ...".


    Das unterbindet jegliche (fruchtbringende) Diskussion, duldet keinen Widerspruch, denn wer widerspricht ist eben nicht "vernünftig".


    Das ist Religion! Du sollst keine anderen Götter/Meinungen neben mir/meiner haben!


    Solange wir offen sind für neue Ideen, solange wir es zulassen, dass unsere Meinung hinterfragt wird und wir antworten können, ist eine Diskussion möglich, auch wenn uns die Argumente anderer nicht überzeugen.


    Und der Wissenschaft stehen noch große Entdeckungen bevor!


    Wolfgang

  • .....duldet keinen Widerspruch. - Hmmm, genau SO ETWAS reizt MICH zum Widerspruch.......... :roll: :mrgreen:

    "None of this is real. This is all fantasy.It changes all the time, it´s black and white one day, it´s coloured the next. None of this is real." - Tom Petty