Morgan,
aber dann frage ich mich ja doppelt:
Wenn all das dem Staat bereits seit langem bekannt ist - Gefährlichkeit von Cannabis nur ein Verwaltungsfehler und rauchen hingegen schädlich - warum ist es dann immer noch erlaubt Alkohol und Zigaretten zu bewerben und verboten Cannabis zu vertreiben?
Wenn das alles nur ein kleines Missverständnis war, wo bleibt dann die große Wende, das Verbot der gefährlichen Droge Nikotin und die Freigabe des Cannabis?
Warum vermarktet man immer noch einen nachweislich krebserregenden Stoff? Warum nicht das gleiche Verbot wie von Asbest und anderen Karzinogenen? Auch von Asbest hingen mal Industriezweige ab...
Gezüchtetes Cannabis enthält heute zwar mehr THC als zu Adolfs Zeiten, aber die Gefährlichkeit lässt trotzdem weiterhin auf sich warten. Es gibt nach wie vor keine Cannabis-Toten. Zudem machen viele Länder einen Unterschied zwischen THC-haltigem Cannabis und solchem ohne THC. In Deutschland wird pauschal die Pflanze unter Generalverdacht gestellt.
Du sagst selbst, die deutsche Gesetzgebung macht einen Unterschied zwischen starken und schwachen Spirituosen. Selbst bei Hunderassen macht man sich die (zugegeben, alberne) Mühe - warum dann bei Cannabis das Radikalverbot und keine Einschränkung der Sorten z.B.?
Ja, die allermeisten Leute haben einen verantwortungsbewussten Umgang mit legalen Drogen, weil in diesem Bereich Aufklärung betrieben wird und fast jeder damit aufwächst, den Umgang damit in seiner Kultur erlernt und ausreichend eigene Erfahrungen damit gemacht hat.
Wenn du die Mehrheit der erwachsenen Deutschen - die verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen - vergleichst mit Jugendlichen, die Nachtschattengewächse heimlich ausprobieren, ist der Vergleich m.E. unpassend bzw irreführend.
Erwachsene gehen generell verantwortungsvoller als Jugendliche mit den Drogen um, die sie kennen (Ausnahmen vorbehalten). Jugendliche hingegen gehen selten von Anfang an gemäßigt und vernünftig mit Drogen um, weder mit den legalen noch mit den illegalen.
Was Jugendliche schützt, ist Aufklärung, Begleitung durch starke Eltern und Vorbilder, aber sicherlich kein staatliches Verbot von Pflanzen, zumal man nicht minder "gefährliche" Pflanzen nach wie vor in jedem Vorgarten findet (Stichwort Datura, Fliegenpilz usw).
Jugendliche sind ja nicht doof und wissen das. In meiner Clique damals haben wir z.B. mit Schlafentzug experimentiert, weil wir gehört haben, dass man dann Halluzinationen bekommt. :roll:
Liebe Grüße von der Krähe