Echte Heilung?

  • liebes heideröslein.


    vorab... gestern hatte ich deinetwegen den ganzen abend einen ohrwurm...;-))
    fü deine lieben zeilen meinen dank... und wahrlich... ein eigenes forum wäre fast sinnig.
    es ist schön, wenn so viele interessierte vorhanden sind und ich denke, das schenkt hoffnung. die brauchen wir heutzutage, unbedingt... und ich danke dir sehr für die zustimmung und erwiderer diese hiermit: die gesellschaft... puuuh.... und gerade die entwicklungen, die du nennst sind erschreckend!!!
    abgrenzen ist ein versuch, schwer ist es aber doch, denn man kann sich ja nicht in gänze zurückziehen. das würde ich gern, offen gestanden; doch stückweise muss man mit dem ganzen agieren, auch wenn es schwer fällt.
    anders machen ist richtig, wirft allerdings dann oft auch wieder neue probleme auf. dennoch... ich denke, lieber anders und hornhaut auf der nase, als im gleichschritt der lemminge...
    lachen muss ich wegen der kamille... richtig, stimmt schon... und ich hoffe, dass dein bittersüss weiterhin wächst und gedeiht...
    von der schule verden habe ich schon gehört, hab lieben dank. war neugierig.
    und der kräutertag in horstedt, der reizt mich auch, allerdings wohne ich derzeit im taunus, somit... ich muss sehen.. wenn, dann schrei(e) ich...;-))
    einen schönen tag auch dir und liebe gruesse,
    barbara

  • Liebe Barbara,
    so weit weg - aber schrei nur, wenn Dich der Wind in den Norden treiben sollte zum Kräutertag. Ich werde es hören :)
    Dir einen schönen Abend
    Heidi

  • ... und ich werde ganz laut schrei(b)en...;-))
    ganz liebe gruesse dir, liebe heidi
    - und einen schönen abend ebenso,
    barbara


    Zitat von "Heideröslein"

    Liebe Barbara,
    so weit weg - aber schrei nur, wenn Dich der Wind in den Norden treiben sollte zum Kräutertag. Ich werde es hören :)
    Dir einen schönen Abend
    Heidi

  • Hallo,


    Morgan, das war ein sehr schöner Post von dir. Ich sehe das ähnlich.


    Ich selbst werde mich nicht komplett abwenden von der Schulmedizin. Sehe ich auch nicht für sinnvoll. Jedoch bin ich der Meinung, dass man immer schon zu früh mit zuviel Giften vollgepumpt wird. Bei erstem Husten Antibiotika oder Penicillin, bei ersten Heuschnupfensympthomen gleich Cortison usw.
    Ich selbst habe mir 10 Jahre lang 2mal pro Jahr regelmäßig Cortison spritzen lassen dürfen gegen meine Allergien (Heuschnupfen) und gleichzeitig Cortison inhalieren gegen mein Asthma. Nun gut, Asthma ist eine andere Geschichte.
    Dann war ich bei einem neuen Lungenfacharzt und der schüttelte den Kopf über die unnötige hohe Vergabe von Cortison.
    Der, der das vorher gespritzt hat, war auch Internist.


    Da frage ich mich dann schon, sind wir denn in einem "Revival" von Doktor Eisenbart?


    Wir Menschen sind ein Bestandteil der kosmischen Ordnung. Und ich glaube, dass wir dadurch, dass wir uns den Kräften der Pflanzen öffnen, auch Heilung dadurch erfahren können. Es muss nicht immer in Tablettenform sein.
    Und ausserdem habe ich bereits bessere Erfahrungen mit dem Thymian aus meinem Garten gemacht, als mit dem gekauften Thymian-Tee aus der Apotheke.


    Wenn man lernt, sich selbt etwas einzuschätzen, kann man auch ohne weiteres kleinere Zipperlein weiß Gott mit anderen Methoden heilen, als immer mit der Chemiekeule.


    Liebe Grüße

  • Hallo Stratolis,
    das dein Thymian besser wirkt, glaub ich gern. Schon allein wenn eine Droge getrocknet wird und danach zerkleinert (wie es leider bei Teebeutelware grundsätzlich ist) kann sie bis zu 30 % ihrer Wirkstoffe (gerade bei Thymian auch ätherische Öle) verlieren. Die Bruchstellen sind halt Verluststellen. Je frischer, je besser. Auch der Standort einer Pflanze macht viel aus. Daher macht es wenig Sinn Arnica montana im Tiefland anzubauen.
    Ich persönlich habe noch eine andere Überzeugung: Ich finde, dass dir die Pflanzen am besten helfen, die unter den gleichen Bedingungen und in der gleichen Umgebung wachsen wie du.
    Ich wünsch dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Kräutern.


    Gaby

  • Liebe Statrolis, erst mal Danke :wink:
    Was die "Hammermedizin" angeht, so ist auch Cortison etc. eine Frage der Dosis. Es wird oft zu viel, zu hoch dosiert, in unpassender Darreichungsform etc. Cortison verabreicht. Das gilt auch für starke Schmerzmittel, weil dem Arzt sost nix mehr einfällt oder sonsriges. Andererseits - bevor jemand am Quincke'schen Ödem stirbt... Oder wenn einer sich vor Ekzem die Haut abzieht und sich kaum mehr unter Menschen traut, wenn er nachts vor Juckreiz nimmer aschlafen kann...Wenn einer ganz herunterkommt vor Schmerzen...Dann ists geradezu ein Verbrechen, Schulmedizin zu verweigern. Manchmal muss erst einmal das Schlimmste abgewendet werden, der Mensch eine kleine Auszeit bekommen vom Krankheitsgeschehen, damit er überhaupt erreichbar ist für die Fragen, wie es soweit kommen konnte und bereit für Veränderungen in seinem Leben.
    Denn soweit bin ich, glaube ich, mit euch allen einig:


    Einem Menschen einfach nur die Symptome zu nehmen, heißt nicht, ihn zu heilen. Heilen heißt "ganz machen". Den GANZEN MEnschen in seiner Körperlichkeit und seiner Spiritualität zusammenfügen und mit seinem Ursprung versöhnen. So weit kommt die Schulmedizin meist gar nicht, weil sie ein anderes Gesundheits- und Krankheitsverständnis hat. Andererseits - wenn ein Haus brennt, rette ich auch zuerst die Menschen, lösche dann die Flammen - und frage DANN erst, wie es soweit kommen konnte und was einem das Schicksal mit dem Brand sagen will
    :wink:

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • Hallo,


    greenwitch
    Ich sehe es genauso :)
    Bis auf Thymian und Salbei arbeite ich vorwiegend mit einheimischen Pflanzen und schätze die wunderbare Heilkraft von Spitzwegerich, Beifuss, Alant und dergleichen. Ich habe auch auf spiritueller Ebene einen viel besseren Draht zu ihnen.


    @Morgan
    Natürlich ist gerade bei Cortison die Dosis ausschlaggebend. Und ich kann das sehr wohl nachvollziehen, dass man bei entsprechend starken Sympthomen eher erst mal dem Patienten Linderung verschaffen sollte. Jedoch ist bei der Schulmedizin hier schon Schluss.
    Ich selbst glaube auch an die psychosomatischen Hintergründe von Krankheiten. Ich habe die Erfahrungen sammeln können, dass oft bei Krankheiten sich ein psychosomatisches Bild verbirgt, dass bei gleichen Krankheiten öfter auch ähnlich bzw. gleich ist.
    Deshalb empfinde ich es überaus wichtig, dass der ganze Mensch betrachtet wird. Spirituell und physisch.


    Liebe Grüße


    Statrolis

  • @ stratolis
    Dann kennst du sicherlich den kleinen Klassiker von Louise Hay? Wo sie alle Krankheiten und ihre psychosomatischen Ursachen aufschreibt, ja sogar jedem einzelnen Rückenwirbel zuordnet? Das war mir schon öft eine unschätzbare Hilfe. Und, jetzt könnte ich mir eine hauen..., ich hatte sogar so etwas mal in abgewandelter Form von meinem Zahnarzt. Ja, hatte.... habs irgendwie verloren.. Aber zumindest bei meinen armen Zähnen passte das alles wie die Faust aufs Auge. Ich denke, wenn wir die Zusammenhänge besser verstehen würden, könnten wir mehr und mehr auf Medizin (gleich ob schulmedizinisch oder alternativ) verzichten.


    Ich habe mal in einem Gespräch mit einem exellenten Homöopathen gefragt, ob man so eine Mittelgabe nicht auch durch ein vertrauliches Gespräch mit Freund oder Pastor ersetzen könne. "Ja", sagte er, "selbstverständlich kann ein gutes Gespräch die gleiche Heilreaktion auslösen, aber wer führt heutzutage noch vertrauliche gute Gespräche?".
    Soweit zur Psychosomatik!


    Jedenfalls muss jeder Heilwillige sich durch einen Dschungel von Informationen und Behandlungen quetschen um den optimalen Weg für sich zu finden.


    Gaby


    Ach ja... und deine Erfahrungen mit Alant würden mich interessieren. Er ist ja gar nicht mehr so gebräuchlich.
    Beifuss.. meine Lieblingspflanze. Schon immer. Könnte ich mir mit so nem Kaffeekannentropfenstopperschwämmchen (wie unsere Großeltern noch hatten) direkt unter die Nase hängen...

  • hallo,
    ich denke auch, dass die meisten Heilmittel da wachsen, wo die "Krankheiten" sind, frei nach der Signaturenlehre. Auch die Art des Standorts ist von Bedeutung. Beispiel Weidenrinde gegen Rheuma aufgrund feuchter Kälte, Spitzwegerich gegen trockenen Husten.
    Vor einiger Zeit hatten die Freiluftschweine einer Freundin starken Durchfall; Kamille wuchs gleich hinterm Stall, wir haben ein/zwei Handvoll ganze Pflanzen übers Futter gestreut, drei Tage hintereinander. Aber am zweiten Tag war der Durchfall bei allen weg und die Kamillen wurden linksliegengelassen...
    Meiner Meinung nach gilt das aber nicht nur für einheimische Pflanzen, sondern auch für "Importe", wie z.B. Rosmarin, und auch Exoten, z.B. Damiana ( die bei mir trotz guter Bedingungen nicht wachsen will, anscheinend ist sie nicht das Richtige bei meinen Beschwerden/ dagegen wuchern mir Stevia und African Blue alles andere nieder, wenn ich sie ließe). :wink:

  • Hallöchen,


    ein paar Anmerkungen zum Thymian, der eine meiner allerliebsten Pflanzen ist, weil er so wunderbar Erkältungskrankheiten auskuriert, weil er da eine breite Heilwirkung hat.


    Es gibt da vom Thymus vulgaris ja verschiedene Chemotypen (ct).
    z.B. ct Linalool wächst in höheren Regionen. Dieser ct ist milder und kann auch bei kleinen Kindern eingesetzt werden, das Linalool ist auch im Lavendel enthalten und daher riecht dieser Thymian auch lavendelartig.
    Der ct. Thymol wächst hier in meiner Region, also etwa Meereshöhe, der riecht strenger nach Thymian.
    Je nach Bodenbeschaffenheit, Wetterverhältnissen, oder auch in welcher Höhe eine Pflanze wächst, schwanken die Inhaltsstoffe.


    Je länger ich mich mit Heilpflanzen beschäftige, desto mehr komme ich zu der Erkenntnis, dass es zwischen Mensch und Pflanze sehr viel Gemeinsamkeiten gibt. Wie kommt es sonst, dass die Heilpflanzen genau da an Mensch andocken, wo Hilfe gebraucht wird, z.B. Weißdorn und Herz, Mariendiestel und Leber etc. Ich denke, das menschliche Gehirn hat uns irgendwie degeneriert, die Pflanzen hingegen sind nicht blöder geworden.


    Ich hoffe, Ihr könnt mir folgen :lol:

  • Hallöchen Heideröslein,
    ich folge dir doch gern überall hin...
    Ich habe meist kein Taschenlabor dabei, um die Chemotypen zu unterscheiden. Gut... vielleicht krieg ich die Extrembeispiele auch mit dem Näschen hin, aber die Zwischenformen? Ich weiß auch, das ct linalool sanfter ist, und mehr auf das Immunsystem wirkt. Aber andererseits hänge ich auch der Theorie an, das genau das für mich gut ist, was bei mir wächst. Als Flachländer habe ich so nicht viel höhenliebende Pflanzen. Gerade von den Inhaltsstoffen her, findet man im Gebirge oft viel potentere Pflanzen. Vielleicht weil sie der Sonne näher stehen? Ich suche unsere heimischen Pendants zu den ausländischen Vertretern. Wußtest du, dass der Beifuss (ja ja, meine heimliche Liebe) auch europäische Echniacea genannt wird (der Wirkung wegen)?
    Unsere Einheimischen werden oft nur milde belächelt. Wie hoch im Kurs stehen aber Ginseng und Co.? Gerade was aus dem asiatischen Raum kommt, ist doch der heimliche Knüller...
    Aber wie oben schon erwähnt, ich glaube, wir brauchen Gewächse, die unter den gleichen Bedingungen aufgewachsen sind, wie wir. Nicht, das die anderen nicht wirken, aber ich glaube halt, sie wirken besser.


    Das gewöhnliche Essen der Inuit würde unser Organismus auch kaum vertragen... wir leben halt unter anderen Bedingungen..


    Ausserdem hab ich ein Problem damit, Pflanzen, ähnlich wie viele Chemiker, auf ihre Bestandteile zu reduzieren. Eine Pflanze wirkt im Ganzen. Ihre Bestandteile harmonieren miteinander.
    Ärzte verschreiben oft synthetische Diuretika. Da das gleichzeitig viele Mineralstoffe (z. B auch Kalium) aussschwemmt, muss ein Kalium-Präparat zusätzlich verschrieben werden. Ein Kräuterheiler hätte vielleicht Löwenzahn verordnet, der durch seinen natürlichen Kaliumgehalt den Verlust ausgleicht.
    Oder unsere Ephedra... Ihr Ephedrin wird oft bei Asthma-Patienten angewendet. Ephedrin bewrikt aber auch eine Erhöhung des Blutdrucks. Hätte man die ganze Pflanze genommen und nicht nur den "wirksamen" Bestandteil gegen Asthma, hätten die anderen Alkaloide einen Blutdruckanstieg verhindert. Ich halte es da mit Goethe:


    Wer will was Lebendiges erkennen und beschreiben, sucht erst den Geist herauszutreiben, dann hat er die Teile in der Hand; fehlt, leider, nur das geistige Band. :wink:


    Oder wie kann man sich erklären, dass Baldrian schon seit einigen Jahren erfolgreich zur Beruhigung eingesetzt wird, aber niemand so genau weiß, welcher Inhaltsstoff das bewirkt? (Ich glaub, in der neueren Forschung ist man dem allmählich auf der Spur..)


    Ich gebe dir Recht, man könnte glauben, das menschliche Hirn degeneriert (seltsamer Weise hat man nachgewiesen, dass die enorme Zunahme unserer Hirnmasse evolutionstechnisch gar nicht machbar ist, jedenfalls nicht in dieser "kurzen" Zeit...) und unsere Pflanzenverbündeten helfen an vielerlei Ort, warum also nicht auch unserem Hirn? Ich denke, auch da gibt es welche. Nur wurde das nicht erforscht. Und kranke Gedanken kann man labortechnisch nicht nachweisen. Also sucht man auch kein Mittel dagegen.


    Ich bin auch ein Thymianfan.. leider säuft er mir bei unseren schleswig-holsteinischen Jahreszeiten (belaubter und unbelaubter Herbst) oft ab. Ich habe neulich in einer Ausstellung eine nette Art der Anpflanzung gesehen: Ein Paravent, dessen Fächer mit Thymian bewachsen waren. Der Thymian wurde durch Geflügeldraht an Ort und Stelle gehalten. Er wuchs durch das Maschenwerk und verdeckte es völlig. Ich glaube, wenn man an einem sonnigen Tag dahinter sitzt, umschmeichelt der Duft die Nase...


    Ich habe auch schon mal einen lebenden Thymiankranz für die Tür gemacht. Dazu musst du nur ein etwa 30 x 90 cm -Stück Geflügeldraht zu einem Schlauch biegen und mit Moos füllen. Dann zu einem Kranz formen und gründlich wässern. Danach mit Thymianablegern bespicken und erst mal etwa 3 Wochen liegen lassen, damit die Pflänzchen anwurzeln. Danach hast du einen lebenden leckeren Türkranz.
    Nach der Methode kann man auch Tiere biegen und bewachsen lassen (Teddys, Enten..)
    Am besten geht das mit Thymus lanuginosus. Für den habe ich allerdings in Deutschland noch keine Bezugsquelle gefunden...


    Ich wünsch euch allen gesunde, wüchse Pflanzen!

  • Hallo Gaby,
    der Thymiankranz-Hinweis - hört sich toll an. Das muss ich versuchen.
    Ich stimme Dir völlig zu: unsere Pflanzen, die uns zu Hauf vor den Füßen wachsen, haben meine größte Aufmerksamkeit. Ich bin nicht für das Einführen exotischer Pflanzen wie z.B. Teufelskralle. Sie hilft den Menschen in Afrika und ist dort überlebenswichtig. Die Einheimischen wissen, dass nur die Sekundärwurzeln geerntet werden und das so viel ich weiß, nur alle 4 Jahre. Ich möchte nicht wissen, wie da geraubbaut wird, damit unsere Arthritis-geplagten /Menschen Linderung erfahren. Da sollte man doch dem Spitzwegerich mehr Aufmerksamkeit widmen, aber der zählt ja nicht, weil er ja "Unkraut" ist.
    Wir haben alles, was wir brauchen und da bin ich schon dankbar, dass schon einiges der Inhaltsstoffe erforscht wurde. Das sehe ich als Hilfe an. Mich interessieren schon die Inhaltsstoffe der Pflanzen, ich möchte wissen, was da wie hilft, obwohl ich glaube, dass man das nie ganz herausbekommen wird, da ja bei der Pflanze die Wirkungsweisen der vielfältigen INhaltsstoffe Hand in Hand gehen. Und der Mensch lässt Heilung ja mal mehr und mal weniger zu.
    Ich bin auch ein Freund der Aromatherapie. Das ist ja nochmal ein ganz anderes Gebiet, da geht´s ja allerdings um einen Inhaltsstoff der Pflanze, einen isolierten Stoff der so schnell und direkt wirkt, dass es verblüffend ist.
    Wie schön, dass jeder so seine Richtung hat.


    (Übrigens hab ich gestern den Bescheid bekommen, dass ich meine einjährige Pflanzenausbildung ziemlich gut bestanden habe. Ich habe viel dafür gelernt, für mich habe ich gelernt und darüber freue ich mich -auf meine alten Tage- sehr.
    Ich war gestern übrigens in Schleswig Holstein in der Nähe von Kiel. Da bist Du doch auch irgendwo zu Hause?
    Dir noch einen schönen Sonntag.
    Grüße Heidi

  • Hallo Heidi (bist doch Heideröslein?)
    Ja Aromatherapie... liebe ich auch. Ich wechsle da, mal mit äth. Ölen aber auch ziemlich oft mit Räuchern... (da kommt wohl doch die Hexe durch)
    Ich gratulier dir zu deiner erfolgreich absolvierten Ausbildung! Mit den Kenntnissen sieht man sein Umfeld schon mit anderen Augen, oder?
    Gleichzeitig ist einem aber auch schmerzlich bewusst, das man so schnell nicht die Möglichkeit haben wird, das ganze Potential der Pflänzchen noch zu Lebzeiten kennenzulernen. Unsere Wissenschaftler wären mit der Forschungsarbeit restlos überfordert, bei der Fülle... Wenn ich mich nicht irre, sind bis heute noch nicht alle Bestandteile des Rosenduftes analysiert. Nun Duft und Geschmack lässt sich auch heute noch nicht messen. Da müssen nach wie vor menschliche Tester ran.
    Ich bin wirklich am Nachdenken, ob wir die genauen Analysen überhaupt brauchen. Ob unser Geist wirklich in der Lage wäre, das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe zu begreifen? Wir wissen bis heute z. B. auch nicht, warum Brennnessel ein guter Eisenlieferant ist. Die Brennnessel zieht das Eisen nicht aus dem Boden. Es nützt ihr auch nix für den eigenen Stoffwechsel. Wo kommt das Eisen her und warum hat sie es?
    Ich verwende die Pflanzen meist nicht nach Inhaltsstoffen. Ich stütze mich oft auf Bauch und Signaturenlehre. Erst dann schlag ich evtl. nach, ob die Inhaltsstoffe mit meiner Medikation eventuell übereinstimmen. Meist hat man Übereinstimmungen, manchmal aber auch gar nicht. Und trotzdem war das Kraut hilfreich. Wenn man jetzt einen eventuellen Placeboeffekt abzieht (ich hab mal gelernt, das sollen fast 20 % sein) und du trotzdem einen Heilerfolg hast, dann muss noch irgendetwas anderes wirken.
    Ich studiere ja hauptsächlich englische Kräuterkunde und Druidenmedizin und ein englischer Herbalist geht davon aus, das eine Pflanze ganzheitlich auf Körper, Geist und Seele wirkt. Möglicher Weise hast du also mit den scheinbar "falschen" Inhaltsstoffen für den Körper dann doch noch Geist und Seele angesprochen...


    Ich glaube, erfahrene Heiler sind ein wenig wie Schamanen. Sie haben das im Gefühl, welche Pflanze hilft. Und ich bin überzeugt, das der pure Wirkstoff nur ein Teil ihrer Qualitäten ist. Da wir noch keine Messgeräte für diese Eigenschaften besitzen, werden wir uns auf Erfahrungsheilkunde und Erfahrungen stützen müssen. Das finde ich nicht schlimm. Die Erfahrungen reichen ja (nachweislich) bis zu Merit Ptah, der ersten Kräuterheilerin (etwa 2500 v. Chr.) und ja noch weiter (v. 60000 Jahren im Irak, ein Grabfund) zurück.


    Falls du im Laufe deiner Erfahrungen auf Neues über unsere heimischen Kräuter stößt, würde ich mich freuen, wenn du mir das mitteilst.


    Ja, ich wohne oben im Norden, etwa 40km von Kiel, wobei ich mich Umfeldbedingt auch auf Strandkräuter ausrichte. Leider sind etliche hier geschützt, dass ich meine Sammelleidenschaft jenseits der Grenze ausleben muss. Für einen gut zubereiteten Queller lass ich jeden Spargel stehen. Das einzige, wo ich mich noch nicht herangewagt habe, sind Algen...


    Ich bin übrigens auch nicht mehr das jüngste Semester. Schon allein deswegen vertief ich mich wieder mehr in altes Wissen. Vielleicht gibts ja doch das eine oder andere Rezept, was einen auch ohne Botox etwas manierlicher aussehen lässt. Zumindest fühlt sich die Haut super an. Hier kommt auch mein Kräuterhexenherz zu seinem Recht. Hier kann ich brauen und brodeln lassen... kann Edelsteinelixiere und Blütenmittel in die Cremes rühren, und mich richtig austoben... meine Familie opfert sich für die neuesten Seifenkreationen und schwelgt in den Milch-Kräuterbädern...


    Ich freue mich, wieder etwas von dir zu hören...


    Gaby

  • Hallo Gaby,
    interessant, was Du schreibst, auch was die Signaturenlehre betrifft. Das ist ein Gebiet, das mich auch wahnsinnig interessiert. Doch so weit bin ich noch lange nicht, doch ich denke, auch mein Weg wird mich dorthinführen. Ich habe dieses feeling einfach noch nicht, doch mit der Zeit...
    Wie machst Du das denn mit der englischen Kräuterkunde? Aus Büchern, oder bist Du vor ORt? Was ist an der englischen Kräuterkunde anders als an unserer?
    Mit dem Räuchern hatte ich im letzten Jahr in der Heilpflanzenschule zum ersten Mal Erfahrung gemacht. Ich stellte mir unter Räuchern immer verqualmte, räucherige Zimmer vor, die mich meinen allergischen Husten husten lassen, doch wurde ich eines besseren belehrt. Der Salbei hat mir da so sehr gut gefallen. Diese klare, reine Luft hinterher, zum Tiefeinatmen.
    Ja, es gibt so viele Ansatzpunkte bei der Heilpflanzenlehre, das ist so ein weites Feld, da müssen wir noch ganz schön alt werden..
    Grüße Heidi / Heideröslein

  • Vielleicht ist das exzessive Hirnwachstum des Menschen eine Folge von "Überdüngung" infolge eines ebenso exzessiven Fleischkonsums von Individuen, die zuerst Allesfresser mit starker Betonung auf Pflanzenkost waren?


    Scherz beiseite (oder auch nicht) wir wissen über Pflanzen genauso wenig wie über das menschliche Gehirn. Man wundert sich nur immer wieder, dass es anscheinend doch ganz anders ist, als man jahrzehntelang geglaubt und gelehrt hat - nur WIE es ist, weiß man immer noch nicht!

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • Hallo Röslein,
    ich habe mal vor vielen Jahren mit dem "Findhorn-Kräuterheilbuch" angefangen und mir ist aufgefallen, dass dort auch Rezepte für schwere Krankheiten drinstehen, während in unseren damaligen nur harmlose Beschwerden zur Selbstmedikation vorstellten. Findhorn ist eine Lebensgemeinschaft in Schottland. Von da an hab ich immer mal wieder Kräuterbücher von englischen Autoren gekauft und wirklich gemerkt, dass die Engländer die Kräuterkunde noch leben. Da in manchen deutschen Übersetzungen ganze Passagen weggelassen wurden, hab ich mir auch englische und amerikanische Bücher zugelegt. Schließlich hab ich mir auch noch einen Traum erfüllt und bin selbst nach England gereist. Habe mir die vielen kleinen Kräutereien angesehen und mit Herbalisten gesprochen. Die Herbalisten sind so eine Art Volksheiler. Du gehst da hin und die verschreiben dir ein Mittel. Natürlich behandeln die nicht alles. Es gibt schon Sachen, die in ärztliche Hand gehören.
    Die englische Kräuterlehre ist ganzheitlich. Sie verschreibt Mittel nicht nur auf Inhaltsstoffe beschränkt. Sie heilt Körper und Seele. Die Herbalisten lernen Diagnosemethoden ohne Gerätschaften und Laboranalysen. Eigentlich so, wie ich mir dummerweise den deutschen Heilpraktiker vorgestellt habe. Inzwischen ist aber auch der sehr von Labor- und Gerätemedizin geprägt.
    Da ich aber Kräuterheilerin sein möchte, hab ich eine Ausbildung zum Herbalisten angefangen. Ich bekomme Material geschickt und habe auch Präsenzveranstaltungen in England. Auch die Prüfung werde ich dort ablegen. Die Bücher, die ich laut Bücherliste durcharbeiten muss, sind schon faszinierend. Oder hast du mal in einem deutschen Buch etwas gegen Herzinfarkt gefunden? Allenfalls Weißdorn zur Herzstärkung. Nicht jeder Herbalist arbeitet mit Patienten. Viele machen auch Kräutereien auf und stellen Kosmetika und Seifen her.
    Ich werde mir das Diplom hier in Deutschland nur an die Wand hängen können, es ist hier nicht anerkannt. Aber mir geht es vorrangig um das Wissen. Während der Ausbildung bekommst du auch Einblick in die chinesische und Ayurvedische Medizin. Der englische Kräuterheiler lernt ausserdem noch alles über Bachblüten und auch die Behandlung von Tieren. Im englischen Kräuterwissen ist auch noch druidisches Wissen verborgen. So vertraute mir ein französischer Druide an, das Culpepper zu Seinesgleichen gehörte.
    Ich finde das alles unheimlich spannend. Wenn ich harte Fälle hatte, wie z.B den Krebs meiner Mutter, hab ich auf englisches oder indianisches Kräuterwissen zurückgegriffen. Wenn du die Literatur durcharbeitest, kommen dir deutsche Fachbücher zensiert vor.
    Ich bin insgesamt so fasziniert von dem Wissen und der Akzeptanz der Heilkräuter in England, dass ich sogar schon überlegt habe, gänzlich nach England oder einem anderen englischsprachigen Land zu ziehen.
    Hier bist du als Heilpraktiker immer am kämpfen und in vielen Sachen beschränkt. Du darfst keine Mittel verschreiben, die unter das BTM fallen. Und richtig anerkannt bist du auch nicht. Die meisten Menschen meiden die Heilpraktiker, weil es die nicht auf Krankenschein gibt, oder weil sie die Schulmedizin für unfehlbar halten.
    "Drüben" hast du volle Akzeptanz. Herbalisten ernten Respekt. Als ich mich so wegen der Kräuter durchfragte, wurde ich oft darauf verwiesen, einen Herbalisten aufzusuchen.
    Und ausserdem: ich finde es spannend und es macht mir Spass. Du lernst nicht nur medizinische Anwendungen, du machst sogar Seife...


    Ich hoffe, ich hab dich nicht angesteckt...


    Gruß


    Gaby

  • Mein Gott Gaby, zu spät, der Virus breitet sich in meinem Körper aus. Hilfe!!! Ich war mal in Cornwall der Natur wegen und mein Herz hängt dort. Weiß der Himmel weshalb.
    Ich glaub, ich such mal Deine email-Adresse und schreib Dir da weiter. Hier über Rühlemanns - muss ja nicht unbedingt sein, obwohl ich das sehr nett von Herrn Rühlemann finde, dass hier die Möglichkeit für den Herba-Austausch gegeben ist.
    Doch jetzt ruft mich das Leben direkt vor meiner Nase. Meine ENkeltochter möchte zum Reitstall gebracht werden (Ferien-Vergnügen)
    Bis später
    Dir einen schönen Tag
    Heidi, ob mit Röslein oder ohne.

  • Hallöle,


    jo, aber mich hast auf jeden Fall angesteckt. Das klingt ja wahnsinnig interessant Greenwitch. Ich drücke dir alle Daumen für diese wundervoll klingende Ausbildung.


    Ich sehe das ganz genauso. Die Pflanze im Gesamten ist das, was heilt.


    Sobald ich den Garten oder auch den erwürdigen Wald betrete spüre ich schon die mächtige Präsenz der Pflanzen. Diese Kraft, die von Ihnen ausgeht ist für mich und meine manchmal doch vom Beruf geschundenen Nerven Heilung genug.
    Danach räucher ich noch Baldrian mit Süßgras und schon bin ich auf einem sehr entspannten Level. Es muss nicht immer was zum Einnehmen sein.


    Manche Pflanzen sind in meinem Garten auch willkommen, obgleich man sie nicht einnehmen kann und darf. Allein durch ihre Präsenz, die ich bei Meditationen mit Ihnen verspüre, helfen mir.


    Diese Erfahren können mir gekaufte Kräutertees nicht bieten. Von dem her schwöre ich auf meinen einheimischen Kräutergarten mit meinem Beifuss, Alant und co. :)

  • Na dann Heidi und Stratolis... ich kann euch nur wärmstens ans Herz legen, Südengland einmal zu besuchen. Ich war auch gerade in den äussersten Winkeln von Cornwall und Devon. In Cornwall ist teilweise die Zeit stehen geblieben, man muss nur ein wenig schauen. Und die englische Gartenkunst ist mehr als berühmt.. und die Kräuter... nehmt nur genug Geld mit. Landschaften, die man riechen kann (was man bei England nicht unbedingt vermutet), fast wie in der Provence. Total fasziniert hat mich auch New Forest. Ehemals Druidengebiet ist das nun eine Wald- und Heidefläche, in der Ponies und Rinder wild herumlaufen. Du kannst sie manchmal sogar vom Auto aus streicheln. In den kleinen Dörfern, die hier mitten in dem Gebiet liegen, hast du manchmal mitten auf den Verkehrsinseln Kühe liegen. Es gibt viele berühmte Gärten hier. Einen hab ich besucht, in dem bin ich 3 Stunden spazieren gegangen und war immer noch nicht durch. Die Gärten sind mit deutschen absolut nicht zu vergleichen. Hier werde die Pflanzen nicht kastriert. Du siehst nirgendwo so verstümmelte Baumkrüppel wie bei uns. Obwohl die Engländer natürlich auch ordentlich schneiden und zupfen. Aber es sieht immer irgendwie natürlich wild aus. Ich bin durch ein wildes Waldstück gelaufen, in dem blaue Hortensien blühten... ich kam durch Zedernwälder (wisst ihr, wie die riechen?) und überall Kräuter... und der Atlantik.. die Küste... hach.. ich würd gern gleich nochmal hin. Übrigens war das im letzten Sommer, der hier wohl recht feucht war. Ich habe mir da den ersten Sonnenbrand meines nicht mehr ganz so jungen Lebens geholt, mit Sonnenschutzfaktor 20! Und natürlich war ich auch im Kräutergarten der Glastonbury Abbey, die ja das weltliche Pendant zum mystischen Avalon sein soll...
    Leute... gönnt euch das!
    Wir haben Bed and Breakfast gemacht, was es für jeden Geldbeutel und Typ gibt. Und wir haben nur positive Erfahrungen gemacht.
    Nun, wenn der Virus erstmal da ist, fürchte ich, gibt es keinen Impfstoff mehr dagegen..


    Gaby