Echte Heilung?

  • :?: Hallo,
    ich interessiere mich für Wild- und Heilpflanzen. Es gibt immer wieder viele Heilanzeigen, aber wirken sie auch?
    Wer hat gute Erfahrungen mit wirklicher Heilanwendung gemacht?

  • Zumindest im Bereich der Krankheiten, die man mit rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke selbst behandeln kann (wie "einfache" Erkältungskrankheiten, Kopfweh, bestimmte Hauterkrankungen, kleinere "Wehwehchen" und Unwohlsein ) habe ich bisher nur gute Erfahrungen mit Kräutermedizin gemacht.

  • Hallöchen,


    ich z.B. konnte meiner Mutter sehr erfolgreich bei der Behandlung ihrer Gicht helfen. Sie hatte immer wieder Beschwerden.


    Ich habe ihr eine Tee-Kur von 4 Wochen Dauer empfohlen mit einem Tee aus grünem Hafer, Brennessel, Frauenmantel und Johanniskraut und nach dieser Kur hatte sie keinerlei Beschwerden mehr.


    Ich selbst bin sehr dankbar für die Heilkraft der Natur und habe bis jetzt auch bei mir nur gute Erfahrung sammeln können.


    Liebe Grüße


  • Phytotherapie ist sehr wirksam , man muß nur manchmal ein paar Wochen geduldig sein .
    Gruß Wuffi

  • Das hört sich alles sehr vielversprechend an. Bisher konnte ich bei Darmproblemen (Übelkeit, Blähungen und Durchfall) noch keine einschlägigen positiven Erfahrungen machen.
    Versuche mit Leinsamen, Gänsefingerkraut, Beinwell, Kümmel oder Schwedenkrauter, natürlich nicht alles auf einmal und unter Einhaltung empfohlener Mischungen, zeigten keinen Erfolg. :oops:

  • Bei der Naturheilkunde steht, wie bei jeglicher Heilmethode auch, eine gründliche und gewissenhafte Diagnose am Anfang!!!
    Es gibt viele Symptome, die für den Laien gleich oder ähnlich aussehen, aber ganz verschiedene Ursachen haben.
    Dem entsprechend muss auch die Therapie eine jeweils andere, auf das Grundübel abgestimmte, sein.


    Übelkeit, Blähungen und Durchfall bspw. können einen Reizdarm, aber auch eine Leber- oder Bauchspeicheldrüsen-Störung anzeigen. Es ist möglich, dass bestimmte Nahrungsmittel nicht vertragen werden und und und...


    Wenn du nicht genau weißt, was du hast, geh zum Arzt.

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • @Hexe07: Hallo. ich hätte da einen Kleinen Zusatz zu machen, den Beinwell sollte man nur äusserlich anwenden, da er leberschädigende Stoffe enthält.

  • Zitat von "Anonymous"

    @Hexe07: Hallo. ich hätte da einen Kleinen Zusatz zu machen, den Beinwell sollte man nur äusserlich anwenden, da er leberschädigende Stoffe enthält.


    Das ist ja auch interessant, Beinwell wurde mir als Tee empfohlen, oder die Wurzel als Auszug. Woher ist die Info??

  • Ich habe davon auch gehört; es steht so in vielen neueren heilkundlichen Büchern.
    Googel mach unter dem Stichwort "Pyrrolizidine", da wirst du einiges erfahren.

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • ja, beinwell wird am besten als salbe angewendet. bei offenen wunden wird davon abgeraten, da angeblich krebserregend. deshalb soll er auch verboten worden sein. Habe jedenfalls hervorragende heilerfolge bei prellungen, zerrungen etc erlebt.

  • Zitat

    Ich habe ihr eine Tee-Kur von 4 Wochen Dauer empfohlen mit einem Tee aus grünem Hafer, Brennessel, Frauenmantel und Johanniskraut und nach dieser Kur hatte sie keinerlei Beschwerden mehr.


    Guten Tag, ich habe mich gerade erst in diesem Forum angemeldet und möchte mich vorstellen. Ich heiße Klaus und mein erster Blick fiel auf das zitierte Rezept, was mich sehr interessiert. Wäre es möglich, das Mischungsverhältnis dieses Aufgusses zu erfahren? Ich wäre dafür sehr dankbar, denn Gicht und andere Krankheiten des rheumatischen Formenkreises liegen bei uns in der Familie.


    Gruß Klaus

  • Hallo Hexe07,
    ich kann dir etliche Fälle echter Heilung schildern, gerade auch Fälle, die schulmedizinisch austherapiert waren. Sobald ich dir da irgend etwas nenne, wird sich aber heftiger Widerstand regen. Wenn du willst, werde ich mich nicht davon abhalten lassen. Und es sind oft und gerade die "einfachen" Kräuter, die zu solchen Sachen fähig sind, nicht unbedingt irgendein seltenes Urwaldgewächs. Die meisten Menschen glauben den einfachen Dingen nicht. Eines können aber auch die stärksten Heilpflanzen nicht: dir helfen, wenn du nicht gleichzeitig bereit bist, schädigende Angewohnheiten aufzugeben.
    Wenn du eine spezielle Frage hast, lass sie los. Falls es nicht zu öffentlich sein soll, du kannst auch mailen. Falls du nur neugierig und skeptisch bist, es gibt genügend Literatur über geheilte Menschen, auch da könnte ich dir ein paar Tipps geben.


    Greenwitch

  • Wenngleich viel später: Ein Hallo und ein Protest wegen des Beinwell...


    Pyrrolizinalkaloide sind Bestandteile, die in sehr vielen Pflanzen vorkommen. Huflattich und Beinwell sind wohl die prominentesten.
    PAs, so werden sie genannt, sind leberschädigend und auch erbgutschädigend. Eine krebserregende Wirkung ist nicht definitiv, die empfohlene äusserliche Anwendung hat nichts mit den "gewissen Stoffen" zu tun, die ist nämlich auch äusserlich "wirksam".
    ABER: Die Dosis macht es auch hier...


    Eine äusserliche Anwendung länger als sechs Wochen ist nicht empfehlenswert, aus besagtem Grund. Beinwellblätter sind wenier PAhaltig als die Wurzel, der empfohlene Tee war sicher als Aufguss und Wickel oder Auflage gedacht.


    Dennoch wirkt Beinwell Wunder.
    Knochenanbruch? Nach einer Woche ist alles gut gewesen...
    Beinwell bindet, was gebunden sein soll, fügt zusammen, was zusammengehört. Äusserliche Anwendung!


    Zu den "Nebenwirkungen" jedoch sei noch angemerkt, dass man sich hier die Frage stellen sollte, was Effekt und Nebenwirkung ist:
    Regelmässiger Alkoholgenuss ist ebenfalls leberschädigend - ist er verboten? Sollte sich ein 60jähriger mit kaputtem Bein Gedanken um sein Erbgut machen? Um seine Leber, die in dreissig Jahren wegen Beinwell erkrankt? Es ist immer relativ zu betrachten. Und vieles ist erlaubt, vieles verboten. Beinwell ist es gottseidank noch nicht... hoffen wir, dass es so bleibt.


    Die Wirkung der Pyrrolizidinalkaloide ist biochemisch betrachtet die gleiche, wie die einer Chemotherapie. Einzig ein DNA-Strang ist anders anders angeordnet, eine Bindung fehlt.
    Der wirkliche Unterschied: Das eine ist Schulmedizin und Pharma und es bringt Geld. Das andere wächst in der nächsten Wiese und keiner verdient daran. Wirkung und Nebenwirkung?!


    Herzlichst,
    Barbara

  • hexe 07:
    die Symptome, die Du schilderst kenne ich nur zu gut, schulmedizinische Diagnose gab es bei mir keine, also "Reizdarm", was als chronisches Syndrom eingestuft wird.


    Zwar kann ich Dir hier nicht von einer Totalheilung berichten, aber immerhin folgendes:
    Nach einer umfänglichen ganzheitlichen Selbstdiagnose habe ich sehr viel über mich selber erfahren und mußte bestimmte Persönlichkeitsstrukturen mühsam umerziehen.


    Begleitend haben mir auf der körperlichen Ebene eine Kur mit Kalmuswurzel, Brennessel-Ringelblume-Schafgarbe-Kamille gute Dienste geleistet.


    Nach fast 3 Jahren bin ich nun (mit chronischer Diagnose) beinahe Symptomfrei. Da war aber nicht nur eine Ebene der Therapie dran beteiligt, sondern ein Zusammenspiel aus Heilpflanzen, Körperarbeit, Seelenarbeit, Psychohygiene führten schlußendlich zum Erfolg.


    Allerdings sind die Pflanzen ein wichtiger Bestandteil gewesen. Wenn ich mal wieder einen Rückfall habe, trinke ich ein Tässchen Wermuttee, der mich nicht nur auf körperlicher Ebene wieder in die Spur bringt...

    Dumme rennen,
    Kluge warten,
    Weise gehen in den Garten!

  • :wink:


    Tja, auch hier muss ich Barbara mal wieder Recht geben. In jedem Kräuterbuch wird vor diesen Substanzen gewarnt. Aber wisst ihr eigentlich warum? Na? Nööö... da schreibt einer vom anderen ab und was das Gesundheitsministerium sagt, ist ja auch richtig. Und korrupte Politiker gibts ja auch nicht. Wirtschaftliche Interessen? Wer glaubt so etwas.
    Tacheles: Der Huflattich, der Hauptaufhänger dieser Debatte, wurde geächtet, weil eine drogenabhängige! Mutter ein Baby gebahr, das kurz darauf verstarb. Die Mutter war Schweizerin, trank jeden Tag Kräutertee, von dem mittlerweile überhaupt nicht mehr sicher ist, ob sich je Huflattich als eines der NEUN Kräuter da drin befand. Die Leber des Babys war nicht geschädigt, was ja auch ungewöhnlich ist, wenn die PA der Grund sein soll. Der Drogenkonsum der Mutter wurde ausser Acht gelassen...
    Darauf hin startete man einige Laboruntersuchungen. Mit Reinsubstanzen. Das ist etwa so, als würde ich Solanin aus den Kartoffeln extrahieren und den Menschen geben. Folge? Tod... kann man auch mit Kaffee oder Alkohol aus dem Bier machen. Man kann aus jedem Lebensmittel soviel nicht ganz gesundes extrahieren und verabreichen, dass es böse Folgen hätte. Würden unsere Lebensmittel so durchs Labor gejagt, wie der Huflattich, dürften wir nix essen.
    Einige Autoren meinen sogar, die dort verwendeten Mengen entsprächen einer Dosis von 15000 Tassen Tee am Tag... Prost!
    Wie auch immer. Wer hier skeptisch wird (den von Huflattich, Beinwell und Borretsch sind definitiv KEINE Schadensfälle bekannt) sollte mal tiefer in die Materie einsteigen. Auch sind nicht alle Pyrrolizidin Alkaloide gleich. Es gibt PA haltige Pflanzen in anderen Erdteilen, mit denen sich Menschen geschädigt haben, aber nicht mit unseren heimischen.
    Seit bitte wachsam und skeptisch! Lasst euch nicht alles unterjubeln. Wer unsicher ist, meidet natürlich diese Pflanzen. Aber lest auch mal die Berichte, z. B. unter http://www.scheiterhaufen.de.
    Unsere Vorfahren waren doch nicht alle blöd! Jahrtausendelang haben sie mit bestem Erfolg geheilt. Und, was oft vergessen wird: Die PA-Heilkräuter, die hier verboten werden, haben nur noch chemische Alternativen. (Wer vermutet wirschaftliche Interessen?) Und was auf so einem Arzneimittelbeipack steht, macht mir ehrlich gesagt, viel mehr Angst...
    Googled einfach mal "huflattich" und "Tod"...


    Wer einige Kräuterbücher von guten Phytotherapeuten sorgfältig liest, bemerkt auch einiges zwischen den Zeilen. Sachen wie:
    "Wegen des hohen PA-Gehaltes, gerade in den Blüten, dürfen wir Huflattich in der Therapie nicht mehr verwenden. Aber sie ergeben ein äußerst schmackhaftes Gemüse!" dann folgt das Rezept.
    Hallo? Etwas, das als Tee schädlich sein soll, vertilge ich in größeren Mengen pur als Gemüse? Hier hat der Autor auch nur dem Gesetz gegenüber seine Schuldigkeit getan, indem er drauf hinweist, das das Kraut therapeutisch nicht mehr genutzt werden darf und schlägt es dann eben als Lebensmittel vor.
    Fakt ist, das die damaligen Labortests nicht neutral und aussagekräftig waren.
    Ich fordere keinen auf, jetzt Mengen von Huflattich und Beinwell zu konsumieren, ich fordere nur auf, kritisch zu sein. Wer Kräuter zur Heilung verwendet, sollte sich gründlich informieren. Schon allein wenn ihr in der Apotheke etwas gegen Erkältung holt, meinetwegen Thymian, dann könnt ihr den als Tablette bekommen, oder als Saft. Vom Saft müsstet ihr etwa 20 Flaschen trinken, um auf den gleichen Wirkstoffinhalt der Tablette zu kommen. Informiert euch bitte genau. Der Genuss des Saftes hätte euch wahrscheinlich nicht wirklich was gebracht.
    Jeder, der sich selbst heilen will und als mündiger Patient Verantwortung übernimmt, sollte sich, egal in welcher Richtung, gründlich informieren. Und ja, es ist traurig, auch beachten, dass die alternative Medizin schon seit langem aus wirtschaftlichen Interessen attackiert wird. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo man ausgelacht wurde, wenn man etwas homöopathisches in der Apotheke verlangte... (da ist übrigens labortechnisch auch nichts Nachweisbares drin... halt - nee - alkohol, wenn man denn rausnimmt und in Massen an Ratten gibt... oder halt! in den Tabletten, ha! Milchzucker! Das bringt doch Laktosekranke fast um!)


    Vielleicht haltet ihr mich jetzt für überdreht. Aber ich bin schon ein paar Jährchen auf diesem Planeten. Und ich habe einige Kämpfe mitgemacht: Für Homöopathie, für Bachblüten... Heute alles kein Problem mehr. Überall zu bekommen und Normalität. Nun sehe ich aber das gleiche Problem auf unsere Heilpflanzen zukommen. Einige Autoren raten schon von Brennnessel ab. Die Menschen werden wieder verunsichert. Durch Angst kann man Menschen am besten manipulieren. Wir brauchen Versicherungen, Impfungen, Zusatzvitamine, linksdrehende Joghurts, sichere Renten, faltenfreie Gesichter, tausenderlei Vorsorge... lässt sich alles am Besten mit Angst verkaufen.


    Bleibt wach! Lasst euch nicht für dumm verkaufen. Geht der Sache nach. Fragt nach dem Warum.


    Okay, das war jetzt harter Tobak. Besonders, wenn ihr nur einen harmlosen Magentee oder Ähnliches sucht. Aber diese PA-Diskussion taucht überall auf. Jetzt ist es PA, demnächst Saponine, dann fallen die nächsten Pflanzen... Nein, da kann eine Kräuterhexe nicht einfach zusehen... nicht, wenn sie gesehen hat, was Pflanzen tatsächlich vermögen.


    Gaby

  • liebe gaby,
    erst einmal nur ganz kurz: harter tobak ist aufrüttelnder tobak.
    auf liebe worte hört heute keiner mehr. ich stimme in gänze zu und möchte noch einiges dazu sagen (vornehmlich zustimmung...;-)), ganz herzlich danken und melde mich, sobald luft. die fehlt heute nämlich...
    herzlichst,
    barbara

  • Hallöle,


    also ich finde die Skepsis dem Beinwell und dem Huflattich gegenüber übertrieben. Gerade wir, die mit Kräutern arbeiten, sollten anerkennen, dass die Dosis hier das Ausschlaggebende ist, und nicht das Kraut an sich. Wenn ich bei gewissen Lungenproblemen Huflattich-Tee trinke, und dies auf die normale Menge beschränke, gehe ich mal nicht davon aus, gleich Leberschäden davon zu tragen.


    Ich möchte auch gar nicht wissen, wieviel von dem Zeug den Laborratten verabreicht wurde, damit sie Leberschäden davon tragen.


    Bitte immer das ganze im Zusammenhang betrachten.

  • Lieber Gast, ich gebe dir da voll und ganz Recht. Aber wenn du wie ich Kräuterwanderungen machst und erwähnst, das Huflattich eines unserer besten Hustenmittel ist, geht die Diskussion schon los und nimmt teilweise bedrohliche Ausmaße an. Und eigentlich wollte ich mit meiner langen Rede auch nur darauf hinweisen, das die Dosis das Gift macht. Gut, da war ich vielleicht etwas ausschweifend.
    Wieviel die armen Ratten vertilgen mussten (sie mussten zwangsgefüttert werden), kannst du z. B. auch unter der o. g. webadresse nachlesen.
    Als jemand, der anderen etwas beibringt, bist du ein wenig in der Zwickmühle. Erzählst du deinem Publikum aus deinem Erfahrungsschatz oder richtest du dich strikt nach den Vorgaben des BGA? Irgendeiner ist immer dabei, der den Finger hebt und auf die "Bitte-nicht-mehr-verwenden"-Empfehlung hinweist. Und einige wollen dann die Laborergebnisse auf Mikrogramm genau von dir wissen.
    Und der eigentliche Aufreger ist nicht unbedingt die Empfehlung des BGA, sondern das mehr und mehr Heilpflanzen verschwinden.
    In den USA ist der Beinwell inzwischen als Giftpflanze eingestuft und Kanada hat einige Klagen gegen Arzneimittlelhersteller laufen, die in als Inhaltsstoff verwenden. Ich finde die Entwicklung schon bedenklich.
    In Frankreich sind gar nur 37 Pflanzen als Heilpflanzen zugelassen. Und da wir ja nun alle einig EU sind, werden wir uns irgendwann anpassen müssen. Die Richtlinien purzeln ja unentwegt.... EU-Recht geht vor Landesrecht... wir sollten jedenfalls wachsam bleiben.


    Gaby