Tee aus Brombeerblättern?

  • Hi,
    ich habe schon öfters über Tee aus Brombeerblättern gelesen. Da wir im Garten sehr viele wild wachsende B.-Pflanzen haben, würde ich das gerne ausprobieren. Meine Frage: welche Blätter nehm ich dafür am besten, junge alte,....; nehme ich sie frisch oder getrocknet? Wieviel muß man wie aufbrühen. Wie schmeckt der? Wie wirkt er, oder für welche "Problemchen" und "WehWehchen" ist er ratsam ?
    Die gleiche Frage hätte ich zu Brennesselblättern :mrgreen:
    Überhaupt: welche sind eure Lieblingstees aus euren Kräutern im Garten ?
    Olga

  • Liebe Olga,


    der Tee aus Brombeerblättern schmeckt angenehm, wenn auch wenig aromatisch, leicht süßlich, etwas säuerlich und schwach nach Brombeeren. Er ist ideal zum Mischen mit allen anderen Kräutertee-Sorten, da er trotz des geringen Eigengeschmacks weniger leckere Kräuter im Geschmack zu verbessern vermag.
    Da er keinerlei medizinische Wirkung hat, eignet er sich ideal als Haustee, also tägliches Getränk, gerade, wenn man viel trinken will / soll, aber nicht immer nur Wasser trinken mag.
    Man nimmt sowohl jüngere als auch ältere Blätter, aber nicht die ganz jungen zarten und auch nicht die welken mit braunem Rand.
    Im Allgemeinen werden die Blätter getrocknet, damit man einen Vorrat hat. Du kannst sie ja mal frisch aufbrühen, vielleicht schmeckt dir das?
    Zur Dosierung: Einen ordentlichen Teelöffel voll auf 150-200 ml kochendes Wasser und 10 min ziehen lassen.


    Brennnesselblätter wirken harntreibend, sind also gut bei der Nachbehandlung von Blasenentzündung, zur Blureinigung und zur Entschlackung.
    Der Tee schmeckt nicht so dolle, eher fade, aber nicht wirklich schlimm. Er gewinnt, wenn man ihn mit Brombeerblättern mischt.
    Auch hier werden schön ausgewachsene, intakte Blätter getrocknet und in der gleichen Weise wie der Brombeerblättertee bereitet.
    Wegen der entwässernden Wirkung soll man Brennnesseltee nicht dauernd trinken sondern kurmäßig über 3-6 Wochen, danach wenigstens sechs Wochen pausieren.

  • Ach ja, ich trinke am Liebsten kalten Melissetee, aromatisiert mit ein paar Blättchen Zitronenverbene (Aloysia triphylla).

  • @ Morgan
    Danke für die ausführliche Antwort
    Brennesseltee = Blutreinigend? Ist ja interessant :idea:
    Welche Kräuterlein als Tee haben noch so oder ähnliche Wirkung?


    Olga

  • Als blutreinigend bezeichnet man Kräuter mit vorwiegend harntreibender Wirkung, wie Vogelmiere, Schachtelhalm und mit milderer Wirkung auch Hagebutte (es gibt noch etliche andere).
    Die blutreinigende Wirkung beruht im Wesentlichen auf der erhöhten Flüssigkeitszufuhr und der erhöhten Harnmenge, die Schlacken aus dem Körper transportiert (Wissenschaftler streiten jedoch, ob es diese Schlacken tatsächlich gibt).
    Es gibt wirkungsvolle, relativ wohlschmeckende Teemischungen zu kaufen.
    Zum Dauergebrauch sind solche Tees aber nicht vorgesehen, da sie sonst den Mineralstoffhaushalt stören können.
    Ebenso sollen sie nicht bei Herzkranken, Schwangeren, in der Stillzeit und bei vorgeschädigter Niere angewandt werden.

  • Zitat

    Da er keinerlei medizinische Wirkung hat, eignet er sich ideal als Haustee,


    Das ist nicht ganz richtig.


    Brombeerblättertee ist z.B. ein idealer tee bei Magen-Darm Erkrankungen. Wie z.B. Durchfall , da er Gerbstoffe enthält.(mind. 1 Liter am Tag)
    Dazu hilft BBTee auch durch seine ätherischen Öle und Gerbstoffen hervorragend bei Entzündungen im Mund-Rachen-Bereich .


    Meine Grossmutter trank BBTee während ihren Blutungstagen. Da sie oft schmerzhafte und starke Blutungen hatte.
    BBTee wirkt blutreinigend und zusammenziehend


    Für menschen welche Schwarztee nicht vertragen , ist BBTee ein idealer Ersatz.


    grüsse
    petra

  • Ja, die Formulierung meinerseits war net ganz korrekt.
    Brombeerblättertee ist jedoch im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern so "harmlos", dass er sich problemlos zum Dauergebrauch eignet (im Gegensatz z.B. zur Minze, die man eben nicht dauernd trinken sollte - wenigstens nicht "pur").

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • Man kann die Blätter auch noch fermentieren, geht ganz einfach:


    Blätter einen Tag lang anwelken lassen. Dann feste in ein Leinensäckchen stopfen, dieses gut zubinden und in ein Wolltuch schlagen. In 12-18 Stunden läuft jetzt unter deutlicher Wärmebildung die Fermentation ab. Die Blätter sind anschließend schwarz-bräunlich verfärbt.
    Man zupft die Blattmasse gut auseinander und trocknet sie auf einer Holzsteige oder einem Rost wie frische Kräuter auch, bis sie ganz trocken sind.

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!