und noch ne Frage: Vermehrung durch Stecklinge-wie geht das?

  • Hab mal noch ne ganz blöde Frage, die ja auch schon in der Überschrift steht. :oops:
    Kann mir das mal jemand in gaaanz einfachen Worten erklären?
    und zusätzlich: Wann mache ich das am besten? Auch schon bei Pflanzen, die erst seit diesem Jahr gewachsen sind? Muß es zu ner bestimmten Jahreszeit gemacht werden?
    Ich denke dabei jetzt speziell an mein Ananassalbei, aber auch grundsätzlich interessiert mich das. Ich find immer nur so Erklärungen, wo ich die ganzen Fachwörter nicht kenn. :oops:

    mich hat die Kräutersucht gepackt...

  • Anleitung zum Stecklinge machen:
    Am besten eignen sich Kopfstecklinge - also die Triebspitzen der Pflanzen. Dort, wo diese jedoch zu weich sind, verwendet man nur die festeren Teile aus der Triebmitte (Teilstecklinge) - ohne Spitze.


    Der Ableger wird etwas unterhalb eines Blattansatzes von der Mutterpflanze abgeschnitten, denn genau dort bilden sich später die neuen Wurzeln. Bitte keine Schere verwenden, diese würde die Schnittstelle zu sehr "quetschen" - wichtig ist ein glatter Schnitt mit einem scharfen Messer.


    Stecklinge sollen ungefähr fingerlang sein und zwei bis vier Blätter haben. Die untersten Blätter, Blütenstiele, Blüten und kleine, neue Blätter sind auszubrechen. Die Winzlinge werden nun eventuell in Stecklingspulver getaucht, in Anzuchterde gesetzt und vorsichtig angegossen. Weil sie ja noch keine Wurzeln haben, mit denen sie Feuchtigkeit aufnehmen können, machen sie leicht schlapp. Daher ist für feuchte Luft zu sorgen: Praktisch sind kleine Minigewächshäuser, man kann aber ebenso ein Einmachglas bzw. einen Glassturz über den Topf stülpen.


    Oder man steckt kreuzweise Draht in die Erde und zieht eine Plastikhaube (Gefrierbeutel) drüber, die man am Blumentopf mit einem Gummiband fixiert. Die Abdeckung darf jedoch nicht mit den Trieben in Berührung kommen.
    Nach erfolgter Bewurzelung - man merkt es an der Weiterentwicklung des Pflänzchens - wird in Töpfe mit normaler Blumenerde umgesetzt. Die Zöglinge werden nun hell gestellt und gewissenhaft feucht gehalten. Ost- oder Westfenster bieten sich an, man kann die Pflanzen aber auch an einem geschützten Ort ins Freie stellen. Später dann, im frostfreien Winterquartier, brauchen sie kaum Wasser - nur austrocknen darf der Wurzelballen nie.


    Die Stecklingsvermehrung eignet sich für viele Pflanzen, wie z.B.: Geranien, Fuchsien, Strauchmargerite, Engelstrompete, Oleander, Schönmalve, Bougainvillea, Wandelröschen, Bleiwurz, Weihrauch, Lorbeer, Olive usw.


    Was ist Anzuchterde (Saaterde)?
    Normale Blumenerde enthält zu viele Düngesalze, die in ihrer Konzentration die feinen neuen Wurzeln schädigen würden. Anzuchterde hingegen ist nährstoffarm und ausserdem keimfrei - also genau auf die Anforderungen der Stecklinge ausgerichtet.
    Selbstbereitet: 1/2 Quarzsand, 1/2 ungedüngte Gartenerde, etwas Komposterde (Muss jedoch bei 200 Grad eine halbe Stunde lang im Backofen sterilisiert werden.)


    Was ist Stecklingspulver?
    Stecklingspulver ist ein Produkt auf der Basis von Bewurzelungshormonen (z.B. SERADIX von der Fa. Grünsiedl) Man taucht das untere Ende des Stecklings kurz ins Pulver, klopft Überschüssiges leicht ab und pflanzt ein. Unbedingt notwendig ist es nicht, denn die meisten Stecklinge bewurzeln auch so. Aber immerhin ein gutes Hilfsmittel, um die Bewurzelung zu beschleunigen, um "auf Nummer Sicher" zu gehen oder um kniffelige Sorten zu unterstützen.