Jiaogulan düngen....

  • Hallo alllerseits....


    Ich wollte nur schnell einbringen mit was ich seltsamerweise meinen Jiaogilan dünge.
    Ich mische unter abgekochtes Wasser ca eine halbe Tasse Kaffee.Der dürfte aber auch nicht arg stark sein, da ich nur light trinke
    Meine Pflanze habe ich im 30cm Blumenkasten vor dem Küchenfenster stehen. Morgens Sonne pur, zum Mittag auch noch ein wenig, abend richtig schöner Schatten.
    Die Pflanze ist am wuchern ich glaube es kaum. Eher bei mir ein Kletterfauler, da es ihn mehr nach unten zieht. Einige Ranken haben sich schon irgendwo verfangen, aber besser als nichts.
    Ich mache das mit dem Kaffee aber auch bei meinen anderen Kräutern und Pflanzen, wenn sie den Kopf hängen lassen. Hat bisher immer wunderbar geholfen.
    Wegen dem Verzehr ist mir vergleichsweise positiv aufgefallen, das ich nicht mehr so zerstreut bin und mich besser konzentrieren kann. Auch bin ich ausgeglichener geworden.Meine Verdauung hat sich beruhigt und mein Magen-Darm macht mir weniger Probleme.Da ich ansonsten nichts einnahm, ist es zum größten Teil auf dieses kleine Wunderkraut zurückzuführen.Ich bin sehr positiv angetan.
    Ich werde jetzt die Stecklinge die ich vor ein paar Wochen gesetzt habe an eine Bekannte verschenken. Mal schaun, was mir diese berichtet.Ich halte euch auf dem Laufenden.
    LG
    Sanny

  • Interessant mit dem Kaffee!


    Auch bei mir ist er kletterfaul. Ich hänge die Ranken immer wieder an der Klettermöglichkeit hoch, ansonsten würde er wohl nur kriechen.


    Im Fliegengitter verfangene Ranken, dass ist mein Spitzenreiter ...

  • In den vergangenen Jahren mußten wir die Erfahrung machen, daß
    Jiaogulan-Stämme, die wir an Krebsbetroffene weitergaben, sehr
    standortabhängig anwuchsen. Einige der zunächst glücklichen Besitzer
    hatten sogar grosses Pech und die Pflanzen gingen trotz sorgsamer
    Behandlung ein. Nicht betroffen waren primär Hobby-Gärtner in
    Marschregionen, egal ob in Dithmarschen, Nordfriesland oder
    Ostfriesland. Dort gediehen die Pflänzchen prächtig, ganz besonders wenn
    meine Ratschläge befolgt wurden und zusätzlich Schafdung als Dünger
    hinzugefügt wurde. Sandigere Regionen hatten eher Pech und ganz
    besonders fatal waren die Nachrichten, die wir aus Berlin oder anderen
    Großstädten erhielten.


    Nun muß man wissen, daß Jiaogulan als wildwachsende
    Dschungelpflanze primär unter großblättrigen Pflanzen aufwächst und sich
    dann kürbisartig ans Licht rankt. Dieser Boden ist zumeist humusreich
    und von Zersetzungssoffen aller Art dominiert. Dem entspricht ein
    Balkonkübel in der Stadt einfach nicht - und Kunstdünger sollte man auf
    keinen Fall anwenden bei Pflanzen, die man verzehren möchte.


    Deshalb habe ich verschiedene Versuche gemacht und komme immer
    wieder auf meine ursprüngliche Einschätzung zurück: Schafmist und guter
    Dithmarscher Marschboden, vielleicht mit etwas Kompost durchsetzt - das
    ist nach wie vor unschlagbar.


    Das, was für uns in der Region selbstverständlich und jederzeit
    verfügbar ist, kann jedoch für Stadtmenschen ein Problem darstellen.
    Deshalb habe ich heute einen ganzen Sonntag damit verbracht, Schafsdung
    zu schreddern. Weitaus mühsamer, als ich erwartete, denn mein
    Humus-Häcksler verstopfte ständig und ich mußte ihn mehrfach
    auseinanderbauen. Sei´s drum.


    Ich habe bereits eine ganze Reihe von Versuchen mit natürlicher
    Fermentation oder Fermentierungshilfen wie beispielsweise den
    Exkrementen meiner Insekten aus den Atelierterrarien gemacht. Diese
    stammen größtenteils aus dem gleichen Lebensraum der Jiaogulan-Pflanzen
    in Südost-Asien. Mit "Fermentation" bezeichnet man in der Biotechnologie
    die Umsetzung von biologischen Materialien mit Hilfe von Bakterien-,
    Pilz- oder Zellkulturen oder aber durch den künstlichen Zusatz von
    Enzymen (Fermenten). Das klappte auch ganz gut, nur leider habe ich
    diese Insekten-Hinterlassenschaften nur in sehr geringen Mengen. Da muß
    dann halt wieder der gute Dithmarscher Deich-Guano herhalten. In der
    Passage hierüber im Film Meerkampf.Watt? von Frank D. Müller wird an dieser
    Stelle zwar immer laut in den Kinos gelacht, aber ich meinte die
    Hinweise auf Dithmarscher Guano durchaus ernst. Vielleicht wäre hier
    auch Potential für eine sinnvolle Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für
    Langzeitarbeitslose. Ich wäre jedenfalls bereit, für jeden Sack voller
    Schfamist, der von unseren Deichen abgesammelt würde, und vor meine Tür
    gestellt würde, einen entsprechenden Obulus zu entrichten. Aber trocken
    müßte der Mist dann sein, denn das Geraffel mit dem Häcksler nervt.


    Beim Schreddern kam mir der Gedanke, einen Teil in einem Faß ein
    Jahr lang "reifen" zu lassen. Über Winter sozusagen. Im nächsten Jahr
    könnte ich den dann als Barrique-Dünger mit natürlicher Faßreife
    auf den Markt werfen. Von Kennern würde ich dann die Kopfnoten bewerten
    lassen und eventuell sogar Jahrgangsdünger abfüllen, Kabinettdünger und
    Spätlesen. (Dafür bräuchte ich die Schafsködel ja nur später vom Deich
    zu sammeln). In diesem Thema steckt also noch viel Potential.

  • immer wieder erstaunlich, wie Leute es verstehen, bzchstäblich aus Scheiße Gold zu machen.
    Die modernen Alchemisten... :thumbup:


    Eine Düngung mit Exkrementen ist ja nun nichts Neues, die Idee an sich ist allerdings schon gut, sowohl was die getrockneten Schafsköttel als auch den Wattenmeer-Guano angeht. Auch eine Barrique-Düngung (herrlich, ich seh schon die potentiellen Kunden vor mir, warum hat nur noch keiner eine Gehirnkamera erfunden, ich wäre längst Millionär mit der Verfilmung meiner Gedanken!).
    Solche produkte - vor allem, wenn sie denn auch noch gut sind, haben durchaus meine Sympathie.


    Warum nur kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass hier jemand leider schon zu sehr die Euro-Zeichen in den Augen hat... :S
    Auch die Idee mit den Langzeitarbeitslosen gefällt mir nicht wirklich.
    Keine schöne Sache, langzeitarbeitslosen Bürokaufleuten, Bauhandwerkern oder Fernfahrern , die sich vermutlich nicht unbedingt mit Vogelmist und Schafskötteln zu Düngezwecken identifizieren können, zusätzlich zu der Not, arbeitslos zu sein nun auch noch buchstäblich jeden Scheiß zuzumuten!
    Zudem die an sich gute Idee dadurch entwertet wird, dass man damit den Eindruck erweckt, das könne ja jeder... (was vermutlich stimmt, nur ist halt net jeder clever oder auch skrupellos genug).
    Think it over!

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • Ja, so schick wie er da in dem Bild mit seinem Produkt posiert, scheint mir der gute Jens Rusch vor allem ein Selbstvermarktungskünstler zu sein.
    Wenn der Stnadort geeignet ist, dann wächst Jiaogulan wie das sprichwörtliche Unkraut. Wenn nicht, dann ist vermutlich Dünger allenfalls Symptom-Retusche.
    Beiläufig erwähnt erhält man schon ewig Pellets aus Kuhdung, die ausgezeichnet zu dosieren und preiswert im Einkauf sind. Außerdem sind sie für den biologischen Anbau zugelassen und geruchsneutral. Der Vorzug dieser Dünger (wie auch von Kompost) besteht in der Unterstützung der Bodenfauna.

  • Hihihi, bemerkenswert finde ich das Experiment mit den beiden gleich alten Pflanzen, eine bekommt einen großen Topf mit dem Wunderdünger angereichert und die andere lässt man schön in ihrem kleinen Topf ohne Dünger verhocken. Wen wundert das Ergebnis?
    Meine Pflanzen habe ich im Gewächshaus ausgepflanzt überwintert und nur mit einer Mulchschicht aus Holzhechselkompost abgedeckt.
    Die wachsen wie blöd auch ohne dass ich großartig was gedüngt hätte. Bei Trockenheit habe ich beobachtet, dass die Blätter sich einkräuseln und die Neigung zum Klettern nachlässt.
    Dann bilden sich auch mehr Haare auf den Blättern aus. Ich habe auch die Theorie, dass sie eher einen sauren humosen Boden bevorzugen. Ist ja eine Waldpflanze.
    Vielleicht ist ja der Kaffee ein Mittel um den Boden leicht anzusäuern oder regt das Koffein doch das Wachstum an wie angeblich auch das von menschlichem Haar? :D Muss da an so eine Schampoowerbung denken..

    Wenn Du´s eilig hast mach einen Umweg.. Laotse