Hilfe bei ultimativem Winterkräuterschnaps

  • guten tag,


    wie der titel verrät habe ich vor mir einen alkoholauszug aus sämtlichen kräutern herzustellen wo ich schon bei der ersten frage bin.


    welchen alkohol nehme ich am besten dafür? korn o. ähnliches?


    ich brauche noch anregungen was ich hineinmischen kann, ich weiss bis jetzt nur, dass ich auf jeden fall ginseng und jiaugulan drin haben will, allerdings habe ich vor noch viele weitere kräuter hinzuzumischen - eben ultimativ - einen am abend trinken und den ganzen winter unbeschadet überstehen... wollte es nähmlich mit einer ginsengkur verbinden und da bietet sich das optimal an. also alles was sich miteinander mischen lässt und der magen keinen kollabs erleidet muss ich wissen, ich denke schon das es für viele weitere personen interessant sein könnte.


    danke im vorraus

  • Hallo,


    zum Alkohol: optimal, um möglichst viele Inhaltsstoffe aus den Pflanzen zu extrahieren, ist in der Regel 70%iger-Ethanol (Apotheke, teuer!).


    Ansonsten tuts aber auch ein Doppelkorn oder Wodka, irgendein hochprozentiger Stoff mit möglichst wenig Eigengeschmack.


    zu den Heilpflanzen: zuviel mischen ist auch nicht so sinnig, denke ich. Überlege Dir, was Du erreichen möchtest: wofür bzw. wogegen soll der sein? Aus Deinen Zeilen entnehme ich Steigerung der Immunabwehr?
    Echinacea z.B. sollte max. 8 Wochen am Stück eingenommen werden, manche sagen auch: zwei Wochen Einnahme, zwei Wochen Pause usw.


    VG Mila

    Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit (Goethe)

  • Hallo,


    konkrete Rezepte habe ich keine. Allerdings kann ich empfehlen, die Kräuter nach Möglichkeit vorher zu trocknen, und/oder möglichst höher%iges als 37,5%igen Wodka zu benutzen.
    Der Grund dafür: Ich hab letztes Jahr meine komplette Jiaogulan Ernte ungetrocknet in Wodka eingelegt, die Flaschen jeden Tag mal durchgeschüttet und nach einem Monat abgeseiht. Da war die Flüssigkeit noch glasklar. Nach ein paar Tagen ist das dann plötzlich trüb geworden. Ich habe dann vermutet, dass evtl. der Alk.gehalt durch die vielen Blätter und Triebe so weit runtergefahren ist, dass das ganze dann angefangen hat umzukippen. Obs stimmt weiß ich natürlich nicht. Hab das ganze aber dann trotzdem weggeschüttet. Seitdem trockne ich was ich einlege vorher und benutze 54%igen Rum (der aber nicht klar ist - was in den meisten Rezepten aber Bedingung ist).


    Schöne Grüße.


    PS: Vielleicht ist dieser Link für dich interessant:
    http://www.br-online.de/bayeri…-ID671202496245561944.xml


    PPS: Achso, hätte ja trotzdem erwähnen können, was ich eingelegt habe:


    Ginkgo
    Brahmi
    Jiaogulan


    Allerdings jeweils separat.

  • Also ich persönlich ziehe einen Unterschied, ob ich jetzt eine Tinktur => Medizin, oder einen Schnaps => Genußmittel ansetze!
    Also als Tinktur stelle ich all das her, bei dem ich daran interessiert bin, an die heilsamen Wirkstoffe der Kräuter zu kommen, die sich so am besten konzentrieren, konservieren und dosieren lassen. Eine Tinktur nehme ich tröpfchenweise ein.


    Einen Schnaps, von dem ich dann ab und zu mal ein Stamperl hebe, lege ich schon auch mit Sachen an, die heilsam und nicht nur schmackhaft wirken, trotzdem wäre ich mal vorsichtig mit der Haltung viel hilft viel!!


    Bei Tinkturen gehe ich immer nach dem gleichen Schema vor: Kräuter rein ins Glas, Schnaps nach Wahl drauf, stehen lassen (meistens länger wie in irgendwelchen Rezepten steht, weil ich ne faule Socke bin...), abseihen, fertig, zum medizinischen Gebrauch.


    Bei Schnaps geh ich ungefähr nach dem selben Motto vor, nur dass ich da dann noch Zucker oder Honig mitreinpacke, dann gibt das nämlich lecker Likörchen *jammi*, was ich aber abrate, jeden Tag zu verkosten, Alkohol bleibt Alkohol, ob zur medizinischen Anwendung oder zu Genußzwecken...


    Logischerweise verändert sich die Farbe bei einem alkoholischen Auszug, hab noch keinen erlebt, der sich nicht einfärbt, allerdings: trübe hab ich noch nicht erlebt, obwohl ich Tinkturen immer mit frischen Pflanzen ansetze - ausser ich komm an die benötigten Pflanzen selber nicht ín anderem Zustand wie getrocknet ran

    Dumme rennen,
    Kluge warten,
    Weise gehen in den Garten!

  • hansolo dein rezept gefällt mir ich habe hier auch brahmi und jiaugoulan stehen.... ich habe auch einen gingkobaum, weiss jemand ob man beim gingko nur die blätter der weiblichen pflanze oder auch die der männlichen verwenden kann? unterscheiden kann man sie bestimmt nicht. ich habe nur einen und daher noch nnie blüten/früchte gehabt also auch keine ahnung ob männlich oder weiblich. es soll ja manchmal allergien auslösen können und etliches mehr vielleicht wurden in diesen fällen ja die falschen blätter verwendet? ich habe auf jedenfall vor mir einen gingko auszug zu machen aber bevor ich das nicht weiss wird das wohl nichts, achja und kann mir einer sagen welches gewürz so frisch nach almdudler bzw. ricula-bonbons schmeckt? ihr wisst bestimmt welches ich meine - unverwechselbar - ein bisschen wie lakritz oder anis aber anders...muss ich auch wissen

  • Einen Extrakt aus Ginkgoblättern selbst herzustellen ist nicht empfehlenswert, da leberschädigende Ginkgolsäuren extrahiert werden.


    In standardisierten Fertigpräparaten werden Aceton-Extrakte verwendet, in denen Ginkgolsäuren bis auf einen best. Gehalt entfernt wurden.


    Nebenwirkungen können trotzdem sein: allergische Reaktionen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden. Es kommt ebenfalls zu Änderungen/Störungen bei der Blutgerinnung.


    Ob männliche oder weibliche Pflanze ist egal, weibliche Bäume werden eher nicht gepflanzt, da die Früchte nach Buttersäure riechen ("Kötzerken").


    Trotzdem gibt es Menschen, die die Früchte verzehren..., es gibt Rezepte dazu...


    VG Mila

    Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit (Goethe)

  • Servus,


    überwiegend werden ja männliche Ginkgobäume gepflanzt / verkauft, weil die Hülle der Früchte der weiblichen Bäume penetrant nach Buttersäure stinkt. Meines Wissens ist auch die Schale aufgrund des Buttersäuregehalts der einzige (?) problematische Teil des Baumes. Dass die Hautreizungen verursachen und mitunter allergische Reaktionen auslösen kann hab ich auch schon gehört. Die Früchte ansich kann man dagegen essen. Sind ein bisschen bitter, erinnern mich aber ansonsten ein bisschen an Maronen. Heißt natürlich nicht, dass es zu 100% ausgeschlossen ist, dass manche Menschen dagegen allergisch reagieren.
    Bei den Blättern ist mir aber kein Unterschied bekannt. Ohnehin kann man das Geschlecht erst nach 20-30 Jahren unterscheiden, wenn der Baum anfängt Blüten zu tragen. Bei unserem eigenen Baum sinds bis dahin noch ein paar Jahre, trotzdem ernten wir die Blätter regelmäßig und legen sie ein.
    In der Nähe gibt es auch noch zwei sehr alte Ginkgobäume, einer männlich, einer weiblich, und ich habe von beiden schon Auszüge erstellt und habe keine negativen Auswirkungen bemerken können.


    Übrigens, ein Rat an alle, die den Auszug pur runterwürgen: Tagesdosis in ein Glas und dann mit Wasser aufgefüllt. Das erleichtert die Einnahme erheblich.


    Übrigens, in dem Zusammenhang mal eine Frage:
    Ich überlege, ob es möglich ist, einen alkoholischen Auszug herzustellen, und anschließend den Alkoholgehalt bspw. durch Verdunstung zu reduzieren. Blieben dann die gelösten Stoffe erhalten?


    Schönen Gruß!

  • Zitat:


    Übrigens, in dem Zusammenhang mal eine Frage:
    Ich überlege, ob es möglich ist, einen alkoholischen Auszug herzustellen, und anschließend den Alkoholgehalt bspw. durch Verdunstung zu reduzieren. Blieben dann die gelösten Stoffe erhalten?


    Nun, das wäre dann ein Dickeextrakt (wenn noch Feuchtigkeit/Alkohol enthalten ist) oder ein Trockenextrakt. Die Trockenextrakte ziehen schnell Feuchtigkeit aus der Luft an, deshalb dicht verschlossen aufbewahren.

    Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit (Goethe)

  • Servus,


    Ginkgo hab ich immer bis oben in eine leere Flasche gefüllt und mit Schnaps aufgefüllt. Allerdings immer so, dass der Alkohol überall problemlos hinkommt um "zu arbeiten", paar Wochen stehen lassen und regelmäßig durchgeschüttelt.
    Ein ausführliches Rezept hab ich aber nie gefunden.


    Weitere interessante Links:


    http://www.anti-aging-pflanzen.de/index.php
    http://www.feenkraut.de/herbs/ginkgo.html


    Beim Brahmi und Jiaogulan halte ich es ähnlich. Die trockne ich aber seit diesem Jahr vor dem Einlegen, was ich nächstes Jahr mit dem Ginkgo auch machen werde.


    Übrigens hatte ich bis letztes Jahr auch eine Gotu Kola. Die habe ich regelmäßig zum Salat dazugegeben. Erwähne das hier nur, weil die auch gedächtnisfördernd wirken soll. Im Gegensatz zum Brahmi ist sie aber relativ geschmacksneutral bis wohlschmeckend. Leider ist Sie mir aber über den Winter verschimmelt und letztlich eingegangen. Abgesehen davon ist die aber relativ leicht zu halten und wuchsfreudig, bis auf die Tatsache, dass die dünnen Triebe gerne mal Schimmel ansetzen, wenn die gequetscht oder geknickt werden. Vielleicht ist das ja trotzdem für dich interessant.


    Schöne Grüße!

  • Servus,


    Ginkgo hab ich immer bis oben in eine leere Flasche gefüllt und mit Schnaps aufgefüllt. Allerdings immer so, dass der Alkohol überall problemlos hinkommt um "zu arbeiten", paar Wochen stehen lassen und regelmäßig durchgeschüttelt.
    Ein ausführliches Rezept hab ich aber nie gefunden.


    Weitere interessante Links:


    http://www.anti-aging-pflanzen…00097e10fd060d/index.html
    http://www.feenkraut.de/herbs/ginkgo.html


    Beim Brahmi und Jiaogulan halte ich es ähnlich. Die trockne ich aber seit diesem Jahr vor dem Einlegen, was ich nächstes Jahr mit dem Ginkgo auch machen werde.


    Übrigens hatte ich bis letztes Jahr auch eine Gotu Kola. Die habe ich regelmäßig zum Salat dazugegeben. Erwähne das hier nur, weil die auch gedächtnisfördernd wirken soll. Im Gegensatz zum Brahmi ist sie aber relativ geschmacksneutral bis wohlschmeckend. Leider ist Sie mir aber über den Winter verschimmelt und letztlich eingegangen. Abgesehen davon ist die aber relativ leicht zu halten und wuchsfreudig, bis auf die Tatsache, dass die dünnen Triebe gerne mal Schimmel ansetzen, wenn die gequetscht oder geknickt werden. Vielleicht ist das ja trotzdem für dich interessant.


    Schöne Grüße!


    PS: Für sämtliche Links gilt natürlich, dass ich keine Verantwortung für den Inhalt übernehme. Reinschauen lohnt sich m.E. aber auf jeden Fall.

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  • Hallo kräuterkasper


    >welchen alkohol nehme ich am besten dafür? korn o. ähnliches?


    wenn du täglich nen schnaps trinken willst, würd ich 37%-40% alkohol empfehlen, Wodka oder Korn.


    wenn es täglich ein paar tropfen sein sollen 98% Weingeist, Ethanol aus der Apotheke (wenn dein Apotheker dich mag gibt er ihn dir ;) )


    wobei zu bedenken ist das je nach alkohol gehalt unterschiedliche wirkstoffe gelöst werden.


    bei ringelblume endscheidet vol% Beispielsweise darüber ob die Tinktur Pilztötend oder Endzündungshemmend, e.c.t. wirkt
    aber dies nur am rande



    >ich brauche noch anregungen was ich hineinmischen kann
    z.B.:
    ingwer
    ceylon zimt (soll ja auch gut schmecken ;)
    cardamon ( nicht zu viel)
    piment
    holunderblüten oder beeren
    vanille


    gut zu ginseng passt macca


    fürs imunsystem könntest du echinacea oder cistus einlegen wären aber 98%vol gut



    gruss holzrose

  • Zitat von "holzrose"


    wenn es täglich ein paar tropfen sein sollen 98% Weingeist, Ethanol aus der Apotheke (wenn dein Apotheker dich mag gibt er ihn dir ;) )


    Der gibt Dir den auch, wenn er Dich ned mag, wenn er nur ne gute Begruendung kriegt :mrgreen: 70%iger reicht aber eigentlich auch, normalerweise.


    Bis auf den Ingwer klingt das richtig gut :)

    Zitat


    fürs imunsystem könntest du echinacea oder cistus einlegen wären aber 98%vol gut


    Mit cistus, meinst Du da Cistrose? Klingt ja interessant. Ich dachte, die tut man in Salben oder Duftoele :)


    edit: man sollte ned zwei Sachen gleichzeitig denken :oops:

    Gruessle,
    Kraeuterfee

    Kalorien sind die kleinen Dinger, die nachts immer die Klamotten eine Nummer enger nähen... (greenwitch)

  • Also, muss auch mal meinen Kräutersenf dazugeben ;)


    Ansatzschnäpse können tatsächlich "umkippen, wenn der Alkoholgehalt im verhältnis zur zugefügten Blatt-/Fruchtmasse zu gering war (deshalb setzt man Rumtopf auch mit 54%-igem Rum an!).
    Ein Drittel frisches Kraut oder Frucht und der rest Schnaps mit mind. 38 Vol.% Alkohol, also z.B. Doppelkorn geht euch net kaputt.
    Bei getrockneten Kräutern reichen wenige Esslöffel pro 0,7-l-Flasche als Ansatz. Sonst schmeckt es zu intensiv.
    Ob man nun noch mit Honig oder Zuckersirup süßt, tut der Wirkung keinen Abbruch, es sinken allerdings Wirkstoff- und Alkoholgehalt (dann trinkt man halt zwei Stamperl statt eines ; ).
    Generell muss man einen Ansatzschnaps oder Likör, der mit mehr als 42%igem Alkohol angesetzt wurde, gründlich herunterverdünnen, sonst ist er für die meisten Menschen untrinkbar.
    Tinkturen können sehr viel höherprozentig sein; man nimmt sie nur tropfenweise zu sich. Hier reicht 70%-iger Alkohol aus der Apotheke völlig aus, um ein qualitativ gutes Ergebnis zu erlangen.


    Was Mila zum Gingko schreibt, würde ich beachten! Es ist manches wirksame Heilkraut nur nach industrieller Aufbereitung sinnvoll nutzbar. Sonst passiert leicht, dass man sich mehr schadet als nützt.

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • Danke Morgan!


    Hier nochmal ein Beitrag von Ende November:



    UNTERSUCHUNG
    Ginkgo-Tees können Allergien auslösen
    Berlin - Lebensmitteltees mit Ginkgo-Blättern enthalten einer Studie des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker (ZL) zufolge häufig zu große Mengen Ginkgolsäuren. „Dem Verbraucher wird suggeriert, dass das Trinken eines Tees mit Ginkgo-Blättern positive Wirkungen auf die mentale Leistungsfähigkeit hätte. Die Tees enthalten nach unseren Untersuchungen aber große Mengen an potenziell gesundheitsschädlichen Ginkgolsäuren. Deshalb rate ich dringend von diesen Tees ab“, sagte Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, wissenschaftlicher Leiter des ZL.


    Wie die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mitteilte, sind in Arzneimitteln mit Ginkgo-Extrakten die Mengen an Ginkgolsäuren vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf 5 ppm (parts per million) begrenzt. Das entspreche einer zulässigen Aufnahme an Ginkgolsäuren von höchstens 1,2 Mikrogramm pro Tag. Dieser Grenzwert sei bei allen vom ZL untersuchten Tees bereits durch eine Tasse Tee um das 40- bis 80-fache überschritten worden, so die ABDA. Ginkgolsäuren können unter anderem Allergien auslösen.


    Ohnehin sei die Wirkung von Ginkgo in Tees umstritten, sagte ZL-Mitarbeiterin Dr. Mona Tawab gegenüber APOTHEKE ADHOC: „Wer die Wirkung von Ginkgo haben will, sollte standardisierte, hochwertige Arzneimittel einnehmen.“ Denn für Teemischungen, die in Drogerie- oder Supermärkten als Lebensmittel vertrieben werden, gelte die Obergrenze an Ginkgolsäure nicht, erklärte Tewab. „Kaum jemand weiß außerdem, ob er gegen Ginkgolsäure allergisch ist, weil diese spezifischen Substanzen nur sehr selten vorkommen“, sagte Tawab. Auch das Bundesinstituts für Risikobewertung beschäftigt sich einem Sprecher zufolge derzeit intensiv mit dem Thema Allergie auslösende Lebensmittel.
    APOTHEKE ADHOC, Donnerstag, 27. November 2008, 15:17 Uhr

    Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit (Goethe)

  • Hallo, ich habe auch schon Tinkturen mit hochprozentigem Alkohol hergestellt. Der Stoff aus der Apotheke ist kaum zu bezahlen. Am günstigsten bekommt man solchen ( ca 95%) in Italien wo er in Supermärkten unter der Bezeichnung Alkoholo puro erhältlich ist.
    Er ist wohl auch für die Likörherstellung gedacht, z.B. mit Hollundersaft und Zucker mischen. Holzige Kräuterdrogen verlangen nach hochprozentigem.
    Es gibt auch Auszüge wo mit 5% gearbeitet wird z.B in Bier mazerierte Blüten oder in Wein gekochte Präperate. Ich verwende gerne guten Grappa oder Wodka. Habe auch mit Obstler gute Erfahrung gemacht. Als Mittelding verwende ich 52%igen Rum. Habe darin Damiana eingelegt, dann mit Kandiszucker gesüßt. Muß gestehen, schmeckt ganz lecker.
    Zur guten Verdauung stelle ich einen Likör aus grünen Walnüssen her. Sie werden geerntet wenn sie ausgewachsen aber noch unreif und weich sind. Ich schneide sie in Scheiben und setze sie in einem großen Einmachglas mit Schnaps an. dazu kommt Ingwer, Zimt, Piment, Anissamen, Vanille, Nelke, Kardamon, evtl. etwas Orangenschale. Besonders lecker war das Kraut der Artemisia genipii die ich früher mal bei Rühlemann erstanden hatte. Leider hat sie im 2. Winter die Krätsche gemacht und nicht mehr im Sortiment erhältlich. Oder der Name wurde geändert, sah aus wie die Artemisia Species und sollte auch von einer Kräuterfrau stammen wie im Katalog beschrieben. Bei Eva Aschenbrenner sind Wachholderbeeren dabei, das hab ich noch nicht ausprobiert, regt halt auch stark die Nieren an.
    Naja, diesen Ansatz lasse ich dann einige Wochen im warmen stehen, dann filtere ich durch ein Tuch und süße nach Bedarf mit Kandiszucker. und verfülle es in Flaschen zum Nachreifen. Ist ein feines Stöffchen, sehr bekömmlich
    Eine andere Likörgrundlage habe ich aus Gojibeeren gemacht. Da ich noch keinen Strauch mein Eigen nennen kann habe ich die Beeren getrocknet im Internet bestellt. Ich habe sie einfach mit Wodka angesetzt und einige Monate darin belassen. Der Auszug hat jetzt eine orange Färbung und einen süßen Fruchtgeschmack bekommen. Mal sehen, ob ich da mal Jiaogulan mit reintue. Normalerweise esse ich da immer nur ein paar Blättchen oder mache gelegentlich die empfohlene Sektzubereitung bei der es mir offen gestanden schwer fällt das richtige Maß zu halten. Nach zu viel Jiaogulan fühlte ich mich mal ziemlich ausgebrannt. Bei Ginseng soll man ja auch Kopfweh bekommen wenns zu viel war.
    Na denne, mal viel Erfolg beim Experimentieren
    einen schönen Gruß
    Ragnar

    Wenn Du´s eilig hast mach einen Umweg.. Laotse