Beiträge von Schorschi

    Ein Wasserauszug geht zwar, hat aber zwei Nachteile: Er ist weniger haltbar als ein Alkoholauszug, und gerade ätherische Öle lösen sich schlecht darin.
    D.h. man braucht mehr Extraktionsmittel (Wasser) und höhere Temperaturen, um die gleiche Masse ätherisches Öl zu extrahieren. Anschließend hat man einen ziemlich dünnen Auszug. Ein Soxhlet-Extraktor ist eine nette Erfindung, um dieses Problem zu umgehen. Aber wer hat schon einen in der Küche?
    Die Haltbarkeit bekäme man durch Zuckerzusatz in den Griff - dann hättest Du einen "Kräutersirup".
    Oder Du könntest eine Wasserdampfdestillation durchführen, um einen alkoholfreien, konzentrierten Extrakt mit den ätherischen Ölen drin herzustellen. Dann wiederum verzichtest Du allerdings auf die schwerflüchtigen Bestandteile.
    Ethanol hat nun mal den Vorteil, dass er sowohl wasser- als auch fettlösliche Bestandteile unabhängig von deren Siedetemperatur aus den Kräutern holt.
    Ein Pflanzenölauszug würde zumindest die ätherischen Öle gut extrahieren. Einen Tee mit Dillsamen-Rapsöl stelle ich mir aber nicht gerade schmackhaft vor.
    Alternativ könntest Du die Kräuter mit einem leichtflüchtigen Lösemittel wie Äther extrahieren und anschließend das Lösemittel abdestillieren, um einen reinen Extrakt zu haben.

    Hallo Vroni,


    anscheinend möchtest Du die Wühlmäuse nicht nur vertreiben, sondern ins Jenseits befördern. Eine weitere Bekämpfungsmethode, die kein Gift dauerhaft im Boden hinterlässt, ist daher folgende: Der Auspuff eines nicht-schadstoffarmen Fahrzeugs (z.B. Rasentraktor, älteres Motorrad) wird per Schlauch mit dem Wühlmausloch verbunden. Alle anderen sichtbaren Löcher werden mit Steinen verschlossen. Danach lässt man das Fahrzeug mindestens 20 Minuten laufen, am besten mit gezogenem Choke (mehr Kohlenmonoxid). Da die Giftstoffe (v.a. CO) gasförmig sind, bleiben sie nicht im Boden. Die Methode wurde in meiner Verwandtschaft mehrfach mit Erfolg angewandt, mit einem Trabanten als "Abgasquelle".


    Grüße


    Schorschi

    Hallo jilist,


    wenn feine Gespinste unter den Blättern hängen und/oder die Blattunterseite irgendwie "staubig" aussieht, sind es wohl Spinnmilben. Bei fortgeschrittenem Befall fallen die Blätter ab. Die Tierchen sind mit Lupe gut zu erkennen. Ansonsten könnten es auch Weichhautmilben sein, die sind kleiner und spinnen keine Netze.
    Behandlung: Tägliches Tauchbad in warmem Seifenwasser - nur das Grüne, nicht die Erde :-),
    oder: Tabaktee herstellen, Pflanze einige Male flächendeckend einsprühen (Vorsicht, giftig!),
    oder: auf käufliches Insektizid (z.B. Bi58 ) zurückgreifen.
    Das Seifenwasser hat den Vorteil, dass die Früchte essbar bleiben.


    Bei meinen Chilis traten diese Symptome aber jedes Jahr wieder auf, so dass ich die Chilikultur inzwischen aus Bequemlichkeit eingestellt habe. Aber vielleicht kennt jemand hier im Forum ja eine Vorbeugungsmaßnahme (Düngung?) oder eine wenig anfällige Sorte?


    Grüße


    Schorschi

    Wildflower:
    Ja, die größere Teehortensie wäre sicher die bessere Wintertest-Kandidatin - aber wenn sie doch erfriert, müsste ich auf die Tee-Ernte wieder drei Jahre warten, bis der diesjährige Stecki groß ist :( .


    mimicbs:
    Auch meine Teehortensie hat vor 2 Wochen nach Trockenheit beleidigt die Blätter hängen gelassen. Etliche Blätter haben sich nach Gießen nicht erholt und sind abgefallen, aber im Ganzen hat sie das gut überstanden. Also erstmal abwarten.


    Grüße


    Schorschi

    Hallo,


    eine Teehortensie habe ich seit 2008. Sie steht in einem 12l-Kübel in Humus mit Rhododendronerde und hat mit etwas Schutz alle Winter gut überstanden.
    Vor einer Woche habe ich erstmals Tee davon gekocht: Einzelne Blätter grün pflücken, drei Tage welken lassen, aufbrühen. Der Geschmack ist etwa wie Matetee mit viel, viel Süßstoff darin. Der Süßgeschmack ist zwar ohne metallischen (wie bei Saccharin) oder lakritzartigen (wie bei Stevia) Beigeschmack, hält sich aber penetrant lange im Mund.
    1:1 mit O-Saft gemischt schmeckt der Tee aber gut und erfrischt. Auch zu Schwarztee passt das Aroma sicherlich.
    Übrigens lässt sich die Teehortensie gut durch Stecklinge vermehren: Einfach Anfang Juni einen ca. 15cm langen, unverholzten Neuaustrieb abnehmen, alle Blätter außer das oberste Paar entfernen, in gut feuchte Blumenerde stecken und schattig stellen. Werde dieses Jahr solch einen Stecki mal ungeschützt im Garten überwintern lassen.


    Grüße


    Schorschi

    Hallo Holzfrau,


    die Bulbine habe ich bis jetzt, trotz einigen Kulturfehlern, nicht totgekriegt. Steht deine vielleicht über Winter zu kalt? Meine steht Sommer wie Winter an einem Westfenster (direkt auf dem Fensterbrett). Der Raum hat auch im Winter nie weniger als 16°C. Als Erde benutze ich mineralische Kakteenerde, die reichlich in der Verwandtschaft verteilten Ableger gedeihen aber in ordinärer Blumenerde genauso gut. Gegossen wird, sobald die Erde ganz trocken ist.
    Zu lang gewordene Pflanzen werden im Frühling abgeschnitten und der Kopfsteckling wieder in die Erde gesteckt. Die Bulbine bildet ohnehin Luftwurzeln und verkraftet das problemlos.


    Grüße
    Schorschi

    Mir fallen da noch Kirschlorbeer und Feuerdorn ein - wobei letzterer beim Rückschnitt leider seinem Namen alle Ehre macht...
    Eine Thuja möchtest Du nicht, aber wenn es eine andere Konifere sein darf:
    - Muschelzypresse (Chamaecyparis obtusa cv. nana gracilis)
    - Eibe


    Einige Exoten (wenn im Winter die Temperatur selten unter -15°C liegt):


    - Andentanne (Araucaria araucana)
    - winterharter Rosmarin: Manche Sorten wachsen sich innerhalb von ca. 8 Jahren zu Sträuchern von 1,5m Breite und ebensolcher Höhe aus.
    - Baumcholla (Cylindropuntia imbricata): Ein Kaktus für den Garten - braucht aber sehr durchlässige Erde und viel Sonne. Dürfte ca. 1m hoch und breit werden.


    Grüße


    Schorschi

    Hallo Kornickel,


    Kunstlicht über Winter lohnt sich für zwei Pflanzen fast nicht. Wenn es am Fenster hell genug ist (auch ohne direkte Sonne), geht's auch so.
    Wenn Du aber zusätzlich beleuchten willst - kein Problem:
    Empfehlenswert sind die in jedem Baumarkt für ca. 4€/Stück erhältlichen, 1,20m langen 36W-Lichtleisten. Für zwei größere Pflanzen müssten drei bis vier Stück reichen. Die mitgelieferte Röhre taugt aber für Pflanzen wenig und sollte durch eine L36W/865 oder L36W/880 ersetzt werden. Diese sind zwar teurer, liefern aber mehr Licht pro Watt, und das Spektrum ist für Pflanzen besser nutzbar. Im Gegensatz zur von Dir zitierten Seite empfehle ich also, die Röhren auszutauschen.
    Ich beleuchte die 2 Quadratmeter hinter meinem "Überwinterungsfenster" mit sieben unmittelbar nebeneinander geschraubten 36W-LSR:
    2 Osram L36W/77 "Fluora", 2 Osram "Lumilux Skywhite 880", 2 Philips TL-D 865 und eine Osram L36W/840 "Active".
    Die Lampen brennen abends vom Einbruch der Dunkelheit an bis 23 Uhr, morgens von 7 Uhr bis Sonnenaufgang.
    Die Pflanzen überwintern darunter viel besser als ohne Kunstlicht. Nur der Stromverbrauch ist beachtlich: Incl. Vorschaltgeräte zieht die Lampe ca. 315 Watt. Bei täglich sechs Stunden Einschaltdauer sind das täglich ca. 1,9kWh Strom.
    Aber welcher Plantaholic fragt schon, ob sich das rechnet? ;)


    Grüße


    Schorschi

    Hallo Dani,


    einige dieser Pflanzen hab' ich auch. Bislang habe ich sie folgendermaßen einigermaßen erfolgreich überwintert:


    Chinesische Ruhmesblume, Tuberose und Basilikum-Stecklinge bei ca. 15°C auf der Fensterbank (kein Heizkörper drunter, bei Frost nicht lüften, sonnig, Läden ganztägig offen).
    Basilikum vergeilt trotzdem. Im Frühling einfach wieder Stecklinge davon schneiden und neu bewurzeln.


    Baumchili bei Zimmertemperatur am Nordfenster, abends zusätzlich Kunstlicht (Leuchtstoffröhren, Osram Fluora und 880 Skywhite, Philips TL-D 865). Geht bei Verwandten auch ohne Kunstlicht, da deren Fenster groß genug ist und freien Blick auf den Himmel hat.


    Zitronenverbene ist mir bis jetzt jeden Winter eingegangen.


    Grüße


    Schorschi

    Sieht ziemlich eindeutig nach Spinnmilben aus. Die entdeckt man kaum - nur wenn man mit der Lupe unter die Blätter schaut. Sida ist ziemlich anfällig dafür. Sie loszuwerden ist ohne Akarizide ein Geduldsspiel: Täglich mit verdünnter Seifenlösung einsprühen, auch und vor allem unter den Blättern.


    Grüße


    Schorschi

    Hallo Ute,


    den Veitshöchheim kann ich empfehlen, der ist so leicht nicht totzukriegen:
    Voriges Jahr hatte ich zwei Rosmarine - einen kriechenden und einen "Veitshöchheim". Beide mussten den Winter im vierten Stock auf einem zugigen Dachbalkon westexponiert verbringen. Der Kriechende war mit einigen Lagen Wintervlies abgedeckt. Der Veitshöchheim auch, bis ein Sturm das Vlies weggeweht hat.
    Im Januar war es hier bis -15°C kalt. Der Kriechende hat das nicht überlebt und ist im März verdorrt, da ihm die Wurzel abgefault ist. Ähnlich sah der Veitshöchheim aus, auch er hatte einen frostgeschädigten Stamm, faule Wurzeln und viele trockene Blätter. Habe ihn ausgegraben, inspiziert und an schattiger Stelle (wegen der Wurzelschäden) wieder eingepflanzt. Wider Erwarten ist er im Mai wieder ergrünt und hat seither 5cm Neutrieb entwickelt. Nächsten Winter werde ich ihn aber besser geschützt (Garage?) überwintern.


    Grüße


    Schorschi

    Hallo Sandmann,


    ein Foto eines Keimlings habe ich nicht, aber ich habe Dir mal einen grob gezeichnet. So sieht er ca. vier Wochen nach der Keimung aus. Ist in Wirklichkeit natürlich grün :)
    Was ich noch vergessen habe: Typisch für Ephedra ist, dass sich erst die Wurzel bildet und sich die Keimblätter dann seitlich aus dem Samenkorn "herausschlängeln". Die Hülle des Samenkorns bleibt dabei zunächst auf dem Boden liegen und wird meist nicht mit emporgehoben.


    Grüße


    Schorschi

    Hallo Sandmann,


    für mich sieht das Gewächs auf dem Bild aus wie irgendetwas Einkeimblättriges (Gras, Traubenhyazinthe, Schnittlauch...). Erkennt man gut an der "schnittlauchartigen" Blattbasis.
    Zur Unterscheidung: Die Keimblätter von Meerträubel sehen aus wie zwei dünne Kiefernnadeln. Der Keimling insgesamt erinnert an ein dünnes, grünes "Y". Weitere "Blätter" folgen nicht, stattdessen treibt zwischen den beiden Nadeln (und nicht aus der Basis wie im Bild) ein einzelner Stengel aus. Dieser Stengel ist zunächst nur ca. 1mm dick und trägt unscheinbare Blättchenpaare von ca. 1-2mm Länge. Erst wenn die Pflanze ca. 10cm hoch ist, beginnt sie sich zu verzweigen. Junge Meerträubel wachsen also nie rosettenförmig.


    Kräuterloli: Deine Beschreibung (auch die rötliche Farbe, wenn sie in der Mittagssonne stehen) deutet darauf hin, dass die "richtige" Pflanze keimt.


    Grüße,


    Schorschi

    Hallo Betula,


    wenn der Kasten breit genug ist, geht das. In einem Kasten von 30cm x 20cm mit 15cm hoch Erde würden sich die Nemesien sicher wohlfühlen. Ein Balkonkasten von 30x10x10cm ("normaler" Blumenkasten) ist für zwei Nemesien auf Dauer ein bisschen klein, da sich die Pflanzen seitlich stark ausbreiten. Aber für's erste Jahr sollte es auch damit gehen.


    Grüße


    Schorschi

    Ich habe schon im Dezember bestellt und bis jetzt auch noch keine Lieferung - aber das hängt sicher auch damit zusammen, ob die bestellten Pflanzen schon alle versandfertig sind.
    Vor zwei Jahren hatte ich auch direkt nach Erscheinen des Katalogs bestellt und bis Anfang Mai noch keine Lieferung. Zugleich ergab es sich zufällig, dass ich auf einer Norddeutschland-Reise einen Abstecher nach Horstedt machen konnte - und siehe da, eine meiner bestimmt 10 bestellten Pflanzen war auch im Direktverkauf noch nicht erhältlich. Das hat die ganze Lieferung aufgehalten. Bin zwar kein Gärtner, aber ich denke, bei manchen Pflanzen dauert evtl. die Vermehrung etwas länger, oder es kommt ein Schädlingsbefall dazwischen.


    Grüße


    Schorschi


    Edit 22. Mai: Heute wurde meine Bestellung geliefert - Größe und Zustand der Pflanzen waren sehr in Ordnung.

    Hallo avsar,


    Palqui verliert in Umstellungsphasen gerne Blätter, und gerne auch viele auf einmal. Wie viele Nachtschattengewächse hat er einen hohen Nährstoffbedarf.
    Topfe ihn einfach in frische Erde um und stell' ihn raus an einen sonnigen Platz, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Wenn der Topf Abzugslöcher hat, macht es nichts, wenn die Erde immer feucht ist. Cestrum parqui totzugießen, ist mir bis jetzt nicht gelungen.


    Liebe Grüße


    Schorschi

    Wobei "frosthart" bei Rosmarin wohl nicht nur von der Temperatur abhängt: Der diesjährige Winter hat meinen als sehr frosthart geltenden Veitshöchheim-Rosmarin trotz Abdeckens die Wurzeln gekostet. Alles bis zum Hauptstamm abgefault - mal sehen, ob ich den intakten Seitenast neu bewurzeln kann.
    Einige 08/15-Baumarkt-Rosmarine aus der Nachbarschaft blühen dagegen unbeeindruckt, obwohl sie nicht "eingepackt" waren: Sie hatten etwas Regenschutz (Vordach) und eher "trockenen" Boden.


    Grüße,


    Schorschi

    Hallo,


    an Deiner Vorgehensweise kann ich nichts Falsches erkennen. Man muss nur aufpassen, dass die Saat am Südfenster nie austrocknet, bis die Pflanzen ihre Keimblätter (sehen aus wie zwei Kiefernnadeln) voll entfaltet haben. Statt die Saat mehrmals täglich zu besprühen, kann man es sich dazu bequemer machen, indem man das Gefäß z.B. mit Frischhaltefolie überspannt. Aber eine solche Abdeckung muss ohnehin entfernt werden, sobald der erste Samen aufläuft. Das sollte nach 2-3 Wochen der Fall sein; manche keimen aber erst nach 6 Wochen. Alternativ kann man den Samen auch 1-2mm hoch mit feinem Aquariensand überstreuen. Ich denke, Du hast alles richtig gemacht :D


    Viel Erfolg wünscht


    Schorschi

    Hallo,


    Sand gibt's beim nächsten Baustoffhändler bzw. einer Sand-und Kiesgrube. Er sollte allerdings eher grob sein und nur wenig Kalk enthalten, den verträgt nicht jede Pflanze. Auch nicht teuer und zum Auflockern ganz prima ist das im Moment als Winterstreumittel erhältliche Lavagranulat (drauf achten, dass es salzfrei ist!).
    Zum Gartenkalk hat Grashüpfer schon das Wesentliche geschrieben. Wer nicht gerade auf Moor- oder Heideboden Kräuter anbauen will, braucht ihn nicht unbedingt. Calciumdüngung geht dann auch mit Düngegips oder Urgesteinsmehl.


    Viel Erfolg und einen guten Start in die neue Saison wünscht


    Schorschi