Beiträge von Ragnar

    Eine gute Frage, und auch mich beschäftigt das immer wieder. Bezüglich der Anserine, die ich sehr zu schätzen gelernt habe, heisst es ja, man soll das Kraut so Juni-Juli rum sammeln. Ich hatte aber neulich gesehen, dass die nach dem ich gemäht hatte wieder ganz frische schöne Blätter getrieben hatten, genau wie mein Spitzwegerich. Leider bekommen viele Kräuter im Verlauf des Sommers zunehmend Mehltau und andere Pilzerkrankungen. Das sehe ich vor allem bei der Apfelminze, dem Beinwell, schwarzer Johannisbeere ( Blätter) und dem Wegerich. Bei alten Blättern ist es eh nimmer so ideal, dass man die erntet. Gegen Herbst und Winter hin ziehen sich die Kräfte mehr in die Wurzeln zurück. Nun ist es eben besser, selbige zu ernten, wie beim Beinwell, dem Löwenzahn , aber wohl auch beim Girsch und der Anserine, wie ich mal meinen würde, denn auch die werden medizinisch verwendet, was ich so gelesen habe.
    Die Mistel erntet man idealerweise einmal im Winter und dann im Sommer und mischt das dann am Ende, um die verschiedenen Wirkstoffe, die jahreszeitlich unterschiedlich stark beinhaltet sind zu nutzen. Das ist aber auch was spezielleres.
    Schöne grüße,
    Ragnar

    Hallo Salvius,
    Die Nachtkerze mag gerne eher offene Böden, ist eine so genannte Pionierstaude, genau wie die ganzen Weidenröschen. Drum wachsen die ja auch gerne an Bahndämmen. Es gibt verschiedene Nachtkerzen. Sie stammen aus Amerika und wurden mal als Gemüsepflanzen eingeführt. Man verwendet die Wurzeln einjähriger Pflanzen im Herbst oder bis in´s kommende Frühjahr hinein, bevor sie dann als zweijährige ( bienne) Pflanzen in Blüte gehen.
    Die Blätter sind auch als Wildgemüse essbar.
    Man nannte die Wurzel früher Schinkenwurzel und ich habe in einem alten Buch mal gelesen, dass ein Pfund der Wurzel mehr Kraft geben soll als ein Zentner Ochsenfleisch. Liegt wohl net nur daran, dass das leichter verdaulich ist, da sind vermutlich auch Enzyme im Spiel, welche zumindest in dem aus den Samen gepressten Öl enthalten sind. Es ist sehr wertvoll, soll auch die kaputten Nervenhäute bei Ms-kranken reparieren helfen.
    Aus den Blüten von Oenothera biennis kannst Du auch leckeren Likör machen.
    Die jungen Sprosse des weidenblättrigen Weidenröschens sollen auch essbar sein wie Spargel. Ich hab das nie probiert. hab bei Maria Threben gelesen, dass die Heilwirkung bei Prostataproblemen eher beim kleinblütigen liegen soll und beim großen die Symptome verstärkt. Ich hab den Verdacht, das die Wirkstoffe nur wesentlich höher dosiert vorliegen und so halt die Umkehrwirkung schneller einsetzt wie bei allem wenn zu hoch dosiert wird oder zu lange damit behandelt wird.
    Schöne Grüße und viel Erfolg,
    Ragnar

    Ich denke nicht, dass man aus dem Seifenkraut wirklich Seife herstellen kann. Da sind zwar Saponine drinnen, die im Wasser schaumbildend sind, aber das gibt nicht wirklich Substanz. Seife macht man aus Ölen oder Fett, welches mit einer Lauge wie beispielsweise Holzaschenlauge gekocht wird.

    Hallo Morgane,
    Nitrifizierende Knöllchenbakterien als Sklaven zu betrachen wäre mir eigentlich nicht eingefallen. Ich sah diese Symbiose immer als gegenseitige Kooperation. Ob man Klee in die zu düngenden Töpfe einsäen sollte? Bei den Bananen denke ich, dass die mehr brauchen, mal heimlich reinp......n? :D

    Hallo,
    das ist ja eine ganz interessante Diskussion die hier stattfindet.
    Wenn man Bakterien und andere Mikroorganismen als Tiere deffinieren würde dann müsste man Pflanzen auch als Fleischfresser bezeichnen.
    Ich habe mal einen sehr interessanten Bericht darüber in der Natürlich Gärtnern-Zeitschrift gelesen. Die Pflanzenwurzeln sind in der Lage, Kleinstlebewesen aufzunehmen um sie zu verdauen. Das nennt sich Endozytose wenn ich mich recht erinnere. Solche Lebewesen sind beispielsweise in Kräuterjauchen zu finden oder in Komposterde. Man kann beispielsweise Wasser durch Komposterde laufen lassen und das dann zum gießen verwenden.
    Ansonsten fällt mir die EM-technologie ein, wo man aus pflanzlichen Küchenabfällen die mit effektiven Mikroorganismen geimpft und luftdicht gelagert werden sogenanntes EM-Bokashi herstellt.

    Hallo mimicbs,
    Ich würde Dir einen organischen Dünger wie beispielsweise Oscorna animalin empfehlen. In den Hornspänen die Du verwendest ist schon was drinnen nur dauert es recht lange, bis das je nach Größe der Späne und Bodenaktivität zu fließen beginnt und pflanzenverfügbar wird. Es ist auch Stickstoffbetont, dient also dem Massezuwachs um es mal grob zu beschreiben.
    In sogenannten Volldüngern steht immer die Zusammensetzung der Kernnährstoffe in ihrem Verhältnis auf der Verpackung mit N für Stickstoff, P für Phosphor und K für Kali.
    Nitrogenium, also Stickstoff kann als positiv geladenes Ammonium-ion oder als negativ geladenes Nitrat-ion vorkommen. Ersteres wird an die negativ geladenen Tonteilchen und Kolloide im Boden angelagert und festgehalten, zweiteres nicht, und kann bei Überdosierung zu Verschmutzung des Grundwassers führen.
    Stickstoff fördert mastige Pflanzen. Um nicht zu verweichlichen braucht es dann Kali, welches den Wasserhaushalt reguliert und das Zellgewebe stärkt.
    Phosphor ist für Vorgänge wie Wurzel -und -Blütenbildung verantwortlich. Dann gibt es noch Magnesium, Eisen, sogenannte Nebennährstoffe und andere diverse Spurenelemente, welche zu Mangelerscheinungen führen, wenn sie fehlen oder durch ungünstige Bodenbedingungen festgelegt werden wie Überdüngung oder falscher Ph-wert, ( Säuregehalt) Es gibt die Regel, dass der Erfolg bei der richtigen Nährstoffversorgung darin liegt, dass alles an Nährstoffen und Spurenelementen zur Verfügung steht und wenn eines fehlt, kommt schnell das Wachstum zum erliegen.
    Ich hoffe, Du kannst mit meinem kleinen Vortrag was anfangen, ist schwer in dürre Worte zu fassen.
    Schöne Grüße und gutes Gelingen,
    Ragnar

    Hallo,
    Mir fällt auf Anhieb mal der Sandthymian oder Heidekraut ein aber auch die brauchen ein Quäntchen an Wasser.
    Vielleicht kannst Du diese Bereiche mit Bentonit und Kompost aufbessern um mehr Nährstoffe und Mineralstoffe einzubringen und die Fähigkeit zur Wasserspeicherung zu verbessern.
    Sonst musst Du eben öfters gießen sowie in niedriger Dosierung düngen weil der Sandboden wenig speichern kann und die Nährstoffe ungenützt in´s Grundwasser abhauen.
    Schöne Grüße,
    Ragnar

    Hallo Tanja,
    Beim ersten bin ich mir nicht so sicher, könnte Kanadisches Berufkraut sein, wächst häufig auf Unkrautfluren. Im Vordergrund steht da das Gartenschaumkraut.
    Schmeckt kresseartig. Sind aber beides an und für sich keine Kulturpflanzen.
    Das zweite erinnert mich an Chrysanthemen. In japan werden gewisse Sorten gegessen, schmeckt etwas bitter in Richtung Mutterkraut oder Wermut.
    Das dritte müsste salbei und das 4. der Dost, Oreganum vulgare sein. Das müsste geschmacklich leicht herauszufinden sein. Oregano eben

    Hallo Frank,
    Sicher kannst Du eine Arnikatinktur selber herstellen. Ich hab mal eine auf einem Bauernmarkt erstanden. Sie war mit Obstler angesetzt worden und roch dementsprechend auch recht lecker. Man sollte Arnika aber nur äusserlich anwenden. Ich habe mir einen Ölauszug mit süßem Mandelöl hergestellt und mache daraus auch Salben oder Massageöl.

    hallo mimicbs,
    Das Schöllkraut ist zwar leicht giftig aber auch derart bitter, dass ich kaum glaube, dass die Kinder davon freiwillig so viel futtern würden um sich ernsthaft zu vergiften. Die Pflanze wird traditionell als Leber-Gallemittel verabreicht. Sie stammt aus der Familie der Mohngewächse und ist auch etwas narkotisch, und entkrampfend. Sie fördert den Gallenfluss und wirkt stark abführend und ist harntreibend.


    Die Vogelmiere kann als Wildgemüse gegessen werden und wird medizinisch gegen Rheuma verwendet. ausserlich als Packung, Badezusatz oder als Salbe verarbeitet wird das Kraut gegen Juckreiz bei Ekzemen und Schuppenflechte verwendet. Es soll auch wundheilend wirken. Es enthält Saponine, welche möglicherweise bei zu hohen Gaben auch abführend wirken könnten, also mal nicht zu viel auf einmal essen.
    Schönen Gruß,
    Ragnar

    Na ja, ich hab noch nie einen wilden Sämling vom Korkspindelstrauch gefunden. Der hier hat auch keine Früchte dran.
    Geh lieber mal in eine Baumschule, kostet auch nicht die Welt so ein Sträuchlein und dann hast Du auch schon was anständiges zum angucken was was her macht.
    Viel Erfolg bei der Pflege, ist schon einer meiner speziellen Lieblinge, die ich immer wieder gerne pflanze.
    Ragnar

    Hallo,
    Das ist ein Korkspindestrauch, Euonimus alatus, ist verwandt mit dem Pfaffenhütchen, Euonimus europaeus.
    Wird gelegentich auch als Hochstamm auf selbigem veredelt. Ganz typisch sind die ausgeprägten Korkleisten an den Zweigen
    happy?
    schöne Grüße, Ragnar

    Hallo Kräuterzwerg,
    Das mit den Doldenblütlern ist wirklich gar nicht einfach. Besonders, wenn die grade nicht blühen oder schon abgeblüht sind.
    Ein wichtiges Merkmal ist auch der Geruch, wenn man den erst mal kennen gelernt hat. Da kann man dann beispielsweise eine
    Herkulesstaude auch schon erkennen, wenn die noch ganz klein als Keimling erscheint, hat eben einen sehr ausgeprägten Geruch.
    Die von Morgan genannte Seite ist für mich schon sehr hilfreich, vor allem die Gliederung in weiß und gelb blühende, nach Standort
    und verschiedenen anatomischen Merkmalen. Da kann man sich dann so langsam ranarbeiten. Natürlich sind auch die anderen Gattungen
    gut beschrieben, eine tolle Seite, sehr empfehlenswert. Ich habe dann noch meine Buchreihe, die Blütenpflanzen Mitteleuropas vom
    Kosmosverlag, wo ich gerne nachschlage. Da sind so um die 80 verschiedenen Doldenblütler beschrieben. Nur um so mehr Du zur Auswahl hast,
    um so verwirrender wird´s dann oft. :D
    Deine Arbeit klingt sehr spannend, wünsche viel Glück und Freude dabei.
    Schöne Grüße, Ragnar

    Mit Stevia hatte ich mehr Glück im Haus. Letzten Winter hab ich versucht, mein Yauhtli im Kalthaus zu überwintern. War aber so, dass er schnell mit Grauschimmel befallen wurde als es im Herbst feucht-kalt wurde. Hab es grade noch bemerkt als die ersten Triebe betroffen waren und konnte wenigstens noch ernten und eine spagyrische Essenz draus machen. Die Pflanze ist danach wohl doch erfroren. Dieses Jahr will ich es mal versuchen, meine Pflanzen nach der Ernte auszugraben, zu topfen und mal im Haus zu überwintern. Ich hab nur leider so wenig Platz, wenn ich alles wieder reinholen muss.
    Man muss halt probieren, was sich so machen lässt.