Hi, Alva,
wo hörst du denn von sowas?
Von den von dir aufgezählten Pflanzen kann ich zumindest sagen, dass ihre Wirkung wirklich nur entfernt mit der von Gras, so du damit denn Cannabisblüten meinst, zu vergleichen ist.
Katzenminze: Ich persönlich habe sie noch nicht konsumiert, daher hier nur das, was ich aus Quellen weiß.
Sie enthält den psychoaktiven Stoff Actinidin sowie ätherische Öle, darunter das Nepetalacton.
Die Blätter werden getrocknet und pur oder in diversen Mischungsverhältnissen mit anderen Pflanzen geraucht. Man kann auch einen Extrakt aus den Blättern herstellen und ihn auf andere Kräuter, die man rauchen möchte, sprühen. Über Überdosierungen habe ich noch nie etwas gehört, dennoch:
Was die Dosierung angeht, würde ich dir vorschlagen, es erst mal pur mit wenig zu probieren, vielleicht mit einer Pfeife, um zu sehen, wie du darauf reagierst.
Ein Tee aus jeweils ca. 2 Eßlöffeln Katzenminze und Damiana auf 1/4 Liter Wasser (5 min. ziehen lassen) soll eine stimmungsaufhellende Wirkung haben.
(Kalifornischer) Goldmohn: Den habe ich noch letztes Jahr reichlich gesät (und geerntet!), aber vorwiegend Spass an dem schönen Aussehen der Pflanzen gehabt. Stehen sie sehr sonnig, bilden sie mehr wirkungsvolle Inhaltsstoffe.
Blätter, Blüten und Früchte können getrocknet geraucht werden, ganz so wie die Katzenminze. Aus den getrockneten Blättern kann man auch Tee herstellen, der beruhigend wirkt:
1 Eßl. getr. Blätter auf 1 Tasse (0,2l) sprudelnd kochendes Wasser, Viertelstunde ziehen lassen.
Man kann die Pflanzenteile auch der Einfachheit halber auskauen, das hilft sogar gegen Zahnweh.
Was das Rauchen angeht, so habe ich festgestellt, dass man schon sehr große Mengen davon zu sich nehmen muss, um überhaupt eine Wirkung zu verspüren. Da ich letztes Jahr noch Tabak geraucht habe, kann es sein, dass ich die leicht beruhigende Wirkung bei geringer Dosierung eventuell durch das ohnehin schon sedierende Nikotin nicht bemerkt habe. Literatur hat mir aber auch bestätigt, dass der Goldmohn nur sehr sanfte psychoaktive Wirkung hat. Er soll darüber hinaus die Aufnahme von Retinol und die Sauerstoffaufnahme des Körpers fördern. Negative Auswirkungen sind nicht bekannt.
Waldmeister: Von ihm weiß ich nur, dass er wohl Cumarin enthält, das in zu hoher Dosierung Schwindelgefühle und andere unangenehme Dinge verursacht. Vielleicht bietet dir dieser Link ja weitere Informationen: http://www.zauber-pflanzen.de/galium.htm
Betelnuss: *brr* Schmeckt meiner Meinung nach abscheulich, gegessen, nicht geraucht. Taugt meiner Meinung nach nur im Betelbissen etwas, in Kombination mit verschiedenen Gewürzen wie Zimt, Muskat, Ingwer. Wirkt stimulierend auf das ZNS. Das kann sehr anregende Wirkung entfalten, aphrodisisch und geistig. Vorwiegend, wenn man sehr lange darauf in netter Gesellschaft nach einem üppigen Mahl herumkaut. Dafür nehme man ein Blatt Betelpfeffer, 1/4 bis 1/2 Betelnuss, etwas Löschkalk (Calciumhydroxid), Gewürze nach Wahl. Nuss zerkleinern, ohne spezielles Gerät nicht so einfach (so hart, mir hat's meine E-Gewürzmühle verbeult), mit anderen Zutaten mischen und ins Blatt rollen. Betelpfeffer und -nüsse (Arecanüsse) bekommt man hin und wieder in südostasiatischen Märkten. Manche verkaufen auch fertige Mischungen für den Bissen, aber die sind seeehr Geschmackssache. Diese sogenannten Pan Masalas schmecken mir meist zu derbe parfümiert *schauder*.
Betelnüsse wirken auch anthelmintisch, also wenn man mal ne Wurmkur braucht...;-)
Ach, das noch: Man möge nicht mehr als 8g einer Nuss zu sich nehmen, das entspricht ca. dem Gewicht einer Nuss, denn von da ab wird's gefährlich bis tödlich...
Meerträubel: Bei dieser Pflanze wundere ich mich am meisten, dass sie "ähnliche Wirkungen wie Gras haben soll". Alle Ephedra-Arten, (eine Ausnahme bildet Ephedra andina, soweit ich weiß) enthalten Ephedrin, Norephedrin und Pseudoephedrin, und entfalten bei Konsum eine amphetaminähnliche Wirkung, die ja nun so mal gar nicht der des THC entspricht...
Ephedra-Tee macht sehr angenehm wach und auch länger anhaltend, ist erlösend bei allen Atemwegserkrankungen. Er regt den Kreislauf an und der Puls kann sich beschleunigen. Aber: Nach dem Konsum kann man längere Zeit nichts essen, weil der Appetit weg ist, gerade bei höheren Dosierungen. Ein Freund von mir bekommt davon schon mal leichte Magenschmerzen. Ich hatte nie Probleme in dieser Hinsicht. (In Kombination mit Steppenrautesamen kann man die Wirkung noch verstärken, sollte man aber nur tun, wenn man sich mit MAO-Hemmern und der einzuhaltenden Diät auskennt.) Die Dosierungen liegen zwischen 2 und 8g am Tag, sollten sie auch nicht überschreiten, ist nicht toll für's Herz. Mir haben immer 2 bis 3 Tassen gereicht, 1 geh. Eßl. 5 min. im Topf gekocht. Soviel ich weiß, ist's Meerträubli apothekenpflichtig, falls ich noch auf dem aktuellen Stand bin.
So, jetzt reichts, wünsche viel Spass beim Exerimentieren, falls du dich daran versuchen wirst. Es gibt noch eine Vielzahl von anderen Pflanzen, die "ähnliche Wirkungen" haben...
Greetz,
ati
[Dieser Beitrag wurde von Ati am 03.03.2004 editiert.]
[Dieser Beitrag wurde von Ati am 07.03.2004 editiert.]