Liebe Frau Knopf,
sorry, dass ich erst heute Zeit finde, auf Ihre Fragen zu antworten
Bei der Informationssuche nach für Katzen giftige Pflanzen bzw. Stoffe gibt es leider gleich mehrere Probleme
1. Existieren grundsätzlich nur wenige Infos darüber.
2. Viele dieser wenigen Infos sind z. T. widersprüchlich.
3. Nur allzu häufig wird die Verträglichkeit des Menschen (z. B. bei Kräutern) 1:1 auf Tiere übertragen - das kann fatale Folgen haben, wird jedoch selbst von der Futtermittelindustrie so gehandhabt (Beispiel Knoblauch, Zwiebeln).
Vielleicht kann ich ein wenig Klarheit mit folgenden Infos für Sie bringen:
Aloe und Tulpe zählen zu den LILIENGEWÄCHSEN - ebenso wie z. B. Knoblauch und Zwiebeln - und ALLE Liliengewächse sind für Katzen toxisch.
Die in der Schale der Aloe enthaltenen Aloine sind also streng genommen noch "das kleinere Übel", aber ich habe dies als erstes erwähnt, weil gerade die Anwendung des Aloegels sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Bei äußerlicher Anwendung spricht auch nix dagegen (bei guter Qualität des Gels), aber Katzen sind bekanntlich neugierig und das Knabbern an der Aloe kann somit ernsthafte Probleme bereiten.
Symptome bei Vergiftung mit Liliengewächsen: Reizungen an Schleimhäuten sowie Schädigung an Nieren, Erbrechen, Durchfall, Kolik, Herzrhythmusstörungen, Krämpfe, Zittern, schwankender Gang, Zähneknirschen, Kreislaufstörungen, Kollaps, Tod nach 1 - 3 Tagen Dauer durch Atemlähmung.
Zudem sollte man als Katzenhalter mit allen Pflanzen vorsichtig sein, die ÄTHERISCHE ÖLE, ALKALOIDE, SAPONINE, PHENOLE (Eugenol) und TERPENE enthalten, denn die können Katzen aufgrund ihres speziellen Leberstoffwechsels nicht bzw. nur unzulänglich abbauen (verstoffwechseln).
Zu diesen Pflanzen zählen (leider) auch
Cistrose (sorry für die Verwechslung): Terpene, Phenole
Küchenlorbeer: Terpene, Phenole
Narzissen: Alkaloide
Bei Blumensträußen mit Tulpen und Narzissen ist zudem zu beachten, dass einzelne Wirkstoffe in den Pflanzenteilen erst beim Verrottungsprozess zum Tragen kommen - hier kann auch das Blumenwasser einer umgestoßenen Vase ernste Folgen haben.
Vorsicht auch bei WOLFSMILCHGEWÄCHSEN (Pflanzen, die eine milchig-weiße, kautschukartige Flüssigkeiten abgeben)- auch sie sind für Katzen hochgiftig (z. B. alle Ficus-Arten).
Zur Bulbine liegen mir keine Warnhinweise vor
Weitere, meines Wissens für Katzen unbedenkliche Zimmerpflanzen (ohne Gewähr):
Aeonium (Aeonium arboreum)
Agave (Agave spp.)
Ananas (Ananas spp.)
Bergpalme (Chamaedorea elegans)
Bootspflanze (Rhoeo spp.)
Bromelie (Billbergia nutans)
Brunfelsie (Brunfelsia calycina)
Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis)
Dattelpalme (Phoenix canariensis)
Dickblatt (Crassula spp.)
Frauenhaarfarn, Venushaar, Haarfarn (Adiantum spp.)
Geweihfarn (Platycerium bifurcatum)
Gloxinie (Sinningia-Hybriden)
Katzenminze
Kentiapalme (Howea forsteriana)
Kokospalme (Cocos nucifera)
Kranzschlinge (Stephanotis floribunda)
Pantoffelblume (Calceolaria-Hybriden)
Papyrusgras, Zyperngras (Cyperus spp.)
Phoenixpalme, Dattelpalme (Phoenix canariensis)
Zitronenbaum (Citrus sinensis)
Beim Papyrusgras, Zyperngras ist zu bedenken, dass die scharfkantigen Blätter unter Umständen Verletzungen im Verdauungstraktt verursachen können (von Maul, Zunge, Zahnfleisch bis hin zum Darm).
Die Grünlilie an sich ist zwar ungiftig, da sie aber in der Lage ist, in hohem Maße Giftstoffe aus der Luft zu speichern, ist auch sie für Katzen (vor allem in Raucherhaushalten) ungeeignet.
Zu weiterer Kontaktmöglichkeit: Wenn Sie in der Zeile rechts neben meinem Namen auf das Kästchen mit dem Fragezeichen klicken, gelangen Sie zu meinem Profil, auf dem ein Verweis zu einer meiner HPs eingegeben ist.
Mit freundlichen Grüßen
Felini
Tierheilpraktikerin für Katzen
[Dieser Beitrag wurde von Felini am 14.02.2006 editiert.]