Beiträge von Felini

    Hallo Lakritze,


    Katzenhalter sind in ihrer Pflanzenwahl leider generell sehr eingeschränkt - für Kräuter gilt dies aber ganz besonders.


    Alle von Ihnen genannten Pflanzen enthalten ätherische Öle, Terpene bzw. Biterstoffe, so dass ich Ihnen davon abraten würde, diese in eine Wohnung mit Katzen zu stellen. Leider sind Samtpfoten von Natur aus sehr neugierig, und auch wenn nicht alle Pflanzen bei Genuß gleich tödliche Folgen haben müssen, so können sie doch erhebliche gesundheitliche Probleme hervorrufen - von starken, dennoch relativ "harmlosen" Magen-Darmbeschwerden bis hin zu schweren Organschädigungen (Leber, Nieren etc.).


    Mit freundlichen Grüßen


    Felini
    Tierheilpraktikerin für Katzen

    Liebe Frau Knopf,


    habe auch eine Terrasse - allerdings ebenerdig und bin dabei, diese "katzensicher" zu umbauen. Da das ja hier aber dann doch ein Pflanzenforum ist , sollten wir uns hier wohl nicht allzu sehr über unsere Plüschpopos austauschen .


    Wenn Sie mir aber Ihre private Mail-Adresse schicken, kann ich Ihnen darüber vielleicht noch ein paar Tipps bzw. Anregungen geben. Bin allerdings im Augenblick ziemlich in Zeitnot, deshalb bitte nicht böse sein, wenn es etwas dauert


    Liebe Grüße


    Dagmar Lüthge
    Tierheilpraxis FELINI

    Hallo Ati,


    das freut mich, dass die Infos auch für Sie nützlich waren


    Alles Liebe für Sie und das Katerchen von


    Felini
    Tierheilpraktikerin für Katzen

    Liebe Frau Knopf,


    sorry, dass ich erst heute Zeit finde, auf Ihre Fragen zu antworten


    Bei der Informationssuche nach für Katzen giftige Pflanzen bzw. Stoffe gibt es leider gleich mehrere Probleme


    1. Existieren grundsätzlich nur wenige Infos darüber.
    2. Viele dieser wenigen Infos sind z. T. widersprüchlich.
    3. Nur allzu häufig wird die Verträglichkeit des Menschen (z. B. bei Kräutern) 1:1 auf Tiere übertragen - das kann fatale Folgen haben, wird jedoch selbst von der Futtermittelindustrie so gehandhabt (Beispiel Knoblauch, Zwiebeln).


    Vielleicht kann ich ein wenig Klarheit mit folgenden Infos für Sie bringen:


    Aloe und Tulpe zählen zu den LILIENGEWÄCHSEN - ebenso wie z. B. Knoblauch und Zwiebeln - und ALLE Liliengewächse sind für Katzen toxisch.


    Die in der Schale der Aloe enthaltenen Aloine sind also streng genommen noch "das kleinere Übel", aber ich habe dies als erstes erwähnt, weil gerade die Anwendung des Aloegels sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Bei äußerlicher Anwendung spricht auch nix dagegen (bei guter Qualität des Gels), aber Katzen sind bekanntlich neugierig und das Knabbern an der Aloe kann somit ernsthafte Probleme bereiten.


    Symptome bei Vergiftung mit Liliengewächsen: Reizungen an Schleimhäuten sowie Schädigung an Nieren, Erbrechen, Durchfall, Kolik, Herzrhythmusstörungen, Krämpfe, Zittern, schwankender Gang, Zähneknirschen, Kreislaufstörungen, Kollaps, Tod nach 1 - 3 Tagen Dauer durch Atemlähmung.


    Zudem sollte man als Katzenhalter mit allen Pflanzen vorsichtig sein, die ÄTHERISCHE ÖLE, ALKALOIDE, SAPONINE, PHENOLE (Eugenol) und TERPENE enthalten, denn die können Katzen aufgrund ihres speziellen Leberstoffwechsels nicht bzw. nur unzulänglich abbauen (verstoffwechseln).


    Zu diesen Pflanzen zählen (leider) auch
    Cistrose (sorry für die Verwechslung): Terpene, Phenole
    Küchenlorbeer: Terpene, Phenole
    Narzissen: Alkaloide


    Bei Blumensträußen mit Tulpen und Narzissen ist zudem zu beachten, dass einzelne Wirkstoffe in den Pflanzenteilen erst beim Verrottungsprozess zum Tragen kommen - hier kann auch das Blumenwasser einer umgestoßenen Vase ernste Folgen haben.


    Vorsicht auch bei WOLFSMILCHGEWÄCHSEN (Pflanzen, die eine milchig-weiße, kautschukartige Flüssigkeiten abgeben)- auch sie sind für Katzen hochgiftig (z. B. alle Ficus-Arten).


    Zur Bulbine liegen mir keine Warnhinweise vor


    Weitere, meines Wissens für Katzen unbedenkliche Zimmerpflanzen (ohne Gewähr):


    Aeonium (Aeonium arboreum)
    Agave (Agave spp.)
    Ananas (Ananas spp.)
    Bergpalme (Chamaedorea elegans)
    Bootspflanze (Rhoeo spp.)
    Bromelie (Billbergia nutans)
    Brunfelsie (Brunfelsia calycina)
    Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis)
    Dattelpalme (Phoenix canariensis)
    Dickblatt (Crassula spp.)
    Frauenhaarfarn, Venushaar, Haarfarn (Adiantum spp.)
    Geweihfarn (Platycerium bifurcatum)
    Gloxinie (Sinningia-Hybriden)
    Katzenminze
    Kentiapalme (Howea forsteriana)
    Kokospalme (Cocos nucifera)
    Kranzschlinge (Stephanotis floribunda)
    Pantoffelblume (Calceolaria-Hybriden)
    Papyrusgras, Zyperngras (Cyperus spp.)
    Phoenixpalme, Dattelpalme (Phoenix canariensis)
    Zitronenbaum (Citrus sinensis)


    Beim Papyrusgras, Zyperngras ist zu bedenken, dass die scharfkantigen Blätter unter Umständen Verletzungen im Verdauungstraktt verursachen können (von Maul, Zunge, Zahnfleisch bis hin zum Darm).


    Die Grünlilie an sich ist zwar ungiftig, da sie aber in der Lage ist, in hohem Maße Giftstoffe aus der Luft zu speichern, ist auch sie für Katzen (vor allem in Raucherhaushalten) ungeeignet.


    Zu weiterer Kontaktmöglichkeit: Wenn Sie in der Zeile rechts neben meinem Namen auf das Kästchen mit dem Fragezeichen klicken, gelangen Sie zu meinem Profil, auf dem ein Verweis zu einer meiner HPs eingegeben ist.


    Mit freundlichen Grüßen
    Felini
    Tierheilpraktikerin für Katzen


    [Dieser Beitrag wurde von Felini am 14.02.2006 editiert.]

    Liebe Frau Knopf,


    Aloe: Der Saft dieser Pflanze sollte bei Katzen nur äußerlich angewandt werden, da die darin enthaltenen Aloine stark abführend, Nieren reizend und abortiv wirken.


    Ergänzend einige Hinweise meinerseits zu ihrer Frage im Forum "Sie fragen, wir antworten" zu den Pflanzen Christrose, Lorbeer, Buchsbaum und Mutterkraut:


    Christrose: Die Christrose gehört zu den Hahnenfußgewächsen und ist als solche für Katzen stark giftig ! Diese Pflanzen enthalten u.a. das für Katzen giftige Anemonol, Anemonin und Saponin. Wenn nach Kontakt bzw. Verzehr nicht rasch fachkundige Hilfe kommt, droht der Tod durch Atemlähmung.


    Giftige Teile der Christrose: ganze Pflanze.


    Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Pferde zeigen folgende Symptome: Allgemeine Erregungszustände, Speicheln, Durchfall, Erbrechen, Koliken, Erweiterung der Augenpupillen, Lähmungen des Zentralen Nervensystems.


    Toxische Dosis: Pferd: 8 bis 10 g frische Wurzel; Hund: 0,3 bis 1 g Wurzel.


    Lorbeer: Hier gibt es verschiedene Arten von Lorbeer - da Sie keine näheren Angaben machten, nachfolgend die Angaben zu Kirschlorbeer, Lorbeerkirsche, Zierlorbeer:


    Stark giftig ! Gehört zu den Rosengewächsen. Diese Garten- und Zierpflanze führt bei Katzen und Hunden zu Speicheln, erschwertes Atmen, Taumeln, Festliegen, Krämpfe, Lähmung; Blut und Schleimhäute hellrot.


    Giftigkeit der Früchte von Rosengewächsen der Gattung Prunus (Kirsche, Pflaume, Aprikose etc.) = Obstkerne:


    Die giftige Substanz ist das Amygdalin, aus dem im Organismus Blausäure freigesetzt wird. Nach Aufnahme einer ausreichend großen Menge zeigen sich Speicheln, Erbrechen, rote Schleimhäute, Atemnot, Fieber Krämpfe und allgemeine Schwache. Der Tod erfolgt durch "inneres Ersticken", da der an die roten Blutkörperchen gebundene Sauerstoff nicht mehr an das Gewebe abgegeben werden kann (daher auch die Rosigfärbung der Haut und die rote Farbe des venösen Blutes). Da erst eine größere Menge zu ernsthaften Vergiftungen führt, sind meist nur Magen-Darm-Symptome zu beklagen.


    Buchsbaum: Stark giftige Garten- oder Wildpflanze, die bei Verzehr bereits weniger Blättchen zu Durchfall, Krämpfen, Lähmungen, Schädigung der Nerven und bis hin zum Tod durch Atemlähmung führen kann.


    Dank des bitteren Geschmacks werden frische Pflanzenteile selten aufgenommen, gefährlich ist aber auch die getrocknete Pflanze (z. B. in Floristikgestecken). Beim Hund beträgt die tödliche Dosis 5 g Blätter pro kg Körpergewicht. Die Symptome sind Erbrechen, Durchfall, Erregungszustände und Krämpfe, sowie Lähmungen. Der Tod tritt durch Lähmung der Atmung ein.


    Mutterkraut: für Katzen unbedenklich, allerdings sollten Schwangere folgendes beachten:


    Mutterkraut kann in der Schwangerschaft (vielfach vor allem in den ersten drei Monaten) eingenommen, abtreibend wirken. Meist braucht es dazu das ätherische Öl und höhere Dosen oder mehrtägige Anwendung. Besser ist es aber, diese Kräuter in der Schwangerschaft und auch während der Stillzeit gänzlich zu meiden.


    Mit freundlichen Grüßen
    Felini
    Tierheilpraktikerin für Katzen