Plastiktöpfchen - oder...?

  • Liebe Rühlemänner und - frauen,
    jeder und jede hat sicher schon von der Problematik der Kunststoffverwendung und -entsorgung gehört.
    Wir versuchen nun, in unserem persönlichen Umfeld Plastik zu vermeiden, wo es angeht. Das bedeutet für uns vorwiegend, zu versuchen, auf in Plastik Eingepacktes zu verzichten, wo es möglich ist. Und missionarisch wie wir nun mal veranlagt sind ;) , ist es uns ein Anliegen, auch andere Menschen für das Thema zu sensibilisieren.
    Deshalb wollten wir mal fragen, ob ihr eine Alternative zu den Plastiktöpfchen seht, in denen eure Pflänzchen versendet werden (in der Gärtnerei zumindest kann man Töpfe ja doch eine Zeit lang immer wieder verwenden!). Könnte man Pflanzen auch in Töpfen aus verrottbarem Material versenden? So eine Art Eierpappe vielleicht? Kokosfaser-Pressmaterial etc.? Gibt es sowas überhaupt? Man könnte soviel Kunststoff einsparen auf diesem Weg!
    Natürlich glaube ich nicht daran, dass nun die nächste Lieferung gleich in der Kokosnuss-Schale daherkommt :thumbup: . Aber als mittel- oder langfristige Lösung... Wäre so etwas eine gangbare Alternative?

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo MorganLeFay,


    die Idee ist sicher gut, danke für diesen Gedankenanstoß. Auch wir haben schon öfter dieses Thema "bearbeitet". Zur Zeit bleibt es jedoch bei uns bei der Verwendung von Kunststofftöpfen. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass es sich dabei immerhin um Recyclingtöpfe handelt, also hergestellt aus gebrauchtem Polypropylen. Dazu sind unsere Töpfe von Pflanzen, die beim Kunden eingepflanzt werden, über die Abfallwirtschaft lizensiert, sodass sie über den gelben Sack/gelbe Tonne wieder dem Recyclingkreislauf zugefürt werden können.


    Es gibt verrottbare Töpfe aus Papier/Pappe, Kokos oder auch aus Torf. Diese Töpfe gibt es in unterschiedlicher Haltbarkeit. Da wir bekannterweise ein sehr breites Sortiment mit sehr unterschiedlich langer Kulturzeit haben, müssten wir eine große Zahl verschiedener Töpfe vorhalten und verwenden. Ausserdem können diese Töpfe nur begrenzt in der Topfmaschine verwendet werden. Je fester sie sind, desto schlechter können sie von den Pflanzen durchwurzelt werden. Ein weiteres Problem wäre die Verpackung dieser Töpfe für den Versand. Sie geben flächig Feuchtigkeit an das Papier ab und würden den Karton aufweichen. Hier wäre dann wiederum Kunsstoff bei der Verpackung erforderlich. Da Biotöpfe aus organischem Material bestehen, binden sie zudem Nährstoffe aus dem Substrat, die eigentlich den Kräutern zur Verfügung stehen sollten. Zusätzliche Stickstoffdüngung wäre nötig.


    Aus diesen Gründen haben wir uns schon vor langer Zeit für den Recyclingtopf entschieden.


    Ein schönes Kräuterjahr wünscht
    Tobias Breuckmann

  • Danke, Tobias, für diese Antwort.
    Ihr habt euch wirklich Gedanken zum Thema gemacht und wenn die Verwendung von Kunstsofftöpfen aufgrund eurer Überlegungen zumindest derzeit sinnvoller erscheint als die aus anderen Materialien, ist das für mich absolut akzeptabel.
    Gegenstände aus PP werden übrigens nach Ende der Nutzungszeit häufig thermisch verwertet, also in Hochleistungskraftwerken verbrannt und mit der Abwärme geheizt, weil der Heizwert von PP genauso hoch ist wie der von Erdöl. Umso wichtiger also, dass die Töpfchen bei Nichtmehrgebrauch wirklich konsequent in die Gelben Säcke bzw. Wertstofftonnen entsorgt werden.


    Fein, dann muss ich also erst mal kein schlechtes Gewissen wegen der Plastikpötte haben :)

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!