Wie schneide ich Kräuter?

  • Hallo ihr Lieben,
    in meinem Kräutergarten sieht es ziemlich schlimm aus :shock: .
    Rosmarin, Mutterkraut, Pfeifenkraut, alle möglichen Kräuter sehen braun und vertrocknet aus.
    Soll ich mit dem Rückschnitt warten, bis ich sehe, wo die Kräuter neu austreiben oder jetzt schneiden um Wachstum zu fördern?
    Wird alles abgeschnitten, was braun ist.
    Der Cystus ist auch ganz braun.... :(
    Ich habe Magnesiumkalk besorgt, wann ist der beste Zeitpunkt ?
    Jetzt schon vielen Dank, es ist mein erster Frühling mit Kräuterpflanzen :oops: , ich habe vor zwei Jahren angefangen welche zu pflanzen, die im letztem Sommer richtig schön gewachsen sind.

    Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab. (Marc Aurel)

  • Schneiden wenn der Austrieb da ist. Du weißt dann, was erfroren ist und was nicht.
    Was das Düngen und Kalken angeht, hab ich keine Erfahrung, ich "Rabengärtnerin" hab meine Kräutlein immer sich selbst vesorgen lassen ;)

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • Zitat von "MorganLeFay"


    Was das Düngen und Kalken angeht, hab ich keine Erfahrung, ich "Rabengärtnerin" hab meine Kräutlein immer sich selbst vesorgen lassen ;)


    Kommt mir bekannt vor...... :roll: :mrgreen:

    "None of this is real. This is all fantasy.It changes all the time, it´s black and white one day, it´s coloured the next. None of this is real." - Tom Petty

  • Hallo,


    düngen kannst Du, kurz bevor der Austrieb einsetzt. Am besten erst einmal "halbe Ration", und den Rest im Mai, wenn die Pflanzen richtig wachsen. Du schreibst, Du hättest Magnesiumkalk (Dolomitmehl?) gekauft. Der ist kein Dünger im eigentlichen Sinne, sondern dient dazu, einer Bodenversauerung entgegenzuwirken. Damit sollte man eher sparsam sein, weil viele Pflanzen die basischen Carbonate nicht gut vertragen (Ausnahme: z.B. Lavendel). Nimmt man stattdessen Urgesteinsmehl, führt man die gleichen Nährstoffe zu, ohne den pH so stark anzuheben.
    Beim Düngen im Frühling auch Phosphor und etwas Stickstoff nicht vergessen. Ich verwende immer Grünkorn mit Spurennährstoffen, da ist der Stickstoffanteil nicht so hoch wie in Blaukorn. Wer Mineraldünger nicht mag, könnte z.B. Kompost verwenden.


    Grüße,


    Schorschi

  • Vielen Dank für Eure Antworten!
    Super der Tipp mit dem Grünkorn, ich kenne nämlich nur Blaukorn...
    ...und meine Lavendel (Lieblingsblume und -öl) bekommen dann mehr Kalk als der Rest... :wink:


    Ganz liebe Grüße
    Lavendel

    Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab. (Marc Aurel)

  • Hallo, lavendel
    Da ich Deinen Gartenboden nicht kenne, ist es schwer für mich, Dir Düngetips
    per Ferndiagnose zu geben.Kräuter entwickeln meist mehr Aroma wenn sie etwas magerer stehen. Das Kalken solltest Du bevorzugt dann durchführen, wenn Du einen schweren Lehmboden hast, das macht ihn krümelig. Lieber öfters etwas weniger geben, zu hohe Gaben können bewirken dass andere Nährstoffe wie Phosphor im Boden festgelegt werden. Das Mutterkraut kannst Du ordentlich runterschneiden. Wenn der Rosmarin braun ist, dann ist er warscheinlich erfroren, normalerweise ist er immergrün. Du kannst ihn zur Sicherheit noch ein wenig stehen lassen und hoffen, dass er noch irgendwo durchtreibt. Grudsätzlich sollten Rosmarinpflanzen frühestens als 3 Jährige Pflanzen im Freiland überwintert werden. Es gibt spezielle Frosthärtere Auslesen. Der Boden darf auch nicht zu nass sein. Mit Cistus hab ich keine Erfahrung, er dürfte aber auch keinen allzu starken und lang anhaltenden Frost aushalten. Du kannst mal vorsichtig an der Rinde kratzen, ob es darunter noch grün und saftig ist, sonst auch abwarten ob was nachtreibt und später das trockene darüber entfernen.
    Halbsträucher wie Thymian, Lavendel, Ysop und Salbei sollten auch eingekürzt werden. Ich schneide sie in der Regel soweit zurück, dass sie schön kompakt bleiben und nicht auseinander fallen und vergraisen.
    Meistens schneide ich so, dass noch ein Stück des letztjährigen Triebes dran bleibt. Manchmal wird auch ein stärkerer Verjüngungsschnitt vertragen.
    das mache ich aber nur dann, wenn ich schon neue Triebe aus der basis erkennen kann Natürlich kannst Du das Zurückschneiden auch beim Ernten machen, wenn Du was für die Küche brauchst
    Liebe Grüße und viel Erfolg
    Ragnar

    Wenn Du´s eilig hast mach einen Umweg.. Laotse

  • Hallo,


    im letzten Winter, der bei uns mit einer extrem langen und harten Frostperiode einherging, ist mir auch ein Rosmarin erfroren, ich habe ihn jetzt durch eine besonders frostharte Sorte ersetzt. Alles andere Mediterrane hat überlebt. Ich hatte alles großzügig mit Fichtenezweigen abgedeckt und darunter hat selbst der als relativ empfindlich geltende dreifarbige Salbei überlebt. Vielleicht versuchst Du das im nächsten Winter auch mal.


    Gruß


    Askja

  • Wobei "frosthart" bei Rosmarin wohl nicht nur von der Temperatur abhängt: Der diesjährige Winter hat meinen als sehr frosthart geltenden Veitshöchheim-Rosmarin trotz Abdeckens die Wurzeln gekostet. Alles bis zum Hauptstamm abgefault - mal sehen, ob ich den intakten Seitenast neu bewurzeln kann.
    Einige 08/15-Baumarkt-Rosmarine aus der Nachbarschaft blühen dagegen unbeeindruckt, obwohl sie nicht "eingepackt" waren: Sie hatten etwas Regenschutz (Vordach) und eher "trockenen" Boden.


    Grüße,


    Schorschi

  • fenrirs Rosmarin sieht auch jämmerlich aus, wie wir neulich feststellen mussten. dabei ist er schon mehrere jahre alt, riesengroß und verzweigt und hat schon etliche harte Winter überstanden... Hoffetlich kommt der nochmal in die Puschen, wäre schade drum!
    Das "Baby-Rosmarinchen" direkt daneben treibt dagegen unbekümmert neue Spitzen.

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!