• Hallo an alle,


    in meinem Garten wächst seit einigr Zeit eine sehr hübsche Pflanze, die ich nicht kenne. Anbei mal ein paar Bilder. Sie hat lila Blüten ähnlich dem Stechapfel, wenn die Blüten abgefallen sind oder neu kommen sehen sie ähnlich wie grüne Lampions aus. Auf den Blättern sind ganz kleine dunkle Punkte. Vorhin hab ich gesehen, dass sich in der Mitte der einen Pflanze ( es sind bisher 3) etwas in ein Blatt "eingerollt" hat. Ich hab es vorsichtig geöffnet und man sah zwei kleine "Knubbeln". Können es nordische Stechäpfel sein?

  • Ich hab das schon mal irgendwie gesehen......... :? komme aber nicht drauf, was es sein könnte.......

    "None of this is real. This is all fantasy.It changes all the time, it´s black and white one day, it´s coloured the next. None of this is real." - Tom Petty

  • Nicandra Physaloides (Giftbeere).
    Bin mir ziemlich sicher, hatte die mal im Garten.
    Sind übrigens nicht sooo giftig, Insekten meiden die Pflanze allerdings wie die Pest. Noch im Umkreis von einigen metern bleiben die nachbarpflanzen von Schädlingen verschont.


    Nicandra ist zielich leicht selbst auszusäen: Wenn die Samenkapseln reif sind (Samen raschenln dann darinnen), einfach aufmachen und kühl, dunkel und trocken aufbewahren. Im nächsten frühjahr im Zimmer vorziehen und nach den Eisheiligen auspflanzen.
    Freilandkultur geht vllt. auch habs aber noch net probiert.

    Alle sagten, es geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht - und hats einfach gemacht!

  • Hallo und vielen Dank.
    Sie stehen bei mir direkt neben einem Stechapfel, den ich auch nicht gepflanzt habe. Beide sehen zusammen echt schön aus und deshalb bleiben sie auch beide. Werd mal versuchen sie noch woanders im Garten auszusähen. Falls es was wird geb ich Bericht.

  • Man muß Kinder eben auf die Gefahr hinweisen. Alle Kinder in meinem Geburtshaus Haus sind mit Maiglöckchen aufgewachsen......und Fingerhut..... :wink:

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  • Ja da hast Du Recht- aber Kinder machen ja auch mal alleinige Erkundungen und als ich Zb den Stechapfel im übernommenem Garten sah (so schön die Pflanze auch ist)- hab ich mich dagegen entschieden.
    ich hab ein Kleinkind und er steckt auch trotz Ermahnung- noch vieles in den Mund oder beisst hinein-so fix kann man manchmal gar nicht reagieren.
    Wäre mein Kind etwas älter- hätte ich anders gedacht. :D

  • Das ist richtig. Ich habe meiner Tochter beigebracht, keine Pflanzen in den Mund zu nehmen (und als sie ganz klein war, mußte ICH eben aufpassen....), doch das sie den Milchsaft eines Wolfsmilchgewächses von den FINGERN lecken würde, auf DIE Ide bin ich auch nicht gekommen..... :roll: Sie hat in der folgenden Nacht tatsächlich durchgeschlafen....was mich geradezu in Panik versetzt hat, als ich morgensd aufwachte und sie nicht neben mir im Bett vorfand.... :shock: :roll:

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  • Das Einzige was in meinem Garten frei rumläuft sind Hunde und Katzen und alles was sonst noch so kreucht und fleucht. Mein Sohn hat von klein auf ( er ist jetzt achtzehn) gelernt, dass er keine Pflanzen essen darf, ohne sie mir vorher zu zeigen. Hat prima geklappt, als er ganz klein war hab ich natürlich aufgepasst und irgendwann hat er es von sich aus gemacht. Ich bin selbst in einem Wildgarten mit allerlei sogenannten Giftpflanzen aufgewachsen. Ich hab Junior immer mit einbezogen und ihm erklärt warum und wieso man dies oder jenes besser nicht in den Mund steckt, natürlich keinen professionellen Vortrag, aber er hat´s verstanden. Außerdem durfte er seine eigenen Pflanzen anbauen, Erbsen usw und die waren dann viel interessanter für ihn.

  • Hallo
    Bei mir ist die Nicandra früher auch wild gewachsen. So lange ich offenen Boden hatte kam sie über einige Jahre auch immer wieder von alleine. Jetz hab ich einen Bestand entdeckt der am Ackerrand ganz in der Nähe wächst.
    Ich denke, dass eine Aussaat im Freiland bestimmt gut funktioniert. Werde auch den Versuch machen sie wieder in meinen Garten zurück zu holen.
    Sie ist wirklich wunderschön. Über die Inhaltsstoffe kannst Du in Wikipedia mehr erfahren. Es sind scheinbar keine der Tropanalkaloide darin enthalten wie zum Beispiel im Stechapfel mit dem sie auch verwandt ist.
    Gruß
    Ragnar

    Wenn Du´s eilig hast mach einen Umweg.. Laotse

  • Gegen weiße Fliege? das klingt ja super.
    Hab ich ja zum Glück gerade nicht aber sie wird wohl auch nur zur Abwehr helfen. Wenn sie mal drinnen ist in den Kulturen wird´s sicher problematisch oder? Werde mich auf jeden Fall mal ordentlich mit Samen eindecken. Für´s Gewächshaus werden die aber ziemlich groß zumindest für meines.
    Danke für den Tip
    Gruß Ragnar

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  • Da kann ich dich beruhigen, Ragnar. Ich hatte mal Weiße Fließe in meinen Töpfen draußen vor der Haustür. Wann immer ich die Pflanzen berührte stoben ganze Wolken der Plagegeister auf.
    Ich habe Nicandra-Pflanzen hinzugestellt und zusätzlich mit einem neem-präparat gesprüht, da waren die viecher ganz schnell weg.
    Schneller jedenfalls wie es nur mit Sprühen gegangen wäre


    Die Nicanfra wird im Topf ja nun nur so hüfthoch (meine Hüfte - und ich bin schon höher als ne Saustalltür ;) ) und ich denke, wenn der "Duft" nicht verweht wird, reichen sicher zwei drei pflanzen im gewächshaus dazwischengestellt.

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  • Hallo Morgan
    Hab heute mal die Nicandrapflanzen am Feldrand inspiziert.
    Konnte gar keinen Geruch feststellen. Scheint sehr spezifisch auf die Weiße Fliege zu wirken. Die höchste Pflanze reichte mir schon bis zum Kinn. Naja, beim Mais wird auch nicht gerade mit Dünger gespart. Das Neemspritzmittel hat sicher stärker gerochen als die Nicandra. Aber schön sind die allemal.
    Gruß
    Ragnar

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  • Irgendwie riecht die Nicandra tatsächlich nicht. Sie muss wohl einen für menschen unriechbaren Duft verströmen.
    Meine eingetopften Nicandra gingen mir damals nur bis zur Hüfte, kann durchaus sein, dass sie im Freiland größer werden, das ist ja oft so.

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  • Hallo Morgan
    In Wikipedia hab ich rausgefunden dass die Nicandra tatsäcklich insektizide Wirkstoffe enthält. Hab´s mal Kopiert:
    Die Nicandrenone aus der Giftbeere (Nicandra physalodes) sind eine weitere Gruppe von Withanoliden mit insektizider Wirkung. Sie wurden bereits vor 30 Jahren untersucht; im Jahr 2000 gelang die erste Totalsynthese.[4]


    Ich hab mal ein paar Zweiglein abgemacht und an meine Brugmannsia in den Topf gesteckt welche Spinnmilben bekommen hat. Vielleicht wirkt das ja auch hier. Währe sicher interessant, ob´s möglich ist, die Wirkstoffe als Pflanzenschutzmittel zu extrahieren.
    Lieben Gruß
    Ragnar

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  • Danke für den Hinweis, Ragnar!
    Ich werd das dieser tage mal bei uns im Forum posten.
    Wenn du nix dagegen hast, wäre ich im neuen Jahr für ein paar Nicandrasamen dankbar und jetzt hats mich gepackt, jetzt muss ich rauskriegen, mit was man diesen Wirkstoff extrahieren könnte!

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  • Hallo Morgan
    Na klar, ich kann Dir welche schicken wenn Du selber keine mehr hast.
    Ich schau auch mal wie das gehen könnte mit dem Extrahieren. Vielleicht tut´s ja schon ein Kaltwasserauszug oder eine Jauche, vielleicht mit EM-Zusatz.
    Mal sehen.
    Gruß
    Ragnar

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  • Nach allem was ich grad gelesen hab, dürfte der Stoff in Alkohol eher löslich sein als in Wasser.
    Allerdings kann ich mir vorstellen, dass man die stark zerkleinerte, evtl. sogar zerriebene bzw. pürierte Pflanze mit Wasser ausschwemmen und so den Wirkstoff erhalten könnte.

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